Klick-Vinylböden sind beliebte Bodenbeläge, die sich einfach und schnell auf vielen Untergründen verlegen lassen. Welcher Untergrund am besten für die Verlegung von Klick-Vinyl geeignet ist und was Sie bei den verschiedenen Untergründen beachten sollten, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten!
Klick-Vinyl stellt andere Anforderungen als Klebevinyl
Materialaufbau, Belagsstärke und Verlegetechnik sind ausschlaggebend dafür, für welche Untergründe ein Vinylboden geeignet ist. Deshalb können Sie keine Rückschlüsse von Klebevinyl auf Klick-Vinyl ziehen! Ersteres ist wesentlich flacher und meist nicht um einen formstabilen Träger herum aufgebaut, weshalb sich Unebenheiten des Untergrunds schneller durchtelegrafieren. Klick-Vinyl verzeiht solche Unebenheiten eher, insbesondere, wenn es mit einem modernen Rigid-Core ausgestattet ist. Dennoch gibt es Untergründe, die weniger gut geeignet sind als andere und entsprechend vorbereitet werden müssen. Andere wiederum scheiden von vornherein aus.
Welche Untergründe eignen sich für Klebevinyl?
- Estrichböden (Zement oder Calciumsulfat)
- verspachtelte Untergründe
- Untergründe mit Industrie- und Epoxidharz-Beschichtung
- kompakte und verklebte Bahnenwaren aus Polyvinylchlorid (PVC) und Linoleum
- verklebtes Parkett
- unter Umständen: Fliesen und Steinboden
- nur bei ausreichender Fixierung: Holzdielen, "Oriented strand board" (OSB)-Platten sowie Sperrholz- und Holzfaserplatten
Ein Klick-Vinylboden kann generell auf allen ebenen, festen, sauberen und trockenen Untergründen verlegt werden. Auch eine Verlegung auf weiteren Untergründen – wie Fliesen, Holz-, Stein- und Terrazzo-Böden – oder sogar auf Altbelägen wie verklebtem Parkett oder Polyvinylchlorid-Boden (PVC) mit flachem Materialaufbau ist möglich. Allerdings müssen hier verschiedene Dinge beachtet oder Vorbereitungen getroffen werden, damit der Klick-Vinylboden am Ende auch sauber und stabil liegt. Oft zählen ausgleichende Maßnahmen dazu, um Unebenheiten oder Rückstände alter Bodenbeläge zu beseitigen.
Klick-Vinyl auf Estrich-Untergrund
Estrich-Untergrund kommt häufig im Neubau zum Einsatz. Wird Klick-Vinylboden auf Estrich verlegt, muss der Untergrund nur eben, trocken und sauber sein. Weist der Estrich-Untergrund jedoch Unebenheiten von mehr als 3 mm pro laufendem Meter auf, muss dieser mit einer Ausgleichsmasse nivelliert werden. Vor dem Verlegen muss der Estrich vollständig ausgetrocknet sein und eine geringe Restfeuchte aufweisen.
Klick-Vinyl auf Holz-Untergrund
(Bild rechts: Riley Pitzen, Unsplash) Wie heißt es so schön? Holz "arbeitet"! Im Laufe der Zeit können sich Dielen lockern oder bewegen. Wird dann Klick-Vinylboden über solche beweglichen Holzdielen verlegt, können diese zu Schwingungen führen und die Stabilität der Klick-Verbindungen gefährden. Deshalb sollten lose Dielen fest verschraubt am Untergrund werden. Ergibt sich dann ein stabiler, fester und ebener Untergrund, können Sie das Klick-Vinyl darüber verlegen – am besten quer zu den vorhandenen Holzdielen!
