

(Bild: Max Vakhtbovycn, Pexels) Von allen Bodenbelägen sind keramische Fliesen der beliebteste. Die Marktanteile gegenüber elastischen Belägen, Laminat und Parkett sprechen eine eindeutige Sprache und verändern sich über die Jahre hinweg kaum. Als beliebteste Alternative zu Fliesen hat sich Vinylboden etabliert. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen das große Angebot an Modellen in Fliesenoptik, die ihren Vorbildern nicht nur optisch, sondern auch haptisch sehr nahe kommen. Zum anderen der Trend zum Bodenverlegen in Eigenregie. Vinylboden ist für Do-it-yourself-Projekte einfach besser geeignet als Fliesen. Seine Verlegung ist weniger voraussetzungsvoll, was die handwerklichen Fähigkeiten und das notwendige Werkzeug angeht – vor allem, wenn Sie sich für eine schwimmende Verlegung entscheiden.
1. Vinyl oder Fliesen im Bad?
In der privaten Wellnessoase sind sowohl Vinyl als auch Fliesen beliebte Bodenbeläge. Fliesen bieten den klassischen Vorteil, dass sie wasserdicht sind und sich ideal für Feuchträume eignen. Ihre Robustheit und Langlebigkeit machen sie zur bevorzugten Wahl für Badezimmer, insbesondere in Bereichen, die häufig mit Wasser in Kontakt kommen, wie in oder um die Dusche oder an der Badewanne. Fliesen sind zudem pflegeleicht und bieten eine Vielzahl an Designs, die zur modernen wie klassischen Badeinrichtungen passen.
Vinylboden hat sich in den letzten Jahren als praktische Alternative etabliert. Er ist ebenfalls wasserdicht, bietet eine höhere Rutschfestigkeit und ist weicher und komfortabler unter den Füßen als Fliesen. Zudem ist Vinylboden leicht zu verlegen. Selbst die Verklebung in Feuchträumen erfordert weniger handwerkliches Know-how als die Installation von Fliesen. Hinzu kommt, dass Vinylboden oft günstiger ist.
Unentschieden: Beide bieten Vorteile je nach persönlichen Vorlieben und Anforderungen. Fliesen sind die klassische Wahl, während Vinylboden mehr Komfort und eine einfachere Verarbeitung bieten.
2. Vinyl oder Fliesen in der Küche?
In der Küche sind sowohl Vinyl als auch Fliesen ideale Bodenbeläge, doch jeder hat seine eigenen Vorzüge. Fliesen sind robust, leicht zu reinigen und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und hohen Temperaturen – eine Voraussetzung, wenn Sie häufig kochen oder heiße Töpfe und Pfannen abstellen. Sie bieten zudem eine Vielzahl von Designs und können sowohl im modernen als auch im klassischen Stil überzeugen. Der Nachteil: Fliesen sind hart. Dies macht sich beim Herabfallen von Gegenständen oder bei langem Stehen bemerkbar.
Vinylboden bringt hingegen einige zusätzliche Vorteile in der Küche. Er ist weicher und komfortabler unter den Füßen, was besonders beim längeren Stehen oder Kochen angenehm ist. Zudem ist Vinyl pflegeleicht, wasserfest und in vielen verschiedenen Dekoren erhältlich, die von Holz- bis Fliesenoptik reichen. Auch die Verlegung gestaltet sich unkompliziert. Sie sollten jedoch beachten, dass eine schwimmende Verlegung nicht unter Küchenmöbeln und -geräten zulässig ist, weil sich Vinylboden ausdehnen und zusammenziehen können muss.
Unentschieden: Beide Bodenbeläge bieten praktische Eigenschaften, die in der Küche entscheidend sind. Fliesen punkten mit ihrer Robustheit, während Vinylboden durch Komfort und einfache Verlegung überzeugt.

3. Vinyl oder Fliesen im Flur und Eingangsbereich?
Flure und Eingangsbereiche stellen besondere Anforderungen an einen Bodenbelag, da hier täglich mit einer starken Beanspruchung zu rechnen ist. Fliesen sind in diesem Bereich eine beliebte Wahl, da sie äußerst strapazierfähig, pflegeleicht und unempfindlich gegenüber Schmutz sind. Besonders in Bereichen an Eingangstüren, die oft mit Feuchtigkeit oder groben Schmutz in Kontakt kommen, überzeugen Fliesen mit ihrer Widerstandsfähigkeit. Zudem sind sie in vielen verschiedenen Farben und Mustern erhältlich, sodass sie sich gut an den Stil des gesamten Hauses anpassen lassen.
Vinylboden bietet als Flurboden ebenfalls viele Vorteile. Er ist robust und widerstandsfähig, aber gleichzeitig weicher und leiser als Fliesen. Das macht ihn besonders für Haushalte interessant, in denen der Lärmpegel ein Thema ist. Vinyl in Holzoptik bietet zudem die Möglichkeit, den Charme eines Parkett- oder Dielenbodens zu genießen, ohne den entsprechenden Pflegeaufwand zu haben.
