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Vinyllaminat: Vinyl mit HDF-Träger

Sie schwanken zwischen Laminat und Vinylboden? Dann könnte Ihnen Vinyllaminat gefallen! – Wie der Name erahnen lässt, vereint es Eigenschaften beider Bodenbeläge auf sich. Dazu gehören Strapazierfähigkeit, leichte Verlegbarkeit und geringer Pflegebedarf. Als Hybridboden weist es aber auch Besonderheiten auf, die Sie bei der Kaufentscheidung berücksichtigen sollten. Mehr erfahren ...

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Kaufberatung: Vinyl mit HDF-Trägerplatte

Hybride sind Mischungen. Und als solche hat Vinyllaminat zwei verschiedene Ursprünge. Der eine liegt im Laminat, der andere im Vinylboden. Beide Bodenbeläge eint ihr dekorativer Charakter. Das heißt, dass sie sowohl Fliesen, als auch Parkett und andere Bodenbeläge äußerlich nachbilden können. Ihr Materialaufbau ist allerdings unterschiedlich. Wenn man ihn vermischt, entsteht Vinyl mit HDF-Trägerplatte.

Was ist HDF?

Hinter der Abkürzung HDF verbirgt sich der Holzwerkstoff Hochdichte Faserplatte (englisch: "High Density Fibreboard"). Er entsteht, wenn Holzfasern, duroplastische Bindemittel und weitere Zusätze unter großem Druck zu stabilen Platten gepresst werden. Die durchschnittliche Rohdichte von HDF beträgt rund 850 kg/m³ und ist damit höher als die Rohdichte vieler einheimischer Holzarten. Sie können sich also vorstellen, dass HDF ein relativ harter Werkstoff ist. Er findet nicht nur bei der Fertigung von Bodenbelägen, sondern auch im Innenausbau und bei der Herstellung von Türen und Möbeln Verwendung.

Was ist Vinyllaminat?

Zunächst muss man wissen, dass zwischen Laminat und Vinylboden grundsätzliche Unterschiede bestehen: Während sich ersteres hauptsächlich aus Papier- und Holzfaserschichten zusammensetzt, handelt es sich bei Vinylboden um einen Kunststoffbelag. Vinyl-Laminat scheint daher wie ein Widerspruch in sich. Betrachtet man den vierschichtigen Aufbau der Bodenbeläge, relativiert sich diese Sichtweise allerdings:

  • Jedes Laminat besteht aus einem transparenten Overlay, das die Oberfläche vor äußeren Einflüssen – vor allem Feuchtigkeit – schützt, einer Dekorschicht, die die Optik von Holz nachempfindet, einer Trägerschicht sowie einem Gegenzug für den Spannungsausgleich. Die Trägerschicht besteht häufig aus einer HDF-Trägerplatte.
  • Jeder Vinylboden, der in Planken- oder Dielenform zu verlegen ist, besteht aus einer Oberflächenvergütung, einer Nutzschicht, einer Dekorschicht und einer Trägerschicht. Oberflächenvergütung und Nutzschicht schützen das Dekor gemeinsam vor äußeren Einflüssen. Das Dekor bildet die sichtbare Oberfläche des Belags und die Trägerschicht seine Rückseite. Diese kann entweder komplett aus Vinyl, aber auch aus verschiedenen Kombinationen von Vinyl mit weniger elastischen Materialien bestehen.

Vinylböden mit einer HDF-Trägerplatte werden im Handel unter verschiedenen Bezeichnungen angeboten. Einmal aus der Perspektive, dass es sich um eine Art Vinylboden handelt: "HDF-Vinyl", "Vinylboden mit HDF", "Vinyl mit HDF-Trägerplatte". Zum anderen aus der Perspektive, dass es ein "Laminat mit Vinyloberfläche" oder ein "Multi-Layer Laminat" ist. Als Kompromiss zwischen beiden Perspektiven hat sich "Vinyllaminat" etabliert. Im Sprachgebrauch von Händlern, Handwerkern und Interessenten verschwimmen die Grenzen zwischen Vinylboden und Vinyllaminat leider manchmal. Umso wichtiger ist es, die Besonderheiten des Belags zu kennen.

