Vinylboden schwimmend verlegen: Tipps & einzelne Schritte

Schwimmend verlegter Vinylboden im Wohnzimmer
Schwimmend verlegter Vinylboden im Wohnzimmer

Vinylboden ist ein Bodenbelag im Dielen-, Fliesen- oder Plankenformat. Seine Belagsstücke können auf dreierlei Weise verlegt werden: durch Verkleben, schwimmend oder lose. Die schwimmende Verlegung setzt voraus, dass die Belagsstücke mit einem Klicksystem ausgestattet sind. So können sie miteinander verbunden werden und benötigen kein Klebemittel, um sicheren Halt zu finden. Der Halt ergibt sich durch den festen Verband, den die geklickten Belagsstücke bilden. Er liegt nur auf dem Untergrund auf, ohne mit ihm verbunden zu sein. Deshalb spricht man auch von einer "schwebenden" bzw. "schwimmenden Verlegung".

Alle drei Verlegetechniken haben Vor- und Nachteile, auf die wir im Beitrag "Vinylboden verlegen" ausführlich eingehen. An dieser Stelle beschränken wir uns darauf, die Vor- und Nachteile der schwimmenden Verlegung aufzulisten:

Vorteile Nachteile
leichter und schneller zu verlegen verkraftet kleinere Unebenheiten des Untergrunds
nur mit Trittschalldämmung geräuscharm kann "wandern" - deshalb mit Dehnungsfugen zu verlegen
(meistens) klebstofffrei und rückstandslos entfernbar sollte in Feuchträumen bzw. Nassbereichen verklebt werden
direkt nach dem Verlegen nutzbar nicht unter schweren Möbeln und Küchengeräten verlegbar

Um schwimmende Vinylböden dimensionsstabiler zu gestalten, damit sie weniger empfindlich auf Temperaturveränderungen reagieren und Dehnungsfugen so gut wie überflüssig werden, verwenden Hersteller zunehmend starre Trägerschichten in den Belägen. Das Resultat sind so genannte Rigid-Klick-Vinylböden, die Sie ebenfalls in unserem Sortiment finden. Herkömmliche Vinylböden ohne starre Trägerschichten können von der Verlegung an besonders warmen oder sonnenlicht-exponierten Orten ausgeschlossen sein. Achten Sie auf entsprechende Hinweise in der Verlegeanleitung des Herstellers!

Im Folgenden möchten wir Ihnen eine allgemeine Anleitung geben, wie Sie Vinylboden schwimmend verlegen können. Dazu listen wir auf, welches Material Sie benötigen, und gehen auf notwendige Arbeitsschritte ein:

Checkliste

Das benötigen Sie zwingend Das könnten Sie gebrauchen
Vinylbelag Ausgleichsmasse
Abstandshalter Sockelleisten
Cuttermesser Unterlagsmatte
Zollstock Gummihammer
Winkelmaß Zugeisen
Bleistift Übergangsprofil

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Untergrund für schwimmendes Vinyl vorbereiten

Vorbereitende Arbeiten

  1. 1 Falls nötig, alten Bodenbelag entfernen!

Nicht immer ist es notwendig, vor der Verlegung des alten Bodenbelags den alten zu entfernen. Beachten Sie die entsprechenden Hinweise des Herstellers in der Verlegeanleitung und unseren Ratgeber zu den geeigneten Untergründen für schwimmendes Vinyl! Klebend verlegte Vinylböden – auch Rollenwaren – können durchaus liegenbleiben, wenn sie unbeschädigt sind und nur eine geringe Aufbauhöhe aufweisen. Ist der alte Bodenbelag beweglich, elastisch oder uneben, sollte er entfernt werden, um möglichen Schäden am neuen Bodenbelag vorzubeugen.

  1. 2 Alte Sockelleisten entfernen!

In jedem Fall sollten Sie die alten Sockelleisten entfernen. Sind diese mit der Wand verklebt, kann es beim Entfernen zu einem Ablösen der Farbe oder Tapete kommen. Das verhindern Sie, indem Sie die Farbe bzw. Tapete oberhalb der Sockelleiste mit einem Teppichmesser einschneiden. Lösen Sie dann die Sockelleiste mit einem Stechbeitel. Bei einer mit Nägeln befestigten Sockelleiste ziehen Sie die Nägel mit einer Kneifzange heraus. Eventuell vorhandene Übergangsprofile müssen ebenfalls entfernt werden. Sollte sich unter dem alten Bodenbelag noch eine Unterlage befinden, muss auch diese entfernt werden.

