Nutzschicht bei Vinylböden – Was ist das und was macht sie?

Vinyl-Belag: Nutzschicht als Oberfläche
Vinyl-Belag: Nutzschicht als Oberfläche

(Bild: Imani Bahati, Unsplash) Viele Hersteller von Vinyl- und Designbodenbelägen werben mit den hohen Nutzschichten ihrer Bodenbeläge und dem damit einhergehenden Schutz und der hohen Strapazierfähigkeit. Doch aus was besteht so eine Nutzschicht überhaupt? Schützt sie tatsächlich den Bodenbelag oder ist es eine Erfindung der Bodenbelag-Industrie? Wie stark muss eine Nutzschicht sein? Gerne geben wir Ihnen Aufschluss über diese und weitere Fragen.

Was ist eine Nutzschicht?

Die Nutzschicht der meisten Vinylböden besteht aus Polyurethan (kurz PU oder PUR). Polyurethan ist ein Kunststoff und besitzt extrem widerstandsfähige Eigenschaften, die den Bodenbelag vor äußeren Einflüssen, wie sie durch tägliche Beanspruchungen, z. B. Begehen des Bodenbelags, Kundenverkehr oder Bürostühle entstehen, schützen. Auch die hohe Widerstandsfähigkeit von Polyurethan gegenüber Lösungsmitteln und Chemikalien prädestiniert das Material als Beschichtung für Bodenbeläge.

Aufbau von Vinylboden: Skizze

Materialaufbau von Vinylboden:

1 - Oberflächenvergütung

2 - Nutzschicht

3 - Dekorschicht

4 - Trägerschicht

5 - Rückenschicht (optional)

Welche Nutzschicht für welchen Bereich?

Die Widerstandsfähigkeit der Nutzschicht leitet sich aus der Stärke der Nutzschicht ab. Da die Nutzschicht die Schicht ist, die den Vinylboden gegen alle äußeren Einflüsse schützt, gilt hier grundsätzlich: Je stärker die Nutzschicht, desto besser ist der Vinylboden geschützt und desto höher ist seine Strapazierfähigkeit. Die Nutzschichten der Vinylböden in unserem Onlineshop bewegen sich in den Stärken 0,20 mm - 0,55 mm und 0,70 mm - 1.00 mm.

Vinylböden mit einer Nutzschichtstärke bis zu 0,30 mm sind für den Wohnbereich konzipiert und können dort im normal frequentierten Bereich (0,20 mm) oder im stärker frequentierten Bereich (0,30 mm) zum Einsatz kommen. Vinylböden mit einer Nutzschicht ab 0,40 mm können dann auch im Gewerbe- und Objektbereich eingesetzt werden. Dabei eignen sich die Nutzschichten 0,40 mm, 0,50 mm und 0,55 mm für Objekte mit geringer bzw. mittlerer Beanspruchung. Das können Büros, Praxen, Sportstudios und kleine Läden mit wenig Kundenverkehr sein.

Nutzschichtstärken ab 0,70 mm eignen sich gut für die Verwendung in stärker beanspruchten Bereichen, wie Geschäften mit regen Kundenverkehr, öffentliche Gebäude oder sogar Lager. Selbst bei länger andauernden Beanspruchungen sind die Vinylböden so bestens geschützt.

Sind die Nutzschichten renovierbar?

Nutzschichten aus Polyurethan können nicht wie Parkett abgeschliffen werden. Bei Beschädigungen ist es aber möglich, den Vinylboden neu zu versiegeln und so die Schäden zu beseitigen. Das erhöht nicht nur die Haltbarkeit des Bodenbelags. Da viele Dekore in die Nutzschicht eingearbeitet sind, bleibt durch Neuversiegelungen auch die Optik des Vinylbodens länger frisch.

Fazit

Nutzschichten schützen tatsächlich vor äußeren Einflüssen und machen den Vinylboden haltbarer. Die Wahl der Nutzschicht sollte in Abhängigkeit des Einsatzbereichs des Vinyl-Designbelags erfolgen. Sind Sie sich unsicher? Dann fragen Sie bei uns oder dem Fachhändler Ihres Vertrauens explizit nach der richtigen Nutzschichtdicke für Ihren Anwendungszweck und nicht etwa nach der richtigen Dicke des Vinylbodens! Diese Frage bezieht sich nämlich auf den gesamten Materialaufbau und somit auf die Belagsstärke, die meist zwischen 1,50 mm und 10,00 mm liegt.