Vinylboden-Unterlage: Wann ist welche die richtige?

Bodenleger verlegt Vinylboden-Unterlage
Bodenleger verlegt Vinylboden-Unterlage

Sie beabsichtigen, Ihren Vinylboden selbst zu verlegen? Dann haben Sie hoffentlich bereits beim Kauf geklärt, ob Sie dabei eine separate Unterlage benötigen oder nicht. Im besten Fall haben Sie sich im Vorfeld informiert und den Verlegeaufwand in Ihre Kaufentscheidung einbezogen. Spätestens, wenn Sie die Verlegeanleitung lesen, werden Sie feststellen, dass Hersteller in manchen Fällen eine Unterlage vorschreiben – selbst wenn der Untergrund bereits verlegereif ist.

Was ist eine Vinylboden-Unterlage?

Gleich vorweg können wir Ihnen versichern: Eigene Überlegungen, was als Unterlage für einen Vinylboden geeignet sein könnte oder nicht, brauchen Sie nicht anstellen. Es kommt nicht auf Improvisationsgeschick oder Erfindergeist an, sondern vielmehr darum, sich an die Herstellervorgaben zu halten. Nicht jede Folie oder Matte, die flach und strapazierfähig beschaffen ist, taugt als Bodenunterlage. Und nicht alles, was im Baumarkt oder Fachhandel als Vinylboden-Unterlage verkauft wird, ist für Ihren Vinylboden respektive Ihren Anwendungsfall tatsächlich geeignet.

Grundsätzlich werden folgende Unterlagen für Vinylböden verwendet:

  • Anti-Rutsch-Matten zur Stabilisierung schwimmend verlegter Beläge
  • Ausgleichsmatten, um kleinere Unebenheiten des Untergrunds zu überdecken
  • Dampfbremsen, um Feuchtigkeit im Untergrund zurückzuhalten
  • Trittschallmatten, um die akustischen Eigenschaften eines Belags zu verbessern

In der Regel erfüllen Vinylboden-Unterlagen heutzutage mehrere dieser Funktionen, sodass Sie etwa Ausgleichs- und Trittschallmatten nicht separat erwerben (und verlegen) müssen. Für Vinylböden, die zum Verkleben vorgesehen sind, gibt es zudem ein- oder zweiseitig klebende Unterlagen – so genannte Trockenkleber –, die zugleich die Funktion einer Trittschallmatte übernehmen können.

Was ist nicht als Vinylboden-Unterlage geeignet?

Auf keinen Fall als Unterlagen für Vinylböden geeignet sind Textilböden oder Teppiche, da diese entweder zu nachgiebig sind oder aus hygienischen Gründen nicht unter einem neuen Bodenbelag verbleiben sollten. Auch von Malervlies, Styropor und anderen Materialien, die den Vinylboden-Unterlagen aus dem Fachhandel vermeintlich ähnlich sind, sollten Sie die Finger lassen!

Aus Sicht der Hersteller sind in der Regel nur solche Unterlagen geeignet, die von ihnen in der Verlegeanleitung oder an anderer Stelle als mögliches Zubehör genannt werden. Wird dennoch eine herstellerfremde Unterlage verwendet, sind Hersteller im Recht, wenn sie Gewährleistungsansprüche ablehnen. Zur Begründung können sie ein Abweichen von ihrer Verlegeanleitung respektive ihren Verlegevorgaben geltend machen. Mit anderen Worten: Das Verwenden einer herstellerfremden Unterlage gilt als Verlegefehler.

Bei BodenFuchs24 gehen wir sicher, dass Ihnen das nicht passiert: Auf den Artikeldetailseiten unserer Vinylböden finden Sie nur solche Zubehörempfehlungen, die auf die Herstellervorgaben abgestimmt sind. Wir führen entweder herstellereigene oder universelle Unterlagen, die von mehreren Herstellern freigegeben sind. Dies gilt ebenso für unser Sortiment an Klebe- und Pflegemitteln. Im Zweifel fragen Sie vor dem Kauf bei unserem Serviceteam nach!

Bodenleger verlegt Klick-Vinylboden mit Unterlage

Wann sollte Vinylboden mit Unterlage verlegt werden?

Kurz gesagt: Wenn es der Hersteller in seiner Verlegeanleitung so festlegt. Lässt sich diese Festlegung nicht eindeutig auf Ihren individuellen Anwendungsfall übertragen, fragen Sie am besten beim Hersteller nach. Sollte das nicht klappen, hilft Ihnen unser Serviceteam gerne weiter!

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Unterlage vor allem dann zum Einsatz kommen sollte, wenn besondere Anforderungen an den Schallschutz gestellt werden. Vor allem in Mehrfamilienhäusern oder Büros kann eine zusätzliche Dämmunterlage sinnvoll sein, um die Übertragung von Geh- und Trittgeräuschen in darunterliegende Räume zu minimieren. Wird Vinylboden auf mineralischen Untergründen wie Anhydrit- und Zementestrichen verlegt, sollte er mithilfe einer Dampfbremse vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden – sofern er nicht in einem Kleberbett verlegt wird, das die Feuchtigkeit abhält.

