Kunststoffboden von heute: 3 Alternativen zum PVC-Boden

Kunststoffboden: günstige Meterware aus PVC
Kunststoffboden: günstige Meterware aus PVC

Wer an Kunststoff denkt, hat auf Anhieb drei Eigenschaften des Materials präsent: Es ist günstig, leicht zu verarbeiten und wasserfest. Diese Vorteile gelten auch für die meisten Kunststoffböden. Besonders im Außenbereich erhalten diese daher oft den Vorzug gegenüber Böden aus Naturmaterialien wie Holz oder Stein. Allerdings verbergen sich hinter dem Begriff weit mehr Produkte, als er vermuten lässt. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Einblick in die Vielfalt der Kunststoffböden geben und dabei Bodenbeläge vorstellen, die die vierte Eigenschaft abräumen, die wir stets mit Kunststoff in Verbindung bringen: dass er nicht gerade umweltfreundlich ist.

Kunststoffboden – Bodenbelag & Bodenbeschichtung

Das Bild, welches unsere Vorstellung von Kunststoffboden sicherlich am meisten prägt, sind die vermeintlich typischen Bodenbeläge in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder Behörden. "Typisch" heißt hier vor allem: dezent gefärbt, elastisch, glatt und mit einem leichten Glanz. Diese Zuschreibung ist natürlich ein Klischee, das längst überholt ist. Tatsächlich werden öffentliche Einrichtungen heutzutage mit sehr verschiedenen Böden und Bodenbelägen ausgestattet. Kunststoff erfährt einerseits Konkurrenz durch rutschhemmende Fliesen und Parkette ebenso wie durch robuste Naturteppichböden. Andererseits bringt die Industrie immer neue Varianten von Kunststoffen hervor, die sich zur Verarbeitung als Bodenbeschichtung oder Bodenbelag eignen. Nachfolgend einige Beispiele, die sowohl in öffentlichen, als auch in gewerblichen und industriellen Bereichen zur Anwendung kommen:

  • Gummi- bzw. Elastomer-Bodenbeläge
  • Kunstharz- bzw. Epoxidharz-Gussboden
  • Polyurethan-Gussboden

Fällt Ihnen dabei etwas auf? – Richtig: Kunststoffboden kann auf verschiedene Weisen "plastisch" sein. Er muss nicht immer in festen Bahnen oder Belagsstücken vorliegen, sondern kann auch aus flüssigem Kunststoff entstehen, der als Beschichtung auf Untergründen aufgetragen wird. Nach einer gewissen Trocknungszeit härtet dieser vollständig aus – so wie es beispielsweise auch bei mineralischen Guss- und Spachtelböden der Fall ist.

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Bekanntester Vertreter: PVC-Boden

Die meisten unserer Interessenten bringen Kunststoffboden direkt mit PVC-Boden in Verbindung. Dabei handelt es sich genau genommen um einen Oberbegriff für verschiedene elastische Bodenbeläge, die hauptsächlich aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (kurz: PVC) hergestellt werden. Die ersten ihrer Art wurden bereits Vierzigerjahren entwickelt. Ihren endgültigen Durchbruch, in der noch heute bekannten Form als Bahnen- bzw. Meterware, erlebten PVC-Böden dann in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Ab diesem Zeitpunkt waren sie als günstige Alternative zu Fliesen und Parkett lange Zeit konkurrenzlos – und das nicht nur bei gewerblichen Anwendern, sondern bis in den privaten Wohnbereich hinein. Sie profitierten vor allem von ihrer Strapazierfähigkeit und der leicht zu handhabenden Pflege.

Weil ab den Achtzigerjahren immer mehr Erkenntnisse über Schadstoffe und gesundheitlich bedenkliche Weichmacher in PVC-Böden zutage traten, waren die Hersteller zu einem Umdenken gezwungen. Sie veränderten zum einen ihre Rezepturen und führten zum anderen Vinylböden als Alternative in den Markt ein. Letztere bestehen zwar auch aus PVC, sind aber in kompakten Formaten erhältlich, das heißt als Fliesen, Dielen und Planken. Dadurch sind die Beläge leichter zu verarbeiten und es ist auch eine schwimmende Verlegung möglich – wie etwa bei Laminat oder Klick-Parkett. Ein weiterer Vorteil der neuen Generation von PVC-Böden ist ihre Dekorschicht, welche mit allen erdenklichen Mustern und Designs bedruckt werden kann. Auf diese Weise lassen sich viel mehr Gestaltungswünsche erfüllen als früher – ohne dass die Beläge ihre klassischen Vorteile verlieren.

