Jedes Jahr werfen wir einen Blick auf die Trends bei einem Bodenbelag, den eigentlich jeder kennt: Laminat. Seit seiner Blütezeit in den Neunzigerjahren ist der Klassiker "gut gealtert". So überraschen Hersteller bis heute kontinuierlich mit neuen Entwicklungen im Materialaufbau und bei den Klick-Verbindungen. Außerdem lassen sich die Designerteams – mit Rücksicht auf die aktuellen Trends im Wohn- und Einrichtungsbereich – immer wieder etwas einfallen, damit Laminatböden auch äußerlich up to date bleiben.
Und, wer hätte es gedacht? Laminat erlebt mittlerweile sogar ein Revival als Material für extravagante Möbel! Auf der Suche nach natürlichen, kunststoffarmen Bestandteilen für ausgefeilten Tische, Schränke und Regale kommen Designer wieder auf den leicht gestaltbaren, aber robusten Schichtpressstoff zurück. Bereits in den Achtzigerjahren war die so genannte "Gruppe Memphis" aus Mailand u. a. mit Möbeln aus Laminat weltberühmt geworden.1
Laminat als günstige Parkett- und Fliesenalternative
Das Interesse an Naturmaterialien für Möbel und Bodenbeläge hat aber auch auf Seiten der Kundschaft weiter zugenommen, obwohl diese inflationsbedingt preissensibler geworden ist. Als Alternative zu kostspieligen Parkettböden sind daher natürlich wirkende Bodenbeläge ähnlich nachgefragt wie im Vorjahr – was Laminatböden wieder verstärkt in den Fokus rückt: Für viele Interessenten sind sie Parkett- und Holzdielen ähnlich genug, sodass sie als Imitat infrage kommen. Laminatböden in Eichenholz-Nachbildungen sind dabei besonders beliebt. Aber auch Kastanie-, Walnuss- und Kiefer-Imitate werden sehr gern im heimischen Wohnbereich verlegt. Darüber hinaus liegen Laminate in Steinoptiken im Trend. Diese natürlich anmutenden Nachbildungen von Marmor, Sandstein, Granit und weiteren Natursteinen wirken zeitlos und sind überwiegend in Grautönen verfügbar, die in urbane und trendbewusste Einrichtungen eine stilvolle Wohnatmosphäre zaubern.
Die Größe der Belagsstücke spielt für Interessenten dabei keine ausschlaggebende Rolle. Es werden alle Formate von Laminat nachgefragt: lange und breite Planken, um die Wirkung des Holzes zu betonen, aber auch kleine Fliesenformate für eine intensive Verlegeoptik bei den Stein-Imitaten. Doch erst die richtige Oberflächenstruktur gibt Laminat den letzten Feinschliff! Dabei reicht der Gestaltungsspielraum von feinen Steinreliefs bis hin zu rustikalen Holzstrukturen, die dem Bodenbelag Natürlichkeit verleihen und die Authentizität der Holz- oder Steinnachbildungen sinnlich unterstreichen. Durch eine Synchronprägung, bei der die Oberflächenstruktur des Belags der Struktur des natürlichen Vorbilds entspricht, wirken Laminatböden noch echter.
Laminatböden: wasserbeständig und nachhaltig
In den letzten Jahren haben sich die führenden Laminat-Hersteller auf die Verbesserung zweier technischer Aspekte konzentriert: zum einen die Reduktion von Geh- und Trittschall, zum anderen die Wasserbeständigkeit des Materialaufbaus. Auf diese Weise sollen die Beläge mehr Flexibilität bieten, was konkret bedeutet, dass immer mehr Laminatböden auch in Räumen mit besonderen Anforderungen – wie Küche und Bad – verlegt werden können. In jüngster Zeit spielen für Interessenten verstärkt Nachhaltigkeitsaspekte eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Deshalb sind Hersteller zunehmend bestrebt, ihre Produktion so umzustellen, dass sie möglichst CO2-neutral ist und sich die fertigen Böden kaum auf die Umwelt auswirken. Das schließt eine hohe Beständigkeit ebenso ein wie den völligen Verzicht auf Plastik, Chlor und Weichmacher.
Eine weitere Entwicklung, auf die sich die Hersteller einstellen, ist der Trend zum Home-Office, wodurch Eigenschaften wie schnelle Verlegbarkeit und Stuhlrolleneignung bei Bodenbelägen verstärkt gefragt werden. Laminat hat dabei ohnehin gute Karten: Dank verschiedener Klicksysteme kann es binnen kurzer Zeit verlegt und auch wieder entfernt werden. Seine Oberfläche ist zudem strapazierfähig, stuhlrollengeeignet, fleckenunempfindlich und hält auch hohen mechanischen Einflüssen stand.
