Die heutige Zeit ist hektisch und belastend. Zusätzlich erhöht wird die Belastung durch den täglichen Lärm. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt, dass bei Menschen, die ständigem Lärm ausgesetzt sind, das Risiko für Allergien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne um ein Vielfaches wächst.1
Vor allem Arbeitnehmer klagen immer häufiger über Tinnitus, Konzentrationsschwächen, Verspannungen und Herz-Kreislaufbeschwerden. Allein das permanente Klappern der Tastatur, der laufende Drucker und Kopierer und das Telefonklingeln wirken sich negativ auf das vegetative Nervensystem aus. Das führt zu Krankheiten. Je länger die Lärmbelastung andauert, umso verheerender sind die Folgen.
In den privaten vier Wänden kann das Fehlen eines Teppichbodenbelags negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben und darüber hinaus die Wohnqualität verschlechtern. Bestes Beispiel ist die Akustik: In Räumen ohne Teppichboden und Teppich-Meterware ist gesprochene Sprache auf Grund des Nachhalls schwieriger zu verstehen. Gleiches gilt für Stimmen aus Lautsprechern. Deshalb werden Geräte wie Fernseher oder Radios unnötig laut eingestellt. Gibt es Nachbarn im unteren Geschoss, fühlen sich diese in vielen Fällen durch laute Trittgeräusche gestört. Nachbarschaftsstreit ist programmiert. Ein Teppichbodenbelag an der richtigen Stelle kann diesem Ärger vorbeugen.
Teppichbodenbelag von Experten empfohlen
Auch Experten empfehlen die Verlegung von Teppichbodenbelag, um den Trittschall und Geräusche aus anderen Wohnbereichen zu absorbieren. Auf diese Weise können Tritt- und Raumgeräusche um bis zu 90 % reduziert werden. Diese Eigenschaft dient auch als Grundlage zahlreicher Gerichtsurteile. Das Oberlandesgericht Schleswig urteilte 2007, dass Bewohner von Räumen, die durch Trittschallgeräusche von Nachbarn belästigt werden, von den Verursachern geeignete Schallschutzmaßnahmen verlangen dürfen.2 Mit einer Verlegung von Teppichboden soll das in der DIN 4109 für Mindestschallschutz geforderte Trittschallschutzmaß von 10 dB erreicht werden. Experten betonen, dass selbst abgenutzte Teppiche Geräusche noch besser im Trittschall dämmen als ein Laminatboden. Auch Raumgeräusche wie Laufen, Stühlerücken, Spielgeräusche von Kindern und das Fallenlassen von Gegenständen werden durch einen Textilboden sehr gut gedämpft.
Was viele unterschätzen: Der Wohnkomfort wird durch die Schallabsorption des Teppichbodens hörbar verbessert! Der Bodenbelag schluckt den Schall, der von den Wänden und Möbeln zurückgeworfen wird. Der Geräuschpegel sinkt, Störgeräusche verschwinden. Gleichzeitig wird die Verständlichkeit der Sprache verbessert.
Welcher Teppichbodenbelag eignet sich am besten?
Sisal, Abaca, Papier, Seegras, Binsen, Jute und Koksfasern gehören zu natürlichen Materialien für den Teppichbodenbeläge. Diese Beläge haben keinen Flor und sind auf einer Unterlage fixiert.
Textiler Teppichbodenbelag hingegen ist weich, fußwarm und dämmt den Raumschall. Der Bodenbelag besteht aus synthetischen Materialien, wie Polyester, Nylon oder Polypropylen, natürlicher Wolle und Produkten aus Mischfasern. Diese Materialien werden zu verschiedenen Anteilen miteinander vermischt.
Welcher Teppichbodenbelag nun am besten geeignet ist, lässt sich nur schwer sagen. Grundsätzlich gilt jedoch: Je dicker und weicher die Teppichoberfläche, desto besser ist die Schallreduzierung.
Öffentliche Bereiche, die stark beansprucht werden – wie etwa Großraumbüros, Flure in öffentlichen Gebäuden oder Hotelfoyers – sollten mit Teppichböden ausgelegt werden, die stark belastbar, niedrigflorig, aber auch trittschalldämmend sind. Diese stark belastbaren Teppichböden weisen selbst nach einer intensiven Nutzung keine sichtbaren Spuren der Benutzung auf. Darüber hinaus wirken sie so trittschalldämmend, dass alle, die sich in den Objektbereichen aufhalten, davon profitieren.
In Wohnräumen sieht die Situation anders aus. Hier können Teppichbodenbeläge verlegt werden, wie sie dem persönlichen Geschmack entsprechen. In den letzten Jahren wurde Allergikern empfohlen, auf Teppichböden zu verzichten, da beim Betreten des Teppichbodens die im Bodenbelag sitzenden Allergene aufgewirbelt werden und den Allergiker belasten können. Diese Empfehlung wurde inzwischen zurückgenommen. Eine Studie des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und der Gesellschaft für Umwelt und Innenraumanalytik widerlegten die Theorie einer schädlichen Wirkung von Teppichböden auf Allergiker. Die Studie bewies, dass glatte Bodenbeläge aus Holz oder Laminat die Feinstaubbelastung in der Raumluft erhöhten. Damit steigt auch das Risiko einer allergischen Reaktion. Besser geeignet ist ein Teppichboden, der durch seine antistatische Wirkung Allergene bindet und nicht an die Raumluft abgibt. Das Risiko einer allergischen Reaktion sinkt damit erheblich.
Wie sieht es mit Teppichfliesen aus?
In den letzten Jahren haben sich Teppichfliesen immer mehr in Deutschland etabliert. Die praktischen Teppichkacheln lassen sich aufgrund ihres Materialaufbaus spielend einfach verlegen. Durch ihre geringe Größe können Teppichfliesen darüber hinaus einfach im normalen Pkw transportiert werden.
Teppichfliesen besitzen dieselben Eigenschaften wie ein normaler Teppichboden, eignen sich für stark beanspruchte Objektbereiche und Wohnbereiche mit intensiver Nutzung. Mit ihrer Oberfläche tragen sie zur Verminderung von Trittschall und Hall in Räumen bei. Darüber hinaus binden sie Staubpartikel aus der Luft, was gerade für Allergiker-Haushalte vorteilhaft ist. Teppichfliesen sind zudem schwer entflammbar, antistatisch und können aufgrund ihrer Stuhlrolleneignung in Büroräumen verlegt werden.
1 Quelle: https://www.dnr.de/aktuelles-termine/aktuelles/who-laerm-ist-zweitgroesstes-gesundheitsproblem, zuletzt aufgerufen am 28.06.2023
2 Quelle: Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa des Landes Schleswig-Holstein, Beschluss vom 08.08.2007, Aktenzeichen 2 W 33/07 veröffentlicht auf https://openjur.de/u/167510.html, zuletzt aufgerufen am 28.06.2023