Filtern

Grundierung

Für welchen Untergrund benötigen Sie die Grundierung?

Seite 1 von 1
Artikel 1 - 12 von 12

Boden GrundierungAusgleichsmasse auftragen

Kaufberatung: Grundierung für Böden

(Bild: Uzin Utz AG) Sie möchten Ihren Bodenbelag aus unserem Onlineshop selbst verlegen? Dann sind Sie in der Verlegeanleitung des Herstellers bestimmt auf die einschlägigen Vorgaben zur Untergrundvorbereitung gestoßen. Voraussetzung für eine fachgerechte Verlegung von Bodenbelägen ist nämlich ein verlegefertiger Untergrund. Im Idealfall ist dieser bereits fest, eben, sauber und trocken. Dann können Sie direkt mit dem Verlegen des akklimatisierten Belags beginnen. Weist der Untergrund jedoch noch Defizite auf, benötigen Sie in der Regel die passenden bauchemischen Produkte, um diese zu beseitigen. Neben Ausgleichs- und Spachtelmassen erfüllen Grundierungen hierbei wichtige Funktionen.

Was ist eine Grundierung?

Auch wenn Sie bisher noch keinen Bodenbelag verlegt haben, sind Sie bestimmt schon einmal mit einer Grundierung in Berührung gekommen. Die meist flüssigen oder zumindest streichfähigen Stoffe werden überall dort benötigt, wo Oberflächen an sich ungeeignet für das direkte Auftragen einer Beschichtung sind. Grundierungen verändern die Oberflächen so, dass die Beschichtungen auf ihnen Halt finden. Dies kann beispielsweise beim Lackieren von Metall, beim Behandeln von Holz oder beim Verputzen von Wänden notwendig sein. Abgesehen davon kommen Grundierungen auch in anderen Lebensbereichen zum Einsatz. Ein beliebtes Beispiel dafür ist die Kosmetik: Hier werden Primer als Basis für Make-ups verwendet. Sie bereiten die Haut darauf vor, dass sie mit einer verschönernden Creme oder Paste überdeckt wird.

Bodengrundierungen: Funktionen im Überblick


Grundsätzlich ist Primer ein Synonym für Voranstrich und Grundierung. Es stammt vom lateinischen Ausdruck "primo", der mit "zuerst" übersetzt werden kann. Eine Grundierung ist nämlich oftmals das Erste, was auf einer rohen bzw. unbehandelten Oberfläche aufgetragen wird – und das gilt auch für Untergründe. Je nachdem, wie diese beschaffen sind, können Grundierungen auf ihnen verschiedene Pionieraufgaben übernehmen:

  • Sie verringern entweder die Saugfähigkeit eines Untergrunds oder machen ihn saugfähig, falls er zu flüssigkeitsabweisend ist.
  • Sie glätten den Untergrund, wenn er spröde und rissig ist, oder machen ihn aufnahmefähig, falls er zu glatt ist.
  • Sie sperren bzw. imprägnieren den Untergrund, damit Feuchtigkeit oder kritische Inhaltsstoffe nicht mehr an seine Oberfläche gelangen, und schirmen ihn umgekehrt vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und anderen Verlegewerkstoffen ab.
  • Sie reinigen den Untergrund, indem sie lose Partikel aller Art auf seiner Oberfläche binden und einschließen.
  • Sie verfestigen den Untergrund, damit er tragfähig genug für eine Beschichtung ist.

Es ist nicht so, dass handelsübliche Spachtel- und Ausgleichsmassen keine vergleichbaren Effekte erzielen würden – speziell, was das Glätten und Verfestigen von Untergründen betrifft. Allerdings sind diese pastosen Stoffe bei vielen Untergründen nicht für den direkten Auftrag zugelassen – entweder, weil sie auf ihnen nicht genug Haftung finden (wie z. B. auf Fliesen, Harzbeschichtungen, Holz, Metall oder Stein) oder weil das Ergebnis zu labil wäre (wie z. B. auf Untergründen mit Farb-, Klebstoff- oder Spachtelresten). Grundierungen sollten zwar auch nur auf sauberen und fettfreien Oberflächen verarbeitet werden. Wegen ihrer Konsistenz sind sie aber weniger anspruchsvoll. Als dünner, filmbildender Auftrag entziehen sie sich Spannungen und anderen mechanischen Einwirkungen weitgehend und können quasi "ungestört" als Haftvermittler und/oder Stabilisator zwischen Untergrund und Ausgleichsmasse wirken.