  1. 3 Den Untergrund vorbereiten!

Der Untergrund muss trocken, plan, sauber und unbeschädigt sein. Ist der Untergrund eben und weist lediglich einige schadhafte Stellen auf, genügt es, ihn mit Reparaturmörtel zu verspachteln und die Reparaturstellen mit der Bodenfläche bündig abzuziehen. Größere Unebenheiten gleichen Sie am besten mit Spachtel- bzw. Ausgleichsmasse aus. Für einen sauberen Untergrund fegen und saugen Sie den Untergrund nach dem Trocknen ab. Danach ist er bereit für die Verlegung. Weitere Hinweise zur Untergrundvorbereitung entnehmen Sie der Verlegeanleitung des Herstellers!

  1. 4 Unterlagsmatten verlegen!

Unter schwimmendem Vinyl muss in der Regel eine dämmende und druckstabile Unterlage verlegt werden. Sie sorgt dafür, dass die Klick-Verbindungen zwischen den Belagsstücken später nicht einfach aufbrechen und dass der fertige Fußboden geh- und trittschallmindernd ist. Schneiden Sie die Unterlagsmatten mit dem Cuttermesser zu und verkleben Sie die Stöße mit einem Alu-Dichtband. Achten Sie darauf, dass Sie die Unterlagsbahn in die gleiche Richtung verlegen wie die Belagsstücke und dass Sie auch die Stellen in Nischen und hinter Heizungsrohren und -körpern mit ihnen bedecken.

Vinyl schwimmend verlegen und Belagsstücke einrasten

Arbeitsschritte beim Verlegen

  1. 1 Belagsstücke akklimatisieren und mischen!

Vinylböden sollten zum Akklimatisieren für 24 Stunden in dem Raum lagern, in dem sie später verlegt werden. Öffnen Sie danach die einzelnen Pakete, sodass Sie die Belagsstücke beim Verlegen mischen können! Dies begünstigt ein natürlicheres Verlegebild. Bevor Sie mit dem Verlegen der ersten Reihe beginnen, sollten Sie noch Randabstandshalter einsetzen und sich für eine Verlegerichtung entscheiden. Ist beides erledigt, können Sie mit dem ersten Belagsstück von rechts oder links in der Ecke beginnen. Die Feder sollte zum Rand zeigen.

Tipp: Die Verlegerichtung des Vinylbodens entscheidet darüber, ob der Raum schmaler oder breiter wirkt. Stellen Sie beim Planen der Verlegerichtung fest, dass die letzte Reihe Vinyldielen bzw. -planken sehr schmal wird, sollten Sie auch die erste Reihe der Belagsstücke längs zuschneiden. So gleicht sich das etwas aus. Allerdings lassen sich in kompliziert geschnittenen Räumen nicht immer schmale Reihen vermeiden. Die Reihenfolge der Verlegung hängt oft auch vom verwendeten Vinylboden ab. Einige werden von rechts nach links und andere von links nach rechts verlegt. Lesen Sie sich daher vor Beginn die Verlegeanleitung des Herstellers durch, um Fehler zu vermeiden.

  1. 2 Erste Reihe abschließen und Endstück zuschneiden!

Sie haben weitere Belagsstücke an das erste angelegt? Dann müssen am Ende der ersten Reihe die letzte Vinyldiele bzw. -planke massgerecht zuschneiden. Dazu drehen Sie das Belagsstück und legen es mit etwas Abstand zur Wand an (mehr zu Abständen siehe Schritt 5). Ritzen Sie dann die benötigte Dielenlänge mit dem Cuttermesser und dem Stahllineal an und knicken Sie das Belagsstück einfach ab.

Tipp: Reststücke können Sie für den Anfang der nächsten Reihe verwenden. Diese Vorgehensweise wird Endlosverlegung genannt. Voraussetzung ist, dass das Reststück mindestens ein Drittel Versatz zur vorigen Reihen besitzen muss und nicht kürzer als 10 cm sein darf. Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, schneiden Sie ein neues Belagsstück in der passenden Länge zu. Ab der zweiten Reihe klicken Sie die Dielen bzw. Planken erst an der Stirnseite ein. Heben Sie dann die Reihe leicht an und klicken Sie die Längsseite ein!