Unentschieden: Beide Bodenbeläge bieten im Flur und Eingangsbereich hervorragende Eigenschaften. Fliesen überzeugen durch ihre Robustheit und Pflegeleichtigkeit, während Vinylboden mit Komfort und einfacher Verlegung punktet.
4. Vinyl oder Fliesen im Wohnbereich?
Im Wohnbereich geht es nicht nur um Funktionalität, sondern auch um Ästhetik und Komfort. Von daher sind Fliesen nicht unbedingt der ideale Bodenbelag – speziell in Schlafzimmern oder anderen Rückzugsbereichen, in denen es auf Wohlbefinden und Gemütlichkeit ankommt. Die Kacheln können aber eine passende Lösung sein, wenn Sie ein modernes, minimalistisches Design im Wohn- oder Esszimmer bevorzugen. Sie sind extrem robust, pflegeleicht und haben eine lange Lebensdauer. In Räumen mit Fußbodenheizung sind Fliesen zudem eine beliebte Wahl, da sie die Wärme effizient leiten und kaum Energieverluste verursachen.
Vinylboden hingegen bietet in allen Wohnbereichen Vorteile, vor allem hinsichtlich des Komforts. Er ist weicher, wärmer und angenehmer unter den Füßen, was ihn besonders für gemütliche Wohnzimmer oder Kinderzimmer geeignet macht. Das breite Angebot an Dekoren, von Holzoptik bis hin zu modernen Mustern, ermöglicht eine perfekte Anpassung an Ihren individuellen Wohnstil. Zudem ist Vinylboden in der Pflege unkompliziert und besonders resistent gegenüber Kratzern und Stößen – ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
Unentschieden: Aufgrund seines Komforts, der leichten Pflege und der flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten bietet Vinylboden klare Vorteile. Fliesen sind zwar robust und pflegeleicht, aber der Komfort und die Wärme, die der elastische Bodenbelag bietet, sprechen für sich.
Beliebte Vinylböden in Fliesenoptik
5. Vinyl oder Fliesen im Wohnbereich?
Bei einer Fußbodenheizung kommt es darauf an, dass der Bodenbelag die Wärme gut leitet und speichert, um eine effiziente und gleichmäßige Raumtemperatur zu gewährleisten. Fliesen haben hier klare Vorteile: Sie besitzen eine hohe Wärmeleitfähigkeit und speichern die Wärme lange, sodass die Heizleistung optimal genutzt wird. Das sorgt für ein angenehmes Raumklima und spart Energiekosten.
Vinylböden können ebenfalls mit Fußbodenheizungen kombiniert werden. Die Modelle in unserem Onlineshop sind ausnahmslos dafür freigegeben. Entscheidend ist, dass der Belag eine geringe Materialstärke hat und – falls nötig –, mit einer fachgerechten Unterlage kombiniert wird. Denn auch Trittschalldämmungen und Co. mindern die Wärmeleitfähigkeit. Grundsätzlich leitet Vinyl die Wärme nicht so effizient wie Fliesen, wodurch die Heizung langfristig etwas mehr Energie verbrauchen kann. Wird der Belag verklebt, verbessern Sie seine Wärmeleitfähigkeit. Unter schwimmend verlegtem Vinyl können sich dagegen kleine Lufteinschlüsse oder Ähnliches bilden, die die Effizienz beeinträchtigen.
Ein weiterer Punkt ist die maximale Oberflächentemperatur: Während Fliesen auch bei höheren Temperaturen stabil bleiben, können sich einige Vinylböden bei zu großer Hitze leicht ausdehnen oder verformen. Deshalb geben die Hersteller in der Regel eine Höchsttemperatur vor, die die Heizung nicht überschreiten sollte. Bei Warmwasser-Systemen ist das besser zu gewährleisten als bei elektrischen Fußbodenheizungen. Außerdem heizen sich diese schneller auf, was für Kunststoffböden ebenfalls problematisch ist. Daher sind die meisten Vinylböden nicht für elektrische Heizsysteme freigegeben.
Vorteil Fliesen: Aufgrund ihrer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit und Speichereigenschaften sind Fliesen leicht im Vorteil.
Überblick
Bewertungen: 🦊🦊🦊 = sehr gut; 🦊🦊 = gut; 🦊 = befriedigend
Bodenbelag | als Badboden | als Flurboden | als Küchenboden | als Wohnzimmerboden | als Schlafzimmerboden |
Fliesen | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊 | 🦊 |
Vinyl | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊 | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊🦊 | 🦊🦊🦊 |
Blick nach draußen: Vinyl oder Fliesen im Außenbereich?