Kunststoffboden: Vinylboden ohne PVC

Zeitgemäße Alternativen: Kunststoff-Bodenbeläge ohne PVC

In Zeiten, in denen plastiksparender Konsum und ressourcenschonendes Bauen zur Notwendigkeit werden, stellt sich die Frage, wo die Zukunft von Kunststoffboden liegt. Wird er zugunsten von Natur- und Bioböden an Bedeutung verlieren? Oder wird er eines Tages in all seinen Facetten recycelbar? – Für eine einfache Antwort ist es aus heutiger Sicht noch zu früh. Anhand von drei Beispielen können wir Ihnen allerdings zeigen, in welche Richtung die Entwicklung bei Bodenbelägen geht:

Bahnenware aus PVC-freiem Kunststoff: Gerflor Mipolam Evo

Bei der elastischen Bahnenware ist PVC-Boden aktuell noch so etwas wie der Platzhirsch, insbesondere im Segment der preisgünstigen homogenen Beläge für den Gewerbe- und Objektbereich. Deshalb verdient es umso mehr Aufmerksamkeit, dass Gerflor mit Mipolam Evo eine PVC-freie Alternative eingeführt hat, die obendrein frei von Weichmachern, Formaldehyd und Chlor ist. Auf diese Weise wird die gesundheitlich unbedenkliche Rezeptur neuerer PVC-Böden noch einmal deutlich wohngesünder! In puncto Nachhaltigkeit kann Mipolam Evo auf eine "Cradle-to-Cradle"-Zertifizierung in Silber verweisen. Das bedeutet, dass der Bodenbelag weitgehend nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft hergestellt und seine Bestandteile später mehrheitlich wiederverwendet werden können. Hinzu kommt, dass bereits bis zu 25 % seiner Bestandteile aus dem Recyclingsystem stammen, womit der Rohstoffbedarf entsprechend sinkt.

PVC-freier und CO2-neutraler Bio-Designboden: JOKA Xplora

Im Segment der Vinylböden stehen heute schon viele kunststoff- und PVC-sparende Alternativen zur Verfügung. Hersteller und Händler sprechen in diesem Zusammenhang von "Bio-Designböden". Diese Bodenbeläge weisen vergleichbare technische, praktische und ästhetische Eigenschaften wie Vinylböden auf, kommen jedoch ohne PVC aus. Damit sinkt in vielen Fällen auch ihr Kunststoffanteil, weil sich die Hersteller organischer Stoffe bedienen, um es zu ersetzen. So fertigt JOKA seine Kollektion Xplora größtenteils aus Holz, das aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Verarbeitungsreste werden zur Energiegewinnung genutzt, verwendete Bäume 1:1 durch neu gepflanzte ersetzt. So ist die CO2-Bilanz mindestens ausgeglichen. Die Bio-Designböden bestehen aus einem "Organic Rigid Coreboard" anstelle einer PVC-haltigen Trägerschicht. Dieses setzt sich aus Holzfasern zusammen, die mit einem Bindemittel umschlossen sind. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Trägerschicht ist das Coreboard weniger elastisch, aber dafür genauso wasserdicht und weichmacherfrei. Ein Gegenzug aus Holzzellstoff sowie eine abriebfeste Oberfläche mit Dekorbild komplettieren die umweltfreundlichen Designböden.

Wohngesunder Polyurethan-Bodenbelag: Wineo PURLINE

Ebenfalls zu den Bio-Designböden zählt Wineo PURLINE. Die Kollektion ist bereits seit längerem auf dem Markt und erfüllt die Kriterien der Cradle-to-Cradle®-Zertifizierung in Silber. Der größte Unterschied zu herkömmlichen Vinylböden besteht darin, dass Wineo das erforderliche PVC mit wohngesundem Ecuran ersetzt. Dieser Verbundwerkstoff wird vor allem aus organischen Stoffen hergestellt, die zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Dank ihnen ist PURLINE nicht nur recyclingfähig, sondern auch vergleichbar elastisch, strapazierfähig und langlebig wie herkömmlicher Vinylboden – ganz ohne Zusatz von Weichmachern und Chlor! Gänzlich kunststofffrei ist PURLINE dennoch nicht. Das liegt zum einen daran, dass es sich bei Ecuran genau genommen um ein Polyurethan (PU) mit natürlichen Zutaten handelt. Zum anderen benötigen die Beläge eine Deckschicht aus herkömmlichem PU, die das Dekor stabilisiert und gegen äußere Einflüsse schützt.


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Fazit

Wie die drei Beispiele zeigen, versuchen führende Hersteller, den Anteil PVC-freier Kunststoffböden in ihrem eigenen Portfolio zu erhöhen und attraktive Alternativen zum herkömmlichen Vinylboden zu entwickeln. Weil sie dabei nicht völlig auf Kunststoff verzichten können, bemühen sie sich verstärkt darum, ihn ressourcenschonend aus dem Recyclingprozess (zurück) zu gewinnen. Ob diese Maßnahmen so skalierbar sind, dass sie Kunststoffboden in Zukunft wirklich nachhaltig machen, ist fraglich. Vielversprechender scheint der Ansatz, umweltfreundliche Bio-Kunststoffe zu verwenden, die im Anschluss komplett recycelbar oder zumindest ohne großen Aufwand kompostierbar sind. Allein der Weg dahin, ist zugegebenermaßen noch weit.

Wenn Sie schon heute nach einem richtigen Bioboden aus Kunststoff suchen, empfehlen wir Ihnen Linoleum: Der Bodenbelag besteht aus einem faserverstärkten Kunststoff, der überwiegend aus organischen Stoffen wie Leinöl, Naturharzen, Kalksteinpulver und Jutegewebe hergestellt wird. Er ist sowohl als Bahnenware, wie auch im Fliesen- bzw. Dielenformat erhältlich.

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