Im Jahr 2019 wurden 18,4 % aller Umsätze1 mit Bodenbelägen durch den Verkauf von Parkettböden erwirtschaftet. Nicht ohne Grund, gehört Parkett doch zu den schönsten und langlebigsten Bodenbelägen überhaupt. Die natürliche Optik, die rustikale Gemütlichkeit und die angenehme Haptik sind nur einige der Vorteile von Parkett. Die enorme Widerstandsfähigkeit und Stabilität zählen aber zu den wichtigsten Gründen für die Beliebtheit von Parkett.
Doch Parkett ist nicht gleich Parkett. Der natürliche Holzboden lässt sich nach Aspekten wie Aufbau, Verlegeart und Erscheinungsbild unterscheiden. Hinsichtlich des Aufbaus gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen massivem und mehrschichtigem Parkett: Während die Belagsstücke bei ersterem aus einem ganzen Stück Holz bestehen, sind sie bei letzterem aus mehreren Schichten Holz oder Holzwerkstoffen aufgebaut. In diesem Beitrag wollen wir näher auf die Besonderheiten von mehrschichtigem Parkett eingehen.
Mehrschichtparkett oder Fertigparkett?
Als Nicht-Fachmann oder Nicht-Fachfrau kann man schon einmal durcheinander kommen, wenn von Mehrschichtparkett und Fertigparkett die Rede ist. Die gute Nachricht lautet: Mehrschichtparkett ist immer zugleich auch Fertigparkett, weil es über einen Deckbelag verfügt, der werksseitig "fertig" ist und nach der Verlegung nicht mehr nachbearbeitet werden muss. Allerdings kann man nicht behaupten, dass Fertigparkett immer mehrschichtig ist! Neuerdings bieten einige Hersteller auch massives Parkett als Fertigparkett an.
Varianten im Vergleich: Zweischicht- vs. Dreischichtparkett
Wenn Sie sich für Mehrschichtparkett interessieren, sollten Sie bei der Auswahl eines Belags beachten, dass er zweischichtig oder dreischichtig aufgebaut sein kann. Welche Unterschiede daraus resultieren, fassen wir in der folgenden Übersicht zusammen:
Zweischichtparkett | Dreischichtparkett |
besteht aus Nutz- und Trägerschicht | besteht aus Nutzschicht, Trägerschicht und Gegenzug |
mit Nut- und Federseite | mit Klicksystem ausgestattet |
am Untergrund zu verkleben | schwimmend zu verlegen (Verklebung optional) |
Belagsstärke um 10,00 mm | Belagsstärke über 11,00 mm |
viele Verlegemuster möglich | begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten |
Untergrund sollte eben sein | als Renovierungsboden geeignet |
Der vergleichsweise günstige Quadratmeterpreis ist ein Grund für wachsende Beliebtheit von Mehrschichtparkett gegenüber Massivparkett. Die Beläge sind weniger aufwendig in der Herstellung, aber deshalb nicht qualitativ schlechter. Grundsätzlich punkten sowohl Zweischicht-, als auch Dreischichtparkette mit ihrer enormen Widerstandsfähigkeit und einer Ästhetik, die mit Massivparkett durchaus auf einem Niveau liegt. Da die Deckbeläge ebenfalls aus Echtholz gefertigt werden, spiegeln sie die natürliche Vielfalt des Naturmaterials wider. Kein Belag ist mit einem anderen identisch – und Sie können sich, ganz nach Ihrem individuellen Geschmack, für einen entscheiden.
Beliebte Mehrschichtparkette im Überblick
Was spricht dafür, Dreischichtparkett zu kaufen?
Während Zweischichtparkett zur vollflächigen Verklebung vorgesehen ist, haben Sie bei Dreischichtparkett wirklich freie Wahl: Der Bodenbelag kann verklebt oder mit einem Klick-System schwimmend verlegt werden. Dafür werden die Parkettdielen mit ihrer Feder jeweils an die zuvor verlegte Diele gelegt und in die Nut gedrückt. Wer etwas handwerkliches Geschick mitbringt, kann dies auch ohne die Hilfe einer Fachkraft erledigen. Nach der Verlegung ist das Parkett sofort begehbar. Um Trittschall zu reduzieren, sollten Sie bei einer schwimmenden Verlegung eine Isoliermatte oder eine Trittschalldämmung unterlegen. Bei Fragen zur geeigneten Unterlagsmatte können Sie sich gerne mit unserem Serviceteam in Verbindung setzen!
Was spricht dafür, Zweischichtparkett zu kaufen?
Mehrschichtparkett ist besser zur Installation auf Fußbodenheizungen geeignet als Massivparkett. Dank seines Aufbaus "arbeitet" es bei Schwankungen der Umgebungstemperatur und Veränderungen der Luftfeuchtigkeit weniger stark als sein Pendant aus Echtholz. Dies äußert sich in einer geringeren Fugenbildung. Zweischichtparkett hat einen zusätzlichen Vorteil, da es eine niedrigere Belagsstärke aufweist als Dreischichtparkett und somit wärmedurchlässiger ist.
Damit die Fußbodenheizung so effektiv wie möglich arbeiten kann, sollte das Parkett darauf vollflächig verklebt werden. Dadurch wird die Bildung von Hohlräumen zwischen dem Untergrund und dem Parkett vermieden. Als Folge davon kann sich die Wärme gleichmäßig im Raum nach oben verbreiten. Zusätzlich kommt es zu einer Reduzierung der Trittgeräusche.
Mehrschichtparkett pflegen
Mehrschichtparkett ist renovierfähig. Je stärker seine Nutzschicht ist, desto öfter kann es abgeschliffen und an der Oberfläche behandelt werden. Bei naturgeölten Oberflächen ist diese Vorgehensweise jedoch nicht zu empfehlen! Die individuelle Optik, die Fertigparkett eigen ist, kann dadurch beschädigt werden. Besser ist es, die Dielen zu pflegen, indem Sie die Ölschicht alle ein bis zwei Jahre erneuern.
Kratzern und anderen Gebrauchsspuren beugen Sie vor, wenn Sie den Bodenbelag nicht mit Straßenschuhen betreten oder in Eingangsbereichen Fußmatten auslegen. So vermeiden Sie, dass kleine Steinchen, die vielleicht an den Sohlen hängen, auf das Parkett getragen werden. Auch Möbel können Spuren auf dem Boden hinterlassen – nicht nur beim Transport, sondern auch im Alltag. Bürostuhlunterlagen und Filzgleiter unter Stuhlbeinen schützen vor punktueller Abnutzung.
Für die Reinigung von Mehrschichtparkett benötigen Sie keine speziellen Reinigungsmittel. Es genügt ein Neutralreiniger, um stärkere Verschmutzungen zu entfernen. Leichte Verunreinigungen können mit Wasser oder durch Kehren beseitigt werden.
1 Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1059225/umfrage/marktanteile-von-bodenbelaegen-und-parkett-in-deutschland/