Für Balkone, Terrassen und andere Außenbereiche sind Witterungsbeständigkeit, UV-Stabilität und Frostsicherheit entscheidende Kriterien bei der Wahl des Bodenbelags. Fliesen, insbesondere Outdoor-Keramik oder Feinsteinzeug, sind dafür gewappnet. Sie sind extrem robust, wasserfest und widerstandsfähig gegenüber Temperaturschwankungen. Zudem gibt es spezielle rutschhemmende Fliesenoberflächen, die für mehr Sicherheit bei Nässe sorgen.
Vinylböden hingegen sind für den Außenbereich nicht geeignet. Direkte Sonneneinstrahlung kann das Material ausbleichen oder verformen, während Feuchtigkeit zu Schäden an der Trägerschicht führen kann. Selbst wasserfeste Vinylvarianten sind nicht für den dauerhaften Einsatz unter freiem Himmel konzipiert.
Vorteil Fliesen: Fliesen sind für den Außenbereich die einzige langlebige und witterungsbeständige Lösung. Selbst für unbeheizte Räume sind Vinylböden in der Regel nicht freigegeben.

Tipp: Vinyl und Fliesen kombinieren
Vinyl und Fliesen lassen sich in einem Raum durchaus kombinieren – sowohl aus praktischen als auch aus ästhetischen Gründen. Diese Kombination bietet sich besonders in offenen Wohnkonzepten an, etwa wenn Wohn- und Essbereich nahtlos ineinander übergehen.
Mögliche Einsatzbereiche:
- Übergänge zwischen Funktionsbereichen: Fliesen in der Küchenzeile und Vinyl im angrenzenden Wohnbereich sorgen für eine klare Zonierung.
- Kombination in Badezimmern: Während Fliesen im direkten Nassbereich (Dusche, Badewanne) sinnvoll sind, kann Vinyl in trockenen Bereichen für eine wärmere Optik und Haptik sorgen.
- Eingangsbereiche: Fliesen im direkten Eingangsbereich sind robust gegen Schmutz und Feuchtigkeit, während Vinyl im angrenzenden Flur für ein wohnlicheres Ambiente sorgt.
Die Kombination aus Vinyl und Fliesen kann sowohl optisch als auch funktional sinnvoll sein, wenn Übergänge sauber verarbeitet werden. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- 1 Fliesen sind in der Regel dicker als Vinylboden.
Während Fliesen oft eine Stärke von 8 bis 12 mm haben, ist Vinyl je nach Art nur 2 bis 6 mm stark. Dieser Höhenunterschied kann zu Stolperfallen führen oder den Übergang unsauber wirken lassen. Um dies zu vermeiden, können Sie entweder eine Ausgleichsmasse verwenden, um den Untergrund anzugleichen, oder spezielle Übergangsprofile einsetzen, die einen sanften und optisch ansprechenden Übergang schaffen.
- 2 Die übrigen Einrichtungsmaterialien sollten abgestimmt sein.
Damit die Kombination aus Vinyl und Fliesen harmonisch wirkt, sollten Sie Materialien wählen, die farblich und stilistisch zueinander passen. Eine Möglichkeit ist, Vinyl in einer Fliesenoptik zu wählen, die sich gut mit den echten Fliesen ergänzt. Alternativ können Sie bewusst auf Kontraste setzen – zum Beispiel dunkle Fliesen in der Küche und helles Holzdekor-Vinyl im Wohnbereich. Auch die Verlegerichtung und das Fugenbild spielen eine Rolle für ein stimmiges Gesamtbild.
- 3 Das Vinyl muss verklebt werden.
Wenn Sie Vinyl und Fliesen kombinieren, ist die Verlegeart entscheidend. Klick-Vinyl wird schwimmend verlegt und kann sich bei Temperaturschwankungen leicht ausdehnen oder zusammenziehen. Dadurch könnten an der Übergangsstelle unschöne Spalten oder Unebenheiten entstehen. Besser geeignet ist vollflächig verklebtes Vinyl, da es stabiler liegt und sich nicht bewegt. Zudem sorgt eine Verklebung für eine festere Verbindung mit dem Untergrund, was sich positiv auf die Haltbarkeit und Optik auswirkt.
Fazit
Ob Vinyl oder Fliesen die bessere Wahl sind, hängt vom Raum und den individuellen Anforderungen ab. Fliesen punkten vor allem in Feuchträumen, in stark beanspruchten Bereichen und dort, wo Langlebigkeit gefragt ist. Vinyl überzeugt durch eine angenehmere Haptik, einfachere Verlegung und ein wohnlicheres Gefühl. Besonders in Wohn- und Schlafzimmern ist es eine attraktive Alternative.
Wer sich nicht entscheiden kann, kombiniert beide Materialien – und verbindet dadurch Funktionalität mit Wohnlichkeit. Wichtig ist dabei ein sorgfältig geplanter Übergang, damit sich beide Bodenbeläge harmonisch ins Raumkonzept einfügen.