Kellerboden
Früher waren Keller oft dunkle, feuchte und abweisende Orte, die man vorwiegend zum Heizen mit Kohle oder als Lagerort für Kartoffeln genutzt hat. Ein richtiger Innenausbau erfolgte aus verschiedenen Gründen nicht. Heutzutage werden Kellerräume im Neubau von vornherein als Wohn- oder Hauswirtschaftsraum eingeplant. Und für die Kellersanierung im Altbau sprechen viele Argumente – vor allem die damit verbundene Wertsteigerung und Stärkung der Bausubstanz. Wenn Sie sich fragen, wie der Kellerboden dabei gestaltet werden kann, helfen wir Ihnen im Folgenden weiter ...
Bodenbeläge in Fliesenoptik
Bestseller bei BodenFuchs24
Bodenbelag im Keller – unter welchen Voraussetzungen?
Ganz wichtig: Bevor Sie einen Fußbodenbelag in Ihrem Keller verlegen, sollten Sie prüfen, ob die baulichen und klimatischen Bedingungen dafür geeignet sind! Der Untergrund für einen Bodenbelag muss eben, tragfähig und trocken sein. Besonders in älteren Gebäuden besteht das Risiko, dass der Bodenbelag zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Eine professionelle Feuchtigkeitsmessung kann hier Klarheit schaffen. Sanierungsbetriebe empfehlen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft über sechzig bis fünfundsechzig Prozent liegen sollte. Besser seien Werte um fünfzig Prozent. Dieser Empfehlung schließen wir uns an.
Hauptursache für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Kellern ist aufsteigende respektive eindringende Nässe. Deshalb sollten sowohl die Wände, als auch der Untergrund ausreichend abgedichtet sein – andernfalls drohen Schäden am Bodenbelag. Ist eine entsprechende Sanierung nicht gewünscht oder schwer umsetzbar, raten wir dazu, auf einen Bodenbelag zu verzichten. Im Altbau kommt es beispielsweise vor, dass anstelle einer Bodenplatte lediglich verdichteter Lehmboden als Untergrund vorhanden ist. In solchen Fällen muss der Fußboden erst komplett neu aufgebaut werden, bevor an einen Bodenbelag zu denken ist.
Bodenbeschichtung statt Bodenbelag
Auch in sanierten Kellerräumen können häufige Temperaturschwankungen oder eine erhöhte Feuchtigkeit auftreten. Denken Sie nur an Waschküchen, Vorratsräume oder unbeheizte Kellerräume! Für solche Anwendungsbereiche kann eine widerstandsfähige Bodenbeschichtung – mit Epoxidharz, Polyurethan oder Zementfarbe – eine sinnvolle Alternative zu Bodenbelägen sein. Beschichtungen sind nicht nur robust und pflegeleicht, sondern schützen den Untergrund auch vor eindringender Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
Wenn die baulichen Voraussetzungen stimmen, werden heutzutage immer noch Fliesen am häufigsten als Bodenbelag in Kellern verlegt. Dahinter stehen Bodenbeläge aus Polyvinylchlorid (PVC) hoch im Kurs.
Privat genutzte vs. gewerbliche Keller
Bevor wir näher auf geeignete Kellerböden eingehen, möchten wir Sie noch dafür sensibilisieren, dass es einen Unterschied macht, ob ein Keller wohnlich genutzt wird oder gewerbliche Zwecke erfüllt. Ein Wohnkeller, beispielsweise als Gästezimmer, Hobbyraum oder privates Büro, sollte möglichst gemütlich und einladend gestaltet werden. Hierfür eignen sich nicht unbedingt Fliesen, sondern eher dekorative Bodenbeläge aus PVC: Vinylboden und Vinyl-Rollenware sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch fußwarm, schallmindernd und mit ihren Materialeigenschaften auf die Umgebung abgestimmt.
In gewerblichen Kellern hingegen stehen Funktionalität und Belastbarkeit im Vordergrund. Solche Räume, die häufig als Lager, Werkstatt oder Archiv genutzt werden, erfordern Materialien, die besonders strapazierfähig und pflegeleicht sind. Dies gilt für Fliesen ebenso wie für die oben genannten Bodenbeschichtungen. Hinzu kommen Industrieböden aus PVC: In Form von Klickfliesen halten die Beläge ebenfalls hohen Belastungen stand, sind zudem leicht zu reinigen und bieten eine lange Lebensdauer. Die meisten Modelle sind mit einer ausreichend rutschhemmenden Oberfläche gefertigt, die Sicherheitsrisiken minimiert. Daher können wir sie auch als Bodenbeläge für Garagen empfehlen.
In den folgenden Abschnitten möchten wir näher auf geeignete Bodenbeläge für Wohnkeller und anderweitig privat genutzte Kellerräume eingehen, weil uns hierzu die meisten Kundenfragen erreichen. Falls Sie Fragen zu Gewerbeböden haben, wenden Sie sich gerne an unser fachkundiges Serviceteam!
Bild 1: Wohnkeller mit Vinylboden (Bild: Point3D Commercial Imaging Ltd., Unsplash)
Kellerboden: Tipps zum Bodenbelag im privaten Keller
1. Was ist der beste Bodenbelag für den Keller?
Wie eingangs beschrieben, hängt es von den räumlichen Gegebenheiten sowie der geplanten Nutzung ab, ob sich ein Bodenbelag gut als Kellerboden eignet oder nicht. In privat genutzten Kellerräumen ist grundsätzlich mit einer geringeren Beanspruchung zu rechnen, sodass Strapazierfähigkeit nicht unbedingt an erster Stelle steht. Sollten Sie Ihren Keller jedoch für private Zwecke als Werkstatt bzw. Hobbyraum nutzen, in dem Maschinen, schwere Geräte oder Werkzeuge lagern und/oder bewegt werden, empfehlen wir, auf einen Bodenbelag für gewerblich genutzte Räume zurückzugreifen. Die entsprechende Angabe finden Sie im technischen Datenblatt eines Belags. Achten Sie insbesondere auf die angegebene Nutzungsklasse: Steht bei dieser eine "3" am Anfang – beispielsweise bei "31" –, dann handelt es sich um einen Bodenbelag für gewerbliche Nutzung. Für privat genutzte Keller geben wir folgende Empfehlungen:
Private Nutzung des Kellers | Passende Nutzungsklasse |
als Stauraum oder Speisekammer | 21 - gering beansprucht |
als Gästezimmer | 21 - gering beansprucht |
als Home-Office | 21 - gering beansprucht |
als Partyraum oder Heimkino | 22 - normal beansprucht |
als Kellerbad oder Waschküche | 22 - normal beansprucht |
als Spiel- oder Probenraum | 23 - stark beansprucht |
als Sport- bzw. Fitnessraum | 23 - stark beansprucht |
als Souterrain-Wohnung | entsprechend der Wohnräume in anderen Geschossen |
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Empfehlungen übernehmen wir keine Gewähr. Nutzen Sie bei der Kaufentscheidung gerne unsere weiteren Informations- und Beratungsangebote, um die Entscheidung für eine Nutzungsklasse abzusichern!
Wichtige Eigenschaften bei Kellerböden
- feuchtigkeitsbeständig
- kratz- und widerstandsfähig
- pflegeleicht
- leicht zu reinigen
- möglichst chemikalienresistent
- wärmedämmend
- funktionales bis wohnliches Design
Beton als Kellerboden – Vor- & Nachteile
Betonboden bringt von Natur aus einige der geforderten Eigenschaften mit, die für einen Kellerboden wichtig sind. Er ist extrem robust, widerstandsfähig gegen Druckbelastungen und langlebig. Zudem ist Beton unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, solange die Betonoberfläche ordnungsgemäß geglättet und versiegelt wurde. Diese Eigenschaften machen ihn besonders attraktiv für funktionale Kellerräume wie Lager oder Werkstätten.
Trotz dieser Vorteile ist ein versiegelter Betonboden nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Auch nach der Behandlung bleibt Beton ein harter und kalter Fußboden, was ihn in Wohnkellern weniger komfortabel macht. Selbst mit einer Versiegelung kann es vorkommen, dass bei hoher Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeitsprobleme entstehen – vor allem, wenn der Keller nicht ausreichend belüftet wird. Zudem sind die optischen Möglichkeiten eines versiegelten Betonbodens begrenzt: Er wirkt schlicht und funktional, erfüllt jedoch selten die ästhetischen Ansprüche, die man an einen wohnlich genutzten Raum stellt.
In privaten Kellern ist ein behandelter Betonboden daher vor allem dann eine passende Wahl, wenn der Fokus auf Funktionalität, Strapazierfähigkeit und einfache Reinigung liegt. Für Wohnkeller, Hobbyräume oder andere Aufenthaltsbereiche empfiehlt es sich jedoch, den versiegelten Betonboden mit einem Bodenbelag zu ergänzen, um eine angenehmere Umgebung zu schaffen.
Fliesen als Kellerboden – Vor- & Nachteile
Fliesen sind eine beliebte Wahl für Kellerböden, da sie besonders robust, langlebig und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Sie lassen sich leicht reinigen, sind kratzfest und resistent gegen chemische Einflüsse, was sie ideal für Keller macht, die als Werkstatt oder Abstellraum genutzt werden. Zudem sind Fliesen in vielen Designs und Farben erhältlich, sodass sie auch mit ihrer Ästhetik in wohnlich genutzte Kellerräume passen.
Ein großer Vorteil von Fliesenböden ist ihre Beständigkeit gegenüber Wasser und Feuchtigkeit – eine wichtige Eigenschaft für Keller, denn hier können durchaus einmal Kondenswasser, Spritzwasser oder ausgelaufene Flüssigkeiten auf den Fußboden gelangen. Wenn die Fliesen fachgerecht verlegt und ihre Fugen abgedichtet werden, sind sie nahezu wasserundurchlässig und schützen den darunterliegenden Boden vor Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung.
Allerdings haben Fliesen auch Nachteile, die sie nicht in jedem Keller zur besten Lösung machen: Sie können kalt und ungemütlich wirken, besonders in unbeheizten Räumen, da sie kaum Wärme speichern. Zudem sind Fliesenböden hart und bieten wenig Nachgiebigkeit. In Kellern, in denen viel gestanden oder gelaufen wird, könnten sie daher als unkomfortabel empfunden werden. Mit ihrer glatten bis annähernd glatten Oberfläche tragen die Kacheln außerdem dazu bei, dass (Nach-)Hall in Räumen verstärkt wird, was einem angenehmen Raumgefühl abträglich ist.
Sonderfall: Sauna im Keller
Neben Naturstein bilden Fliesen den idealen Bodenbelag für Kellersaunas. Sie verkraften die hohen Temperaturunterschiede in und um die Schwitzstuben problemlos und dürfen auch unter Saunaöfen verlegt werden. Ein klassischer Saunaboden sind Holzdielen, die sich weich und fußwarm anfühlen. Wichtig ist, dass ihre Umgebung gut durchlüftet ist und sie komplett abtrocknen können. Wie auch im Außenbereich sind Harthölzer Weichhölzern vorzuziehen. Wovon wir abraten, sind alle anderen Bodenbeläge: Kork, Laminat und Linoleum sind aus unserer Sicht nicht dauerhaft feuchtigkeitsresistent. Und sämtliche PVC- und Kunststoffböden sollten nicht den hohen Temperaturen in und um Saunas ausgesetzt werden. In der Regel erteilen ihre Hersteller auch keine Freigabe dafür.
Sonderfall: Heizungskeller
Oft befindet sich die Heizung eines oder mehrerer Haushalte in einem separaten Raum des Kellers. Diese sogenannten Heizungskeller unterliegen in Deutschland der Feuerungsverordnung des jeweiligen Bundeslandes. Ohne zu tief ins Detail zu gehen, können wir festhalten, dass die Räume feuerbeständige Böden, Decken und Wände aufweisen müssen. Welche Bodenbeläge sich eignen, möchten wir an dieser Stelle nicht pauschal beantworten. Bitte nehmen Sie Kontakt mit unserer Kundenberatung auf, damit wir auf Ihren individuellen Fall eingehen können!
Bild 2: Für Saunas sind die meisten Bodenbeläge ungeeignet - wir empfehlen Fliesen (Bild: mosiunterwegs, Pixabay)
2. Kellerboden ohne Beton oder Fliesen
Abgesehen von Beton und Fliesen gibt es moderne Bodenbeläge, die sich ebenfalls gut als Kellerböden eignen: Wir meinen Vinylboden, Vinyl-Rollenware und PVC-Fliesen. Alle drei punkten mit ihrer Vielseitigkeit, einfachen Handhabung und Strapazierfähigkeit. Im Folgenden gehen wir auf die Vor- und Nachteile dieser bewährten Kunststoffböden ein:
Vinylboden im Keller
Wie oben erwähnt, handelt es sich bei Vinylboden um einen dekorativen Bodenbelag. Im Fachjargon spricht man auch von einem Designboden. Grund dafür ist die obere sichtbare Schicht der Beläge, die wahlweise mit Holzimitaten, Steinimitaten oder anderen realistischen Grafiken bedruckt werden kann. Der Kreativität der Designer sind dank moderner Drucktechniken nahezu keine Grenzen gesetzt. Aus Sicht des Betrachters können Vinylböden dadurch echten Fliesen- oder Parkettböden zum Verwechseln ähnlich sehen. Zur perfekten Illusion trägt das Format der einzelnen Belagsstücke bei, die in ihren Abmessungen an einzelne Fliesen, Parkettdielen und Holzplanken angelehnt sind.
Vorteile von Vinylboden
- feuchtigkeitsresistent und daher gut für Keller geeignet
- angenehm fußwarm und trittschallmindernd
- vielfältige Designs – besonders Holz- und Fliesennachbildungen
- glatt, fein oder sichtbar strukturiert an der Oberfläche
- geeignet für schwimmende Verlegung oder Verklebung
- einfach zu reinigen und pflegeleicht
Nachteile von Vinylboden
- Keller sollte beheizt sein, da Kälte schadet
- erreicht nur verklebt eine hohe Strapazierfähigkeit
- punktuell druckempfindlich bei schweren Möbeln oder Gegenständen
Der hohe Kunststoffanteil von Vinylboden macht ihn empfindlich gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen. Bei Hitze kann er sich zu stark ausdehnen und bei Kälte spröde werden. Daher raten wir davon ab, Vinylboden in unbeheizten Kellern oder Garagen zu verlegen.
Andere Designböden als Kellerboden?
Unempfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen sind Designböden mit geringeren Kunststoffanteilen. Dazu gehören Vinyllaminate und Kork-Designböden. Sie sind aber nicht pauschal für Kellerräume zu empfehlen, weil sie feuchtigkeitsempfindlich sein können. Besser ist es, sich für einen modernen Rigid-Vinylboden mit mineralischen Anteilen oder einem wenig elastischen Verbundstoff als Belagskern zu entscheiden.
Rigid-Vinyl als Kellerboden
dimensionsstabil & strapazierfähig
Vinyl-Rollenware im Keller
Während Vinylboden stückweise in Form von Dielen, Fliesen und Planken gefertigt wird, wird Vinyl-Rollenware in Bahnen gefertigt und anschließend aufgerollt. Die Bahnen können zwischen zwei und fünf Meter breit, die Rollen zwanzig bis dreißig Meter lang sein. Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, große Flächen schnell mit einem Bodenbelag zu bedecken. Das Handling der einzelnen Rollen gestaltet sich allerdings schwierig und ihre Verarbeitung sollten Sie einem Fachbetrieb überlassen – speziell, wenn eine vollflächige Verklebung vorgeschrieben ist.
Vorteile von Vinyl-Rollenware
- feuchtigkeitsresistent und daher gut für Keller geeignet
- angenehm fußwarm und trittschallmindernd
- einfach zu reinigen und pflegeleicht
- günstiger als viele Vinylböden
- als Holz- und Fliesennachbildungen erhältlich
Nachteile von Vinyl-Rollenware
- mehrere Bahnen sollten nur von Profis verarbeitet werden
- Keller sollte beheizt sein, da Kälte schadet
- erreicht nur verklebt eine hohe Strapazierfähigkeit
- punktuell druckempfindlich bei schweren Möbeln oder Gegenständen
- schlichtere Ästhetik als Vinylboden
Da Vinyl-Rollenware aus technischer Sicht sehr nahe mit den PVC-Bodenbelägen früherer Zeiten "verwandt" ist, hat sie den Ruf, gesundheitsschädlich zu sein. Diese Einschätzung können wir jedoch mit Verweis auf die Einhaltung gesetzlicher Richtlinien und Grenzwerte seitens unserer Hersteller entkräften. Insbesondere die gefährlichen Phthalat-Weichmacher sind in ihren Produkten nachweislich nicht enthalten.
Bild 3: Vinyl-Rollenware als Kellerboden (linkes Bild: Point3D Commercial Imaging Ltd., Unsplash)
PVC-Fliesen im Keller
Im Vergleich zu Vinylboden und Vinyl-Rollenware bietet Industrieboden aus PVC eine besonders strapazierfähige Lösung für Kellerräume. Während Vinylböden durch ihre wohnliche Optik und angenehme Haptik überzeugen und Rollenware eine günstige Möglichkeit bilden, große Flächen zu gestalten, punkten PVC-Fliesen vor allem mit ihrer Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit bei der Nutzung. Sie eignen sich besonders für Kellerbereiche, die stark beansprucht werden – wie Hobbywerkstätten, Lagerplätze für Maschinen und Geräte oder Hauswirtschaftsräume – und bieten zugleich eine praktische und langlebige Option für unterschiedlichste Anforderungen.
Vorteile von PVC-Fliesen
- sehr strapazierfähig und widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen
- feuchtigkeitsresistent und daher gut für Keller und Garagen geeignet
- klebstofffrei verlegbar und leicht austauschbar bei Schäden
- feuchtigkeitsresistent, rutschhemmend und einfach zu reinigen
Nachteile von PVC-Fliesen
- preisintensiv im Vergleich zu anderen PVC-Böden
- keine wasserdichte Verlegung möglich
- funktionale Ästhetik und begrenzter Gestaltungsspielraum
Die hohen Anschaffungskosten für PVC-Fliesen werden etwas aufgewogen, weil die Beläge leicht zu verlegen sind. Sie können entweder lose liegen oder mithilfe von einfachen Verbindungssystemen Fliese für Fliese miteinander befestigt werden, sodass ein fester, schwimmender Verband entsteht. Auf einen Fachbetrieb kann eher verzichtet werden als bei Klebe-Vinylboden und Vinyl-Rollenware.
PVC-Fliesen als Kellerboden
selbstliegend oder zum Klicken
Was ist mit Laminat und Linoleum?
Beide Bodenbeläge bestehen überwiegend aus organischen Materialien, die auf Feuchtigkeit reagieren. Einige Laminatböden werden quellgeschützt aufgebaut, sodass sie von ihren Herstellern für Feuchträume freigegeben sind. Doch was passiert, wenn erste Abnutzungserscheinungen auftreten oder es zu einer punktuellen Beschädigung kommt? Kann der Aufbau aus Holzfaserwerkstoff und Dekorpapier dann nicht doch mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen? – Wir halten Vinylboden daher für die sicherere Alternative.
Anders, als viele annehmen, ist Linoleumboden nicht mit PVC-Boden gleichzusetzen. Das heißt, dass er nicht aus synthetischem Kunststoff besteht, sondern hauptsächlich aus organischen Materialien. Zwar werden Linoleumböden für den privaten und gewerblichen Gebrauch meist oberflächlich beschichtet, damit sie alltagstauglich und strapazierfähig sind. Diese Beschichtung reicht jedoch nicht aus, um den Materialaufbau dauerhaft gegen Feuchtigkeit zu schützen. Denn durch Beanspruchung der Oberfläche und mögliche Undichtigkeiten in den Nähten bzw. Fugen der einzelnen Linoleumbahnen, kann das ungeschützte Linoleum mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen und dadurch aufquellen oder schimmeln. Für Kellerböden empfehlen wir daher, besser auf Vinyl-Rollenware zurückzugreifen.
Fazit
- Privat genutzte Kellerräume können im Neubau – und bei gutem Sanierungszustand im Altbau – nicht nur mit Fliesen, sondern auch mit wohnlichen Bodenbelägen wie Vinylboden oder Vinyl-Rollenware gestaltet werden. Wichtig ist, dass der Untergrund und die Wände gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sind.
- Für das besondere Raumklima unterhalb der Erdoberfläche sind feuchtigkeitsresistente Beläge zu bevorzugen. Von daher scheiden Laminat und Echtholzböden wie Parkett aus unserer Sicht aus. Auch Teppichboden würden wir nicht in Kellerräumen verlegen.
- Nicht immer ist ein Bodenbelag die beste Wahl: In feuchten, unsanierten oder nur selten genutzten Kellern kann eine Bodenbeschichtung praktischer sein als ein Belag. Sie schützt den Untergrund, ist widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und beugt möglichen Schäden durch Schimmel oder Aufquellen vor.
- Kellerräume werden unterschiedlich genutzt. Demzufolge können die hier verlegten Bodenbeläge verschieden beansprucht werden. Wir empfehlen daher, bei der Kaufentscheidung unbedingt auch die Nutzschichtdicke und die Nutzungsklasse(n) eines Belags zu berücksichtigen. Sie sollten auf die zu erwartende Beanspruchung abgestimmt sein, damit der Kellerboden eine lange Lebensdauer erreicht.
Hilfreich vor dem Kauf
Beratung & Informationen rund um Bodenbeläge