Eine leichte Reinigung und Pflege sind ebenfalls typische Vorteile eines Laminatbodens. Sie tragen dazu bei, dass es gerne für den Einsatz in leicht frequentierten gewerblichen Objekten, z. B. im Laden- oder im Messebau, verwendet wird. Hier müssen Bodenbeläge häufig schnell verlegt und später ebenso rasch wiederaufgenommen werden können. Über eine integrierte Trittschalldämmung oder mit entsprechenden Dämmmatten als Unterlagen, lässt sich darüber hinaus die Raumakustik in Gewerberäumen hervorragend verbessern.
Die wichtigsten Laminat-Trends 2025
- 1 Eichenholz als Idealbild
Unter den natürlichen Materialien, denen Laminatböden nachempfunden werden können, ist Eichenholz (auf Englisch: oak) weiterhin das beliebteste bei der Kundschaft. Es bietet eine große Bandbreite an ästhetischen Merkmalen und geht einher mit dem Trend zu weniger markanten, wohnlicheren und insgesamt harmonischeren Dekoren. Wuchsmerkmale wie Äste oder Maserungen stehen zwar für eine naturnahe Ästhetik, sorgen aber auch dafür, dass Dekore lebhaft und dynamisch wirken, was nicht unbedingt mit der Vorstellung einer gemütlichen Wohnatmosphäre in Einklang zu bringen ist. Im Hinblick auf die Farbgebung sind vor allem natürlich braune sowie auch aufgehellte bzw. geweißte Eichenholztöne beliebt.
- 2 Laminat im Fischgrätmuster verlegen
Ein Trend, der in den letzten beiden Jahren wieder aufkam, sind Bodenbeläge in Fischgrät-Optik. Dies hängt zum einen mit gestiegenen Parkett-Preisen und zum anderen mit der ungebrochenen Beliebtheit von Holzimitaten zusammen. Während es bei Designböden bereits ein entsprechendes Angebot gab, haben die Laminat-Hersteller etwas Zeit gebraucht, um darauf zu reagieren. Weil herkömmliche Laminatdielen und -planken nicht zum Verlegen im Fischgrätmuster geeignet sind, mussten sie eigens Beläge mit kompakten Abmessungen fertigen. Wir gehen davon aus, dass es 2025 einen kleinen Ansturm auf diese Modelle im Herringbone- oder Chevron-Stil geben wird – schließlich sind sie günstiger als viele Designböden mit diesem Verlegemuster.
- 3 Minimalismus braucht eine passende Bühne
Dem Hang zur inneren Entschleunigung steht ein von Leichtigkeit aufgeladener Minimalismus gegenüber. Mit hellen Wohnfarben steht er für Offenheit und Aufgeschlossenheit. Damit die reduzierte Einrichtung mit wenigen Dekoelementen und Blickfängen eine geeignete Bühne erhält, sollte der Fußboden möglichst clean wirken und durch helle Designs ohne auffällige Texturen gekennzeichnet sein. Wir empfehlen Laminatböden in Holzoptiken, die weiß geölte, gekälkte oder von Natur aus hellgraue Holzoberflächen nachempfinden
- 4 Besondere Dielenformate
Zu den Trendprodukten in 2025 gehört für uns auch wieder Laminat in Sonderformaten. Dazu zählen Laminatdielen mit einer Breite um dreißig Zentimeter und Laminatplanken mit einer Länge über 2,20 Meter. Sie tragen im Gesamtbild "zu einer modernen und eleganten Ästhetik [bei]" und "schaffen ein Gefühl von Großzügigkeit und Einheit in einem Raum"2. Je größer die einzelnen Belagsstücke sind, umso mehr erscheint der fertige Fußboden wie eine durchgehende Fläche, während er von herkömmlichen Laminatböden eher segmentiert wird. Je nachdem, ob das Dekor eher ruhig oder dynamisch gestaltet ist, wird der Effekt noch verstärkt. Wer sich einen edlen und repräsentativen Bodenbelag wünscht, der sollte demzufolge zu einem besonders dunklen oder annähernd einfarbigen Dekor greifen.
1 Quelle: https://www.sueddeutsche.de/stil/laminat-memphis-ettore-sottsass-1.5773758, zuletzt aufgerufen am 08.01.2025
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