Klick-Vinyl auf Fliesen-Untergrund
Aufgrund seines stabilen Aufbaus kann Klick-Vinylboden auch auf direkt Fliesenböden mit keramischen Fliesen, Steinfliesen, Quadersteinen u. Ä. verlegt werden. Neben der Fixierung sämtlicher loser Fliesen muss sichergestellt sein, dass sich die Fugen der Fliesen nicht durch den Vinylboden durchdrücken. Einige Hersteller geben in ihren Verlegeanleitungen maximale Fugenbreiten an. Werden diese überschritten, sollte der Fliesenboden mit Ausgleichsmasse vorbereitet werden. Bei einem gleichmäßigen und schwachen Fugenbild kann bereits eine geeignete Unterlagsmatte ausgleichend wirken. Am besten für die Verlegung auf Fliesen eignen sich Rigid-Vinylböden, die mit ihren Trägerplatten aus Stein- oder Kalkmehl leichte Unebenheiten im Untergrund überbrücken können. Zudem sind sie weniger anfällig gegenüber Temperaturschwankungen. Sprechen Sie uns gern an und wir finden die richtige Lösung für die bei Ihnen gegebenen Bedingungen!
Klick-Vinyl auf Vinylboden als Altbelag
Eine Verlegung von Klick-Vinylboden ist grundsätzlich auch auf einem vorhandenen Vinylboden möglich, sofern dieser durch eine Verklebung fixiert ist. Da Klebevinyl häufig einen flachen Materialaufbau aufweist und der Untergrund vor der Verlegung des Altbelags bereits ausgeglichen wurde, sind keine weiteren Vorbereitungen notwendig. Wichtig ist nur, dass die Oberfläche des Altbelags eben, trocken und sauber ist. Ob die Verlegung tatsächlich möglich ist, hängt auch vom Zustand des Altbelags ab: Er sollte keine Risse aufweisen und weitgehend intakt sein. Sollten die Voraussetzungen nicht gegeben sein, müssen Sie den Altbelag entfernen und den Untergrund reinigen. Hierbei kommt es vor allem darauf an, alle Klebstoffreste restlos zu beseitigen.
Welche Untergründe sind für Klick-Vinyl ungeeignet?
- lose verlegte Bodenbeläge
- textile Bodenbeläge aller Art
- Bahnenwaren aus PVC mit Textil- oder Schaumrücken (CV-Beläge)
- Elastomer- bzw. Gummiböden
- als schwimmende Beläge: Laminat, Linoleum, Parkett und Vinylboden
Textile Bodenbeläge wie Teppichfliesen oder Teppichböden sind als Untergrund für Klick-Vinylboden vollständig ungeeignet. PVC-Böden mit Textilrücken oder geschäumtes Vinyl sollten ebenfalls entfernt werden. Neben diesen weichen Bodenbelägen sind auch alle schwimmend verlegten Bodenbeläge grundsätzlich nicht als Untergrund für Klick-Vinyl geeignet. Möchten Sie sie dennoch als Untergrund erhalten, sollten sie Sie festnageln oder anderweitig fixieren!
Beachten Sie, dass das weit verbreitete Klickparkett und sämtliche Laminatböden zu den Bodenbelägen gehören, die schwimmend verlegt werden. Einige Hersteller schließen sogar verklebtes Parkett als Untergrund für Klick-Vinyl aus, weil Holz "arbeitet" und das darüberliegende Klick-Vinyl dadurch lockern könnte. Auf Nummer sicher gehen Sie mit Untergründen aus Holzwerkstoffen wie OSB, Sperrholz und hochdichter Faserplatte (HDF), wenn diese fixiert und schwingungsfrei verlegt sind.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, vor der Verlegung des Klick-Vinyls in die mitgelieferte Verlegeanleitung zu sehen! Hier führen Hersteller normalerweise die Untergründe auf, die für den jeweiligen Bodenbelag geeignet oder ungeeignet sind.