Vinyl mit HDF-Trägerplatte – Vorteile

Ursprünglich waren alle Vinylböden zugleich Vollvinylböden, also reine Kunststoffbeläge aus den genannten vier Schichten. Die Erfahrungen zeigten jedoch, dass die Elastizität von Kunststoff Nachteile mit sich bringt – beispielsweise seine Temperaturempfindlichkeit: Bei Wärme dehnt er sich aus, bei Kälte zieht er sich zusammen. Deshalb sollte Vollvinyl nicht in Räumen mit starker Sonneneinstrahlung oder bodentiefen Fenstern verlegt werden. Führende Hersteller suchten also nach Wegen, den Bodenbelag dimensionsstabiler zu machen. Einen davon fanden sie darin, elastisches Vinyl mit starrem HDF zu kombinieren. Das Ergebnis ist ein Bodenbelag, der …

  • … sich schwimmend und damit komfortabel ohne Klebstoff verlegen lässt.
  • … sofort nach der Verlegung begehbar ist.
  • … auch bei Temperaturschwankungen form- und maßtreu bleibt.
  • … punktuelle Unebenheiten auf seinem Untergrund ausgleicht.

Die leichte Verlegbarkeit von Vinyl mit HDF-Trägerplatte rührt daher, dass es sich aus technischer Sicht immer um einen Klick-Vinylboden handelt. Das notwendige Profilverbindungssystem ist in die Trägerplatte eingearbeitet und verspricht eine größere Robustheit und Stabilität als bei Vollvinyl zum Klicken.

Neben seiner technischen Vorteile bietet Vinyllaminat die gleiche Designvielfalt wie andere Vinylböden und ist als authentische Nachbildung klassischer Bodenbeläge wie Fliesen, Parkett und Naturstein erhältlich. Mit dem Filter Optik können Sie die Auswahl in unserem Onlineshop entweder auf Holzoptik oder Steinoptik eingrenzen.

Vinyl mit HDF-Trägerplatte – Nachteile

Mit seiner HDF-Trägerplatte hebt sich Vinyllaminat nicht nur von Vollvinylböden, sondern auch von anderen Mehrschichtvinylböden ab. Der sichtbarste Unterschied besteht für den geübten Betrachter darin, dass es eine höhere Belagsstärke als die meisten Vinylböden aufweist. Sie liegt bei etwa 8 mm bis 9 mm. Eine hohe Belagsstärke kann sich bei der Verlegung auf Altbelägen als Nachteil erweisen; an sich ist Vinyllaminat – auf Grund seiner Stabilität – jedoch ein dankbarer Renovierungsboden.

Ein wesentlicher Nachteil Vinyllaminat besteht darin, dass es ist nicht zur Verlegung in Feuchträumen geeignet ist. Grund dafür ist der Holzanteil in HDF. Mittlerweile gibt es jedoch Hersteller, die einzelne Kollektionen mit erhöhter Feuchtigkeitsresistenz anbieten und eine Verlegung in Küche und Bad nicht ausschließen. Bitte wenden Sie sich an unser Serviceteam, falls Sie nähere Informationen dazu wünschen!

Ein weiterer Nachteil von formstabilen, wenig elastischen Vinylböden liegt darin, dass sie Geh- und Trittschall begünstigen können. Deshalb empfiehlt es sich, bei Vinyllaminat stets eine Trittschalldämmung unterzulegen, sofern diese nicht bereits im Belagrücken integriert ist. Apropos Unterlage: Wenn Sie Vinyllaminat auf mineralischen Untergründen wie Estrich verlegen, ist eine zusätzliche Dampfbremse in Form einer Polyethylen-Folie (PE-Folie) erforderlich. Diese können Sie bei BodenFuchs24 gleich dazubestellen! Für genaue Empfehlungen halten Sie am besten Rücksprache mit unserem Serviceteam.

Weitere Fragen zu Vinyllaminat

  • Was ist PVC-Laminat? – Nichts anderes als Vinyllaminat, denn hinter dem Kürzel PVC verbirgt sich der Kunststoff Polyvinylchlorid. Dieser ist nicht nur namensgebend für Vinylboden, sondern auch für Vinyllaminat.
  • Kann man Vinyllaminat auf einer Fußbodenheizung verlegen? – Ja, aber nur bei klassischen Warmwasser-Heizungssystemen mit einer Oberflächentemperatur bis maximal 27 °C.
  • Kann man Vinyllaminat auf Fliesen verlegen? – Ja. Im Unterschied zu elastischeren Vinylböden kann sich das Raster nicht von unten in den Belag drücken.
  • Kann man Vinyllaminat auf Teppichboden verlegen? – Nein. Textile Untergründe wie Teppiche und Auslegwaren sollten entfernt werden.

Haben Sie sonst noch Fragen rund um Vinyllaminat? Dann melden Sie sich Sie sich einfach bei uns!