Die Vorstellung, Linoleumboden am Stück zu verlegen, schien vor einigen Jahren noch genauso weltfremd wie ein Vergleich von Linoleum mit Parkett. Beide Bodenbeläge waren grundlegend verschieden. Mit einer Mischung aus Neugier, Innovationsgeist und Kreativität haben führende Hersteller die Situation verändert und dem grauen Image von Linoleum einen neuen Anstrich verliehen. Zu diesen Neuerern zählt auch Forbo Flooring mit seinen Kollektionen Marmoleum Click und Modular. Beide stellen unter Beweis, dass modernes, leistungsfähiges Linoleum keine Meterware sein muss und dass die Vorstellung davon, was einen Designboden ausmacht, bislang zu eng gefasst war.
Linoleum in Holzoptik – was steckt dahinter?
Forbo ist es nicht nur gelungen, die typischen Linoleumbahnen in handliche Stückware zu verwandeln. Der Weltkonzern hat den sonst einschichtigen Bodenbelag im gleichen Zug zu einem Multilayer-Boden erweitert und ihm auf diese Weise neue Eigenschaften verliehen. Eine davon ist geringere Elastizität, aus der eine bessere Verlegbarkeit folgt. Eine andere ist die moderne Ästhetik: Dank separat aufgebrachter Dekorschichten wird aus Linoleum ein Designboden, der das Aussehen beliebiger Materialien nachbilden kann. Selbst Holzarten mit auffälligen Wuchsmerkmalen und ungewöhnlichen Farbtönen stellen die Hersteller dabei vor keine unüberwindbaren Probleme. So sind neben den universellen Holzoptiken der Kollektionen Marmoleum Click und Modular auch realistische Eiche-, Pinie- und Walnuss-Imitate erhältlich.
Beliebte Linoleumböden in Holzoptik
Vergleich: Linoleum in Holzoptik vs. Parkett
Während herkömmliches Linoleum auf Grund seiner marmorierten Struktur einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und kaum mit anderen Bodenbelägen verwechselt werden kann, kommen die Linoleumböden von Forbo dank ihrer Holzoptiken als Alternative zu Designboden infrage. Sie sind mindestens ebenso strapazierfähig, pflegeleicht und komfortabel. Ihr großes Plus schlummert im Innern: Der Anteil natürlicher Rohstoffe ist bei ihnen deutlich höher als bei den meisten Designböden – selbst im Vergleich mit PVC-freien Belägen. In dieser Hinsicht kommt Linoleum Parkett durchaus nahe, insbesondere mehrschichtigen Varianten, die bisweilen nicht nur aus Holz, sondern auch aus Holzwerkstoffen gefertigt werden.
Doch Hand aufs Herz: Wie nahe liegen beide Bodenbeläge wirklich beieinander? Machen das natürliche Erscheinungsbild und der umweltfreundliche Materialaufbau von Linoleum andere Defizite wett? – Antworten darauf soll eine Gegenüberstellung liefern. Sehen wir uns die wichtigsten Eigenschaften der beiden Bodenbeläge einmal näher an:
- 1 Verlegung
Die vollflächige Verklebung war nicht nur bei Linoleum, sondern auch bei Parkett lange Zeit die einzige fachgerechte Verlegeart. Mittlerweile hat sich Fertigparkett mit Klicksystem auf breiter Front durchgesetzt, was die Verarbeitung wesentlich erleichtert und auch handwerklich Unerfahrenen ermöglicht. Bei Linoleum als Rollenware gibt es weiterhin keine andere Option als das Kleben. Es sei denn, es handelt sich um eine kleine Verlegefläche. Anders verhält es sich mit der Stückware respektive mit modularem Linoleum: Dieses kann in einigen Fällen auch schwimmend verlegt werden. Voraussetzung ist, dass in den Belagsstücken ein Klicksystem integriert ist – so wie bei Marmoleum Click. Dann geht die Verlegung ähnlich leicht von der Hand wie bei Klickparkett und Sie sparen sich im besten Fall die Handwerkerkosten!
- 2 Lebensdauer
Massives Parkett wird in seiner Lebensdauer von keinem anderen Bodenbelag übertroffen. Es ist nicht nur strapazierfähig, sondern auch mehrfach abschleifbar. Dieser Vorteil gilt für mehrschichtiges Parkett nur bedingt, da es auf Grund seiner dünneren Massivholznutzschicht höchstens ein- bis zweimal erneuert werden kann. Gebrauchsspuren wie Kratzer und Druckstellen lassen sich über einen längeren Zeitraum nicht verhindern und nur durch Abschleifen vorübergehend beseitigen. In diesem Punkt ist Linoleum im Vorteil, weil es eine unempfindlichere Oberfläche besitzt. Sollten sich dennoch Abnutzungserscheinungen einstellen, können Sie diese – je nach Ausführung – durch vollflächiges Refreshing oder Neuversiegeln komplett beseitigen.
Die größte Gefahr für beide Bodenbeläge geht von Nässe aus: Deshalb sollten weder Parkett, noch Linoleum in Feuchträumen verlegt werden. Nicht nur wir als Händler, sondern auch die meisten Hersteller raten davon ab. Wenn Sie sich dennoch einen Bodenbelag in Holzoptik für Ihr Bad wünschen, empfehlen wir, auf einen feuchtraumgeeigneten Designboden zurückzugreifen! Oder Sie entscheiden sich für einen der wenigen Parkettböden, der zur Verlegung in Feuchträumen zugelassen ist.
- 3 Ästhetik
Während hochwertige Designböden in Parkettoptik kaum noch von echtem Parkett zu unterscheiden sind, müssen Sie bei Linoleum in Holzoptik noch gewisse Abstriche in puncto Farbton und Textur in Kauf nehmen. Nur Hybridböden aus Linoleum und Designboden, wie die frühere Kollektion Impressa, gehen als "Parkett-Imitate" durch. Typische Wuchsmerkmale wie Jahresringe, Harzkanäle und Holzstrahlen werden bei herkömmlichen Linoleumböden nicht realistisch nachempfunden und können sich auf großen Verlegeflächen wiederholen. Wenn Sie darauf Wert legen, dass sich das Linoleum ähnlich anfühlen soll wie Parkett, sollten Sie zu Marmoleum Modular greifen. Die Beläge dieser Kollektion zeichnen sich durch eine strukturierte Oberfläche aus.
Unterstützt wird der realistische Gesamteindruck von Linoleum in Holzoptik durch das Format seiner Belagsstücke: Mit länglichen Abmessungen von 900 x 300 mm und 1.000 mm x 250 mm sind sie ähnlich breit wie Parkettdielen, jedoch nur halb so lang. Man kann von einem kleinen "Planken-Format" sprechen. In vergleichbarer Weise achtet Forbo auch bei seinen Linoleumfliesen auf realistische Abmessungen.
- 4 Kosten
Bei BodenFuchs24 erhalten Sie Linoleum in Holzoptik für 40 bis 60 Euro/m². Herkömmliche Linoleumbahnen sind deutlich günstiger. Im Vergleich mit Parkett sind die Linoleum-Planken jedoch noch erschwinglich. Hier liegen die Einstiegspreise für Markenware zwar ebenfalls bei etwa 50 Euro/m², allerdings ist die Preisspanne viel größer. Je nach Holzart und Oberflächenbehandlung kann Parkett durchaus über 100 Euro/m² kosten – insbesondere, wenn es aus Massivholz gefertigt ist. Beachten Sie bei der Planung, das zu den Anschaffungskosten für den Bodenbelag noch die Kosten für Verlegezubehör, für die Sockelleisten und für den Arbeitsaufwand hinzukommen. Diese hängen stark von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Ist dieser uneben, feucht oder instabil, können weder Linoleum-Planken, noch Parkettdielen verlegt werden. Mit welchen Maßnahmen der Untergrund aufbereitet werden kann, entnehmen Sie den Hinweisen des Herstellers in der Verlegeanleitung zum gewählten Belag. Kleinere Defizite können oft schon mit entsprechenden Unterlagsmatten beseitigt werden.
Fazit
Parkett und Linoleum trennen heutzutage keine Welten mehr, allerdings ist nur Linoleum in Holzoptik mit dem echten Holzboden vergleichbar. Überschneidungen gibt es besonders im Hinblick auf den Verlegeaufwand und die Strapazierfähigkeit. Außerdem gehören beide Bodenbeläge zu den preisintensiveren auf dem Markt. Wer ein realistisches Holzimitat sucht, kann ruhigen Gewissens zu Linoleum in Holzoptik greifen, findet bei Vinyl- und Laminatböden jedoch günstigere Alternativen – und eine größere Auswahl. Für Linoleum-Planken als Parkettersatz sprechen ihr kompaktes Format, ihre Form- und Maßstabilität sowie ihr umweltfreundlicher Materialaufbau aus größtenteils nachwachsenden Rohstoffen. Deshalb führen wir sie in unserem Sortiment als Bioböden.