Den Untergrund vorbereiten – Expertentipps
Wenn Sie anhand der vorangegangenen Empfehlungen sicherstellen konnten, dass der Untergrund am Verlegeort für Klick-Vinylboden geeignet ist, stellt sich die Frage, ob er bereits ausreichend vorbereitet ist – oder ob Sie weitere vorbereitende Maßnahmen ergreifen müssen. Details zur fachgerechten Untergrundvorbereitung sind in DIN 18365 "Bodenbelagarbeiten" dokumentiert und fließen in die Verlegehinweise des Herstellers ein. Letztere finden Sie bei den Dokumenten, die zum Lieferumfang eines Belags gehören.
- Prüfen Sie mit dem Richtscheit die Ebenheit: Kleinere Unebenheiten können Sie vernachlässigen. Bei Unebenheiten von mehr als 2,00 bis 3,00 mm je laufendem Meter werden Ausgleichsarbeiten notwendig. Ideal sind Spachtelarbeiten in Rakeltechnik. Begrenzte Schadstellen oder Risse können mit Ausgleichsmörtel verfüllt werden. Für problematische Untergründe mit größeren Höhenunterschieden eignet sich eine Ausgleichsschüttung. Kommen weder Ausgleichsschüttung noch die Reinigung infrage, sollten Sie Fließestriche oder Bodenausgleichsmassen in Betracht ziehen. Welche Ausgleichsmasse sich für welchen Untergrund eignet, erfahren Sie in unserer Kaufberatung: Ausgleichsmasse für den Boden.
- Die Restfeuchte darf bei einem Anhydritestrich maximal 0,5 CM-% und bei einem Zementestrich höchstens 2 CM-% betragen. Die Feuchtigkeit lässt sich mit einem CM-Gerät (Calciumcarbid-Methode) ermitteln. Sollte der Boden zu feucht sein, muss der Untergrund getrocknet werden. Oder Sie verwenden eine Dampfsperre als Unterlage.
- Mit Schmutz, Fetten und Ölen verunreinigte Untergründe können durch Schleifen oder Bürsten vorbereitet werden. Anschließend muss der Untergrund mit einem Industriestaubsauger entstaubt werden. Diese Methode eignet sich jedoch nur für kleine Flächen.
Ist eine Dampfsperre notwendig?
Eine Dampfsperre unter Klick-Vinylboden ist nur dann erforderlich, wenn der Belag feuchtigkeitsempfindliche Materialien wie Kork oder Holz enthält und zu viel oder permanent Feuchtigkeit vom Untergrund ausgeht. Dies gilt sowohl für Holzböden mit hohem Feuchtigkeitsgehalt, als auch für mineralische Untergründe wie Beton oder Estrich mit zu hoher Restfeuchte. Auch an Verlegeorten wie Kellern, (nicht-unterkellerten) Garagen, Räumen über Gewölbekellern und Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit sollte feuchtigkeitsempfindliches Klick-Vinyl zum Untergrund hin geschützt werden. Bei Klick-Vinyl aus Vollmaterial (also Vollvinyl) ist eine Dampfsperre nicht notwendig, solange der Hersteller es nicht explizit vorgibt.
Trittschalldämmung als Unterlage?
Vor allem in Mehrfamilienhäusern sollte eine Trittschalldämmung unter dem Klick-Vinyl verlegt werden. Mit ihrer Hilfe reduzieren Sie nicht nur die Geh- und Trittgeräusche im eigenen Wohnbereich, sondern auch die Ausbreitung des Trittschalls über den Fußboden in benachbarte Wohnungen. In unserem Onlineshop finden Sie separat zu verlegende Trittschallmatten ebenso wie Klick-Vinylböden mit integrierter Trittschalldämmung.
Nach der Untergrundvorbereitung können Sie mit der Verlegung des Klick-Vinyls beginnen. Lassen Sie den Belag vorher ausreichend lange akklimatisieren und legen Sie sich Abstandshalter bereit, die Ihnen helfen, den Randabstand einzuhalten.
Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen folgende Ratgeberbeiträge: