

Auf der Suche nach einem neuen Bodenbelag sind Sie auf Abkürzungen wie "CV" oder "CV-Belag" gestoßen? Dann versteht sich von selbst, dass damit nicht der Lebenslauf – oder vielmehr: das Curriculum Vitae – eines Bodenbelags gemeint ist. Selbsterklärend ist die Buchstabenkombination allerdings nicht. Besonders Laien setzen CV gerne mit Polyvinylchlorid (PVC) gleich. Grund genug für uns, etwas Licht ins Dunkel zu bringen!
Zunächst bleibt festzuhalten, dass sich CV von der englischsprachigen Bezeichnung "cushioned vinyl" ableitet, die Hersteller und Händlern hierzulande mit "geschäumtem Polyvinylchlorid" übersetzen – oder gleich als "geschäumtes PVC" abkürzen. Der Zusatz ist wichtig, denn für gewöhnlich wird PVC ungeschäumt zu Bodenbelägen verarbeitet. Diese herkömmlichen PVC-Beläge sind sowohl als Stück- wie auch als Meterware erhältlich und vor allem wegen ihres flachen Aufbaus und ihrer Strapazierfähigkeit beliebt.
Was unterscheidet CV-Beläge von PVC-Belägen?
CV-Beläge unterscheiden sich von herkömmlichen PVC-Böden durch eine Zusatzschicht: Sie setzt sich einerseits aus PVC, andererseits aus Weichmachern, Füllstoffen, Additiven, Stabilisatoren und Pigmenten zusammen, wobei das PVC den größten Anteil ausmacht; in der Regel sind es zwischen 40 und 45 Prozent. In dieser Zusammensetzung ist es möglich, das sonst starre und wenig elastische PVC aufzuschäumen und in eine Art Polsterung zu verwandeln. Daher rührt auch die englische Bezeichnung CV, wobei "cushioned" wortwörtlich mit "gepolstert" übersetzt werden kann. Daraus haben einige deutsche Hersteller die Bezeichnung "Comfortbelag" abgeleitet.
Die Zusatzschicht der CV-Beläge wird über ihrer Trägerschicht angeordnet und verleiht ihnen nicht nur eine weiche Haptik, die hochflorigen Textilböden nahekommt. Sie kann außerdem direkt mit dem Dekor bedruckt werden. Dies spart die Einarbeitung einer separaten Dekorschicht, wie sie für Designböden aus PVC typisch ist. Zur Oberfläche hin wird das geschäumte PVC mit einer transparenten, abriebfesten Nutzschicht geschützt, die meist aus herkömmlichem PVC besteht.
Nachteile von CV-Belägen
Bedingt durch seinen Materialaufbau, ist Cushion-Vinyl äußerst dampfdicht. Daher sollten Sie vor der Verlegung unbedingt die Restfeuchtigkeit im Untergrund prüfen respektive prüfen lassen! Die dafür vorgesehene Messung nach der Calciumcarbid-Methode (kurz: CM-Messung) kann in der Regel nur von handwerklichen Fachkräften durchgeführt werden. Bleibt eine hohe Restfeuchte unentdeckt, kann Kondensfeuchte auf Dauer zu einer Wasseransammlung unterhalb des CV-Belags führen. Dies schadet zwar nicht seinem Material, weicht jedoch den Bodenklebstoff auf, mit dem viele der Beläge verlegt werden müssen. Der Kleber wird seifig und bildet Blasen, die oberflächlich als Unebenheiten sichtbar werden.
Ein weiterer Nachteil von Cushion-Vinyl ist sein hoher Anteil von Weichmachern, die zum Aufschäumen seiner Zwischenschicht notwendig sind. Diese führen nicht nur zu unerwünschten Emissionen in die Raumluft, sondern können auch zur Verfärbung der Belagsoberfläche führen. Ursache dafür ist in vielen Fällen ein Weichmacheraustausch: Dabei gelangen Farbpigmente aus Möbelfüßen durch den engen Kontakt in die Nutzschicht des darunterliegenden CV-Belags. Betroffen sind vor allem Füße und Gleiter aus PVC oder Kautschuk. Führende Hersteller weisen in Verlege- oder Pflegeanleitungen auf diese Gefahr hin. Wenn Sie sich unsicher sind, nehmen Sie am besten Kontakt mit dem Hersteller auf oder setzen sich mit unserer Kundenberatung in Verbindung!
Was ist bei geschäumtem PVC noch zu beachten?
Wie alle PVC-Beläge sind auch solche aus geschäumtem PVC thermoplastisch. Das heißt, dass sie auf Wärme reagieren und dabei ihre Elastizität zunimmt. Weist ihr Untergrund deutliche Konturen auf, können sie sich also an diese anschmiegen, was dazu führt, dass sich die Konturen im Laufe der Zeit auf der Belagsoberfläche abzeichnen. Diese Gefahr besteht vor allem, wenn der CV-Belag …
- … direkt auf einem Altboden mit Fliesen verlegt wurde.
- … direkt auf einem Altboden aus Dielen verlegt wurde, die große Fugen aufweisen.
- … auf einem unsauberen Untergrund mit Staubkörnern und Steinchen verlegt wurde.
- … auf einem besonders rauen Beton-Untergrund verlegt wurde.
- … auf einem Untergrund verlegt wurde, auf dem sich deutliche Kellenschläge oder Spachtelzahnungen abzeichnen.
Sie vermeiden solche unschönen Abdrücke, indem Sie den Untergrund vor der Verlegung des CV-Belags planeben spachteln und schleifen. Anschließend sollten Sie Staub und Schmutz mit einem Industriestaubsauger beseitigen.
Von oben droht Cushion-Vinyl eine ähnliche Gefahr wie von unten: spitze Gegenstände und Möbelfüße könnten die weiche Oberfläche des geschäumten PVCs beschädigen. Scheuermittel und Lösungsmittel sind ebenfalls zu vermeiden, da sie die Nutzschicht des CV-Belags angreifen. Auf Dauer verliert der Bodenbelag dadurch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber jeglichen mechanischen Einwirkungen, sodass auch Schuhsohlen bereits sichtbare Spuren auf ihm hinterlassen können. Beachten Sie deshalb die Pflegehinweise des Herstellers und verwenden Sie am besten fachgerechte Pflegemittel!

Vorteile von CV-Belägen
Nachdem Sie wir Ihnen alle Schwächen von Cushion-Vinyl offengelegt haben, möchten wir nun auf die Stärken dieser Bodenbeläge verweisen: Zuallererst sollten Sie wissen, dass CV-Beläge dieselben Grundeigenschaften aufweisen wie die übrigen PVC-Beläge – dazu gehören herkömmliche Vinylböden ebenso wie PVC Meterwaren. Sie alle sind pflegeleicht, strapazierfähig, fußwarm und eignen sich mit ihrer niedrigen Aufbauhöhe ideal für Renovierungsvorhaben. Wenn Sie auf diese Vorteile Wert legen, werden Sie es schwer haben, Alternativen zu finden!
Was ihre Verlegung betrifft, sind viele CV-Beläge bei normalen Raumgrößen von 15 bis 20 m² leichter zu handhaben als vergleichbare Rollwaren, denn sie müssen hier nicht vollflächig verklebt werden. Ob das auf Ihren Wunschboden zutrifft, bringen Sie mit einem Blick in die Verlegeanleitung in Erfahrung. Steht darin etwas von "selbstliegend" oder "loser Verlegung" genügt es, wenn Sie den Belag an den Bahnenkanten sowie in Rand- und Türbereichen jeweils mit einem doppelseitigen und weichmacherbeständigen Klebeband fixieren. Bei größeren Räumen oder einem Einsatz in gewerblichen bzw. öffentlich genutzten Bereichen empfehlen wir jedoch eine vollflächige Verklebung. Die entsprechenden Klebemittel können Sie bei uns gleich zu Ihrem gewünschen CV-Belag dazubestellen.
Beliebte CV-Beläge von JOKA
Aufgrund seines Materialaufbaus fühlt sich geschäumtes PVC besonders weich an und bietet einen angenehmen Gehkomfort. Seine hohe Resistenz gegenüber Feuchtigkeit erlaubt eine leichtere, regelmäßige Reinigung. Einige CV-Beläge sind mit Textilrücken ausgestattet. Dieser passt sich zum einen dem Untergrund an und gleicht so leichte Unebenheiten aus. Zusätzlich sorgt der Rücken für eine bessere Akustik, da er Geh- und Trittschall hervorragend dämpft.
Typische Einsatzbereiche von CV-Belägen sind Feuchträume wie Küchen und Bäder. Dank verbesserter Designs finden Sie zunehmend auch in Wohn-, Ess- und Schlafzimmern Verwendung. Die meisten CV-Beläge besitzen eine strukturierte Nutzschicht als Oberfläche. Dadurch erhalten sie ein natürliches Aussehen, das die Authentizität ihrer Holz- oder Stein-Dekore unterstützt. Selbst in edlen Fliesen- oder kreativen Textil-Optiken sind CV-Beläge verfügbar. Sie müssen also keineswegs auf die Designvielfalt herkömmlicher PVC-Beläge verzichten!
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, einen CV-Belag in einem gewerblichen Bereich zu verlegen, sollten Sie auf eine angemessene Nutzschichtdicke achten: mindestens 0,25 bis 0,35 mm sind obligatorisch. Je dicker die Schicht, umso wahrscheinlicher, dass ein Belag für normal beanspruchte Bereiche zugelassen ist. Die entsprechenden Angaben finden Sie im technischen Datenblatt oder bereits auf der Artikeldetailseite in unserem Shop.
Alle Stärken von CV-Belag im Überblick
CV-Belag ohne Textilrücken | CV-Belag mit Textilrücken |
sehr weiche, fußwarme Oberfläche | geringere Anforderungen an die Untergrundvorbereitung |
kein Abschleifen von Türen durch geringe Aufbauhöhe | natürliche Trittschalldämmung – bessere Raumakustik |
höhere Resistenz gegenüber Feuchtigkeit – keine Schimmelbildung | in kleinen Räumen Fixierung mit Hilfe von Klebeband möglich |
leicht zu reinigen |
Häufige Fragen zu CV-Belägen
- 1 Welche Nutzungsklasse müssen CV-Beläge für die Verlegung in gewerblichen Objekten haben?
PVC-Böden können ab der Nutzungsklasse 31 in gewerblichen Objekten verlegt werden. Aufgeschäumtes PVC mit niedrigeren Nutzungsklassen sollten Sie nur in Wohnräumen verlegen! Die entsprechende Angaben finden Sie in den technischen Datenblättern der Hersteller. Beachten Sie auch die beiliegenden Verlegehinweise.
- 2 Gibt es einen Unterschied zwischen PVC und CV?
Ja, einen kleinen. PVC bezeichnet das Material als solches, während CV eine besondere Beschaffenheit von PVC beschreibt – wortwörtlich: seine geschäumte Struktur.
- 3 Ist die Belagsstärke bei PVC-Belägen wichtig?
Die Belagsstärke sollten Sie beim Kauf beachten, da sie die Raumakustik und den Gehkomfort maßgeblich beeinflusst. Sie kann zwischen 0,70 mm bis 4,20 mm variieren. Das spielt auch beim Gehkomfort eine große Rolle. Ein aufgeschäumter PVC-Boden fühlt sich dabei besonders angenehm und weich an.