Bodengrundierungen: Unterschiede & Anwendungsfälle


Mit etwas Übertreibung kann man behaupten: So verschieden die Untergründe, auf denen Bodenbeläge verlegt werden, so groß ist auch die Zahl der Grundierungen. Dass es nicht ganz so viele sind, liegt daran, dass die Hersteller flexibel anwendbare, multifunktionale Produkte entwickelt haben. Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten aus unserem Sortiment vorstellen.

  • Blitzgrundierung: Bildet eine aufnahmefähige Oberfläche auf glatten und dichten Untergründen – im Fachjargon auch "Haftbrücke" genannt. So können Spachtel- und Ausgleichsmassen fachgerecht auf dem Untergrund verarbeitet werden.
  • Dichtgrundierung (auch: Epoxidharzgrundierung): Zur Untergrundvorbereitung für Bodenbeläge geeignet, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sein werden und eine dem entsprechend dicke Ausgleichsmasse voraussetzen. Verhindert, dass die Feuchtigkeit aus unbeheizten Zementestrichen mit einer Restfeuchte bis maximal 5 CM-% bzw. von beheizten Zementestrichen bis maximal 3 CM-% an die Oberfläche dringt. Verfestigt zudem nicht-tragfähige, poröse oder rissige Untergründe, ebenso wie sie dichte und glatte Untergründe aufnahmefähig macht. Im Anschluss können Spachtelarbeiten und Ausgleichsmaßnahmen fachgerecht darauf ausgeführt werden können.
  • Haftgrundierung (auch: Multigrundierung): Zur Untergrundvorbereitung von Altuntergründen geeignet, auf denen Bodenbeläge verlegt werden sollen, die einer starken Beanspruchung gewachsen sein müssen. Bildet unverdünnt eine aufnahmefähige Oberfläche auf glatten und dichten Untergründen mit geringer Saugfähigkeit. Im verdünnten Zustand auch auf spröden, rissigen und bereits saugfähigen Untergründen anwendbar.
  • Haftgrundierung (auch: Universalgrundierung): Zur Untergrundvorbereitung für Bodenbeläge geeignet, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sein werden. Bereitet bereits (stark) saugfähige Untergründe wie Beton, Calciumsulfatestriche und Zementestriche für den Auftrag von Spachtel- und Ausgleichsmassen vor.
  • Spachtelgrundierung (auch Füll- oder Zementgrundierung): Füllt unebene, insbesondere fugenhaltige Untergründe, sodass Ausgleichs- und Spachtelmassen auf einem ebenen Untergrund verarbeitet werden können und die Gefahr von späteren Rissbildungen minimiert wird.
  • Sperrgrundierung (auch: Feuchtesperre): Verhindert, dass die Feuchtigkeit aus unbeheizten Zementestrichen mit einer Restfeuchte bis maximal 3 CM-% an die Oberfläche dringt und ermöglicht so, dass Spachtelarbeiten und Ausgleichsmaßnahmen fachgerecht darauf ausgeführt werden können.

Ergänzend zu diesen Bodengrundierungen gibt es auch Grundierungen für Spachtel- und Ausgleichsmassen, so genannte Dispersionsvorstriche. Diese bereiten nicht nur Spachtel- und Ausgleichsmassen, sondern auch glatte und metallische Oberflächen für den Auftrag von Klebemitteln für Bodenbeläge vor. Dabei kann es sich um Nass- und Trockenkleber handeln.

Wie Sie den Untergrund testen

Um festzustellen, ob es sich um einen stark oder schwach saugfähigen Untergrund handelt, streichen Sie am besten mit einem nassen Pinsel über eine Stelle auf seiner Oberfläche. Alternativ können Sie auch eine Farbrolle dazu benutzen. Zieht die Feuchtigkeit aus dem Streichwerkzeug ein und färbt die Stelle dunkel, handelt es sich offensichtlich um einen offenporigen, saugfähigen Untergrund. Perlt die Flüssigkeit dagegen ab, können Sie davon ausgehen, dass der Untergrund eine geringe Saugfähigkeit aufweist.