  1. 3 Ermitteln Sie die Breite der Zuschnitte!

Um die benötigte Breite der Zuschnitte ermitteln und anfertigen zu können, beginnen Sie in der Außenecke mit dem Belagsstück, aus dem die Ecke herausgelöst wird. Auch hier sollten Sie auf den Fugenversatz achten! Danach verlegen Sie die nächste Reihe mit dem umgedrehten Belagsstück bis zur Wand. Auf diese Weise können Sie die Breite der Zuschnitte ermitteln und anfertigen.

  1. 4 Verlegen Sie die schmalen Zuschnitte!

Jetzt können Sie die schmalen Zuschnitte bis zur Wand verlegen und im Nachgang die übrigen Belagsstücke in die andere Richtung. Danach verlegen Sie die Belagsstücke wie gehabt.

Tipp: Knicken Sie schmale Zuschnitte nach dem Anritzen mit der Kneifzange ab! Das erleichtert Ihnen die Arbeit und spart Zeit.

  1. 5 Rand- bzw. Dehnungsfugen einplanen!

In größeren Räumen müssen Randfugen gesetzt werden, die das Ausdehnen und Zusammenziehen des Vinylbodens ausgleichen. Die Fugen schaffen einen Abstand zu Wänden, Treppen, festen Installationen und angrenzenden Fußbodenflächen. Sie sorgen dafür, dass sich die Belagsstücke ausdehnen können, ohne in den Randbereichen anzustoßen. Nach der Verlegung werden sie mit einem Übergangsprofil abgedeckt. Die Breite der Randfugen richtet sich nach der Fläche des verlegten Vinylbodens. Bei großen, durchgängigen Flächen kann es notwendig sein, eine Dehnungsfuge innerhalb der Verlegefläche einzuhalten. Sollte der Belag auf Estrich verlegt werden, sollten Sie zudem die Dehnungsfugen des Estrichs beim Verlegen des Vinylbodens übernehmen!

Tipp: Heizungsrohre sparen Sie am besten aus. Auf diese Weise sorgen Sie für ein ebenmäßiges und sauberes Verlegebild. Die Löcher für die Aussparungen bohren Sie nach Möglichkeit mit dem Forstnerbohrer. Sie erleichtern sich den Anfang zum Bohren, indem Sie am Rand des Bodenbelags das Stück anritzen und herausbrechen. Schützen Sie Ihren Untergrund vor Schäden durch den Bohrer, indem Sie vor dem Bohren eine Unterlage, z. B. eine Hartschaumplatte, unter den Bodenbelag legen.

  1. 6 Verlegen Sie die letzte Reihe!

Zur Verlegung der letzten Reihe legen Sie die Belagsstücke wieder übereinander und verwenden diese als Schablone für den Zuschnitt. So vermeiden Sie ein ungleichmäßiges Verlegebild. Nach der Verlegung der letzten Reihen können Sie das Übergangsprofil wie gehabt montieren – sollte es noch wiederverwendbar sein. Sollte dies nicht der Fall sein, montieren Sie ein neues, passendes Übergangsprofil.

Abschließende Arbeiten

Sobald Sie die Übergangsprofile wieder montiert haben, können Sie die neuen Sockelleisten montieren. Für eine einfachere Montage empfiehlt es sich, spezielle Eckteile zu verwenden. So ersparen Sie sich die Gehrungsschnitte mit der Gehrungssäge. Mit ihr können Sie übrigens alle weiteren Zuschnitte vornehmen. Je genauer Sie beim Anzeichnen arbeiten, desto präziser sind die Eckverbindungen. Verkleben Sie die Sockelleisten mit Montagekleber oder nutzen Sie ein klebstofffreies Clip-System, falls die Leisten dafür geeignet sind. Bohrungen für Schrauben o. Ä. sollten Sie vermeiden, da Sie meist nicht wissen, an welcher Stelle genau Leitungen in der Wand verlegt sind.

Sollten Lücken an der Türzarge vorhanden sein, können Sie diese mit passendem Silikon verschließen. Danach tragen Sie Silikon-Glättmittel auf das Silikon auf und glätten die Fuge mit Fugengummi. Der schwimmende Vinylboden sofort belastbar und kann betreten werden!

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