Auch bei unebenen oder rauen Untergründen hilft eine Unterlage in vielen Fällen, kleine Unebenheiten auszugleichen und so den Bodenbelag zu schützen. Ist in der Unterkonstruktion eine Fußbodenheizung installiert, sollten Sie darauf achten, dass die Unterlage für beheizte Untergründe freigegeben ist. Ungeeignete Materialien können den Wärmedurchlass beeinträchtigen.

Es gibt weitere Anwendungsfälle, bei denen sogar jegliche Form von Bodenunterlage kontraproduktiv sein kann: Möchten Sie etwa einen Vinylboden mit integrierter Trittschalldämmung verlegen, kann eine zusätzliche Unterlage den Bodenaufbau instabil machen oder zum Aufbrechen von Fugen führen. Gleiches gilt, wenn der Untergrund bereits bestens vorbereitet und eben ist, beispielsweise bei einer Verlegung auf perfekt geglättetem Estrich oder glatten Fliesen. In solchen Fällen kann eine zusätzliche Unterlage die Verlegung unnötig erschweren oder zu Problemen wie Hohlräumen führen.

Beachten Sie, dass einige Hersteller empfehlen, die integrierten Trittschallunterlagen mit einer Dampfbremse als zusätzliche Unterlage gegen raue Untergründe zu schützen. In Form einer dünnen Folie aus Polyethylen können solche Dampfbremsen verhindern, dass das trittschallmindernde Material des Bodenbelags direkt auf dem Untergrund reibt und dadurch verschleißt.


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Für welchen Vinylboden ist welche Unterlage die richtige?

Wie Sie sicher festgestellt haben, gibt es Vinylboden zum Kleben und Vinylboden mit Klicksystem zur schwimmenden Verlegung. Im Folgenden möchten wir noch einmal einzeln aufschlüsseln, welche Unterlagen für welche der beiden Vinylboden-Arten geeignet sind.

Unterlagen für Klebevinyl

Klebe-Vinylboden wird von Profis direkt auf dem Untergrund verklebt, wofür lediglich Nasskleber, aber keine klebende Unterlage erforderlich ist. Allerdings muss der Untergrund bei dieser Verlegetechnik absolut eben, sauber und trocken sein, damit der Vinylboden mitsamt seines Klebemittels haftet und sich auf Dauer keine Unebenheiten von unten durchtelegrafieren. Sollte der Boden uneben sein, ist eine professionelle Untergrundvorbereitung mit Spachtel- und/oder Ausgleichsmasse immer die bessere Lösung als das Verlegen einer oder mehrerer Bodenunterlagen.

Wenn Sie Klebevinyl in Eigenleistung verlegen möchten oder der Bodenbelag nur eine zeitlich begrenzte Lösung sein soll, empfehlen wir, ihn nicht direkt auf dem Untergrund zu verkleben, sondern ein- oder beidseitig klebende Unterlagen zu verwenden. Diese erleichtern nicht nur die Verarbeitung, sondern auch das spätere Entfernen des Belags. Von selbstklebenden Vinylböden raten wir hingegen ab, weil sie nach unseren Erfahrungen nicht zuverlässig genug sind.

Klebe-Vinylboden ist zwar materialbedingt trittschallmindernd, aber auch sehr flach aufgebaut. Daher kann es – je nach Anwendungsort und baulichen Anforderungen – notwendig sein, den schallmindernden Effekt zu verstärken. Hierfür eignen sich spezielle Trittschallmatten, die die Geh- und Trittgeräusche reduzieren und ihre Ausbreitung in benachbarte Räume mindern. Diese Unterlagen sollten entweder ein- oder beidseitig klebend sein, damit das Klebevinyl mit ihnen fixiert werden kann. Oder Sie verwenden eine spezielle Unterlagsmatte, die ins Nasskleberbett unter dem Vinylboden gelegt werden darf. Entsprechende Hinweise finden Sie in den technischen Datenblättern oder Herstellerinformationen zur jeweiligen Bodenunterlage.

Finden Sie eine große Auswahl an Klebevinyl-Unterlagen bei BodenFuchs24.

Unterlagen für Klick-Vinyl

Klick-Vinyl unterscheidet sich von Klebevinyl vor allem dadurch, dass es schwimmend und somit ohne direkte Fixierung am Untergrund verlegt wird. Dabei ist eine passende Unterlage oft unumgänglich, um Trittschall zu dämmen, Unebenheiten auszugleichen und den Boden zu stabilisieren. Letzteres leisten so genannte Anti-Rutsch-Matten aus Materialien, die den Untergrund für den Bodenbelag griffig machen. So wird verhindert, dass er bei starker Frequentierung in Laufrichtung "wandert".