Wenn Sie wissen möchten, ob ein Untergrund stabil und haftfähig genug für Spachtel- und Ausgleichsmassen ist, können Sie einen Gitterschnitttest (auch: Ritzprüfung genannt) durchführen. Dazu verwenden Sie am besten ein Ritzgerät mit Ritzschablone: Sie legen die Schablone auf dem Untergrund auf, ritzen den Untergrund innerhalb der Schablone ein und wiederholen das Ganze zwei Mal, immer parallel zur vorherigen Ritzung. Dann drehen Sie die Schablone um 40 bis 60 Grad herum und ritzen den Untergrund drei Mal diagonal ein, sodass ein Gitter entsteht. Kommt es dabei innerhalb des Gitters zu Ausbrechungen des Untergrunds, können Sie davon ausgehen, dass er nicht direkt mit einer Spachtel- oder Ausgleichsmasse weiterbearbeitet werden kann. Bleibt die Oberfläche des Untergrunds hingegen intakt, können Sie mit der Untergrundvorbereitung fortfahren.

Zusammenhänge zwischen Grundierungen und Verlegetechnik

Fußbodenbeläge können auf unterschiedliche Weise verlegt und befestigt werden. Die häufigsten Verlegetechniken sind die Verklebung und die schwimmende Verlegung. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass die Bodenbeläge bei der schwimmenden Verlegung keine direkte Verbindung mit dem Untergrund eingehen, sondern nur auf ihm liegen. Die Verklebung erfolgt dagegen auf dem Untergrund – meist vollflächig, seltener in Rand- und Kantenbereichen. Sie können sich vorstellen, dass Klebeböden deshalb eine gründlichere Untergrundvorbereitung voraussetzen und im Zusammenhang mit ihrer Verlegung häufiger von Grundierungen Gebrauch gemacht werden muss. Dies bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass schwimmend verlegte Bodenbeläge generell ohne Voranstriche oder Ausgleichsmaßnahmen verarbeitet werden können. Die DIN 18365 "Bodenbelagarbeiten" ist auf alle Bodenbeläge gleichermaßen anzuwenden, die aus Bahnen, Fliesen, Dielen oder Planken bestehen.

Häufige Fragen zum Grundieren von Böden


  • Was kostet das Grundieren von Böden pro Quadratmeter? – Das hängt davon ab, welche Art von Grundierung Sie verwenden. Für Haftgrundierungen vom Markenhersteller müssen Sie etwa 20 Euro pro kg einplanen. Es gilt die Faustregel: Je mehr Funktionen eine Grundierung erfüllen kann, umso höher ist ihr Preis. Wenn Sie dadurch Arbeitsschritte sparen, sollten Sie im Zweifelsfall lieber zum teureren Produkt greifen! Um die Kosten pro Quadratmeter zu berechnen, sollten Sie neben dem Kilo-Preis für die Grundierung auch den Verbrauch kennen. Dieser wird von den Herstellern in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Meist handelt es sich um keine genaue Angabe, sondern lediglich um eine ungefähre. Letztendlich ist der Zustand des Untergrunds ausschlaggebend. Gehen Sie bei Altuntergründen davon aus, dass ein einmaliger Auftrag nicht unbedingt ausreicht.
  • Wie kann ich Grundierung am Boden auftragen? – Beachten Sie die Verarbeitungshinweise im Datenblatt des Herstellers. In der Regel benötigen Sie einen Eimer und ein Streichwerkzeug – am besten eine Rolle. Vor dem Auftragen der Grundierung muss der Untergrund möglichst gründlich von Staub und Fett befreit sein. Dabei können so genannte "Anlauger" eine Hilfe sein. Auf Altböden sollten Sie auch Belags- und Klebereste entfernen.
  • Wie lange muss eine Grundierung trocknen? – Die hängt von der Grundierung, der Auftragsmenge und der Beschaffenheit des grundierten Untergrunds ab. Je saugfähiger ein Untergrund, umso kürzer die Trockenzeit. Genaue Zeitangaben entnehmen Sie am besten dem Datenblatt des Herstellers. Beachten Sie, dass das einmalige Auftragen einer Grundierung nicht immer ausreicht!

Haben wir Ihnen einen Einblick in das Grundieren von Böden geben können? Dann sollten Sie im nächsten Schritt am besten herausfinden, welchen Voranstrich Sie für Ihren Anwendungsfall benötigen. Lesen Sie sich dazu die Angaben auf den Artikeldetailseiten durch und werfen Sie auch einen Blick in die Datenblätter der Hersteller. Sollten danach noch Unklarheiten bestehen, hilft Ihnen die Kundenberatung von BodenFuchs24 gerne weiter! Sie erreichen das Team während der Bürozeiten telefonisch oder alternativ per E-Mail und über Kontaktformular. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!