Besonders bei harten Untergründen – wie Estrich oder Fliesen – empfiehlt sich eine Trittschalldämmung aus Kork, Polyethylen oder einem anderen geeigneten Material. Diese Unterlagen schaffen eine gepufferte Schicht zwischen dem Bodenbelag und dem Untergrund, was den Gehkomfort erhöht und die Akustik im Raum verbessert.

Moderne Klick-Vinylböden werden häufig mit integrierter Trittschalldämmung gefertigt. Bei ihnen gilt, was wir oben erklärt haben: eine zusätzliche Unterlage könnte kontraproduktiv sein. Ausnahmen bilden Dampfbremsen respektive Dampfbremsfolien, weil sie einen Feuchtigkeitsschutz bieten, den integrierte Trittschalldämmungen nicht aufweisen.

Wer Klick-Vinyl auf einem Untergrund mit Fußbodenheizung verlegen möchte, sollte sich im Klaren darüber sein, dass der Wärmedurchlass von vornherein stärker beeinträchtigt wird als von Klebevinyl. Grund dafür sind die kleinen Lufteinschlüsse, die unter dem schwimmenden Belag entstehen. Wird nun noch eine separate Trittschalldämmung untergelegt, gibt es eine zusätzliche Schicht zwischen Heizung und Fußbodenoberfläche. Lässt der Hersteller offen, welche Unterlage Sie benutzen dürfen, sollten Sie bei der Auswahl darauf achten, dass sie möglichst wärmeleitfähig und für Fußbodenheizungen freigegeben ist.

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Rigid-Vinylboden mit Unterlagen auf verschiedenen Untergründen

Unterlagen für Designboden?

Vinylböden sind aus technischer Sicht immer auch Designböden, deshalb verwenden Hersteller und Händler oftmals beide Bezeichnungen parallel. Das entscheidende Merkmal ist ihr mehrschichtiger Materialaufbau mit der Dekorschicht aus bedrucktem Vinyl, denn eine solche gibt es bei anderen Bodenbelägen nicht. Einzig bei Laminatböden findet man eine vergleichbare Dekorschicht. Bei ihnen besteht sie jedoch aus bedrucktem Papier.

Wenn im Handel also Designboden-Unterlagen angeboten werden, so sind diese entweder zur Verarbeitung unter Vinylböden oder anderen Designböden vorgesehen. Mit "anderen" sind vinylfreie Modelle gemeint, bei denen meist auch die Dekorschicht aus einem alternativen Kunststoff besteht.

Fazit

Vinylboden-Hersteller machen nicht nur genaue Vorgaben zur Verarbeitung ihrer Beläge, sondern auch zu den Hilfsmitteln, Werkzeugen und Zubehören, die dabei zum Einsatz kommen. Bodenunterlagen bilden keine Ausnahme. Sicherlich kann man den Herstellern wirtschaftliche Interessen unterstellen. Andererseits müssen sie für ihre Produkte geradestehen, langfristige Garantien und Gewährleistungen übernehmen, sodass sie ein starkes Interesse daran haben, dass jeder Bodenbelag unter optimalen Rahmenbedingungen verlegt wird. Nicht nur Privatkunden, sondern auch Profis aus dem Handwerk sollten sich an ihre Vorgaben halten. Einmal, um keine Qualitätsmängel zu riskieren. Und zum anderen, um im Falle von Mängeln (berechtigte) Ansprüche beim Hersteller geltend machen zu können. Deshalb raten wir unserer Kundschaft, keine Experimente zu wagen, und sich an die Herstellervorgaben zu halten:

  1. 1 Mit Unterlage?

Lautet die Vorgabe, den Vinylboden mit Unterlage zu verlegen, dann weichen Sie nicht davon ab. Sehen Sie nach, welche Unterlage(n) der Hersteller dafür anbietet oder freigibt. Finden Sie keine entsprechenden Informationen, können Sie sich an die Empfehlungen in unserem Onlineshop halten oder direkt bei uns nachfragen.

  1. 2 Ohne Unterlage?

Genauso verbindlich sollten Sie die Herstellervorgabe nehmen, den Vinylboden ohne Unterlage zu verlegen. Sprechen bei Ihrem Anwendungsfall bauliche Anforderungen oder andere Rahmenbedingungen dagegen, empfehlen wir, einen anderen Vinylboden zu wählen.

  1. 3 Beides möglich?

Stellt der Hersteller es frei, den Vinylboden mit oder ohne Unterlage zu verlegen, überträgt er ein Stück Verantwortung auf Sie. Denn es liegt dann bei Ihnen, zu prüfen, ob bei Ihrem Anwendungsfall bauliche Anforderungen oder andere Rahmenbedingungen dafür sprechen, eine (oder mehrere) Unterlagen zu verwenden.