Messen sind für Unternehmen, die vorwiegend Geschäftsbeziehungen zu anderen Unternehmen unterhalten, in vielen Branchen wichtige Marketing-Veranstaltungen. Sie ermöglichen es, eigene Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren, bekannter zu machen und bestenfalls auch zu verkaufen. Zudem können bestehende Kundenkontakte aufgefrischt und neue initiiert werden.
Um sich auf Messen von der besten Seite zeigen zu können, investieren viele Unternehmen in eigene Messestände. Diese modularen Aufbauten funktionieren wie begehbare Schaufenster. Sie bestehen aus Wandelementen für die äußeren Dimensionen, Messemöbeln zur Präsentation und Kommunikation, Beleuchtungselementen, um alles "ins rechte Licht" zu rücken, und natürlich aus einem Fußboden als Basis und Grundfläche.
Was ist Messeboden?
Der Fußboden sollte bei professionellen Messeständen aus einem Messeboden bestehen. Dabei handelt es sich um Bodenbelag, der nicht nur den Untergrund bedeckt, sondern auch eine entscheidende Rolle bei der Gesamtwirkung des Messestands spielt. Ein Messeboden beeinflusst den ersten Eindruck, den Besucher von einem Stand und den darauf ausgestellten Produkten oder Dienstleistungen erhalten. Und er sorgt dann dafür, dass sich Besucher auf einem Stand wohlfühlen und länger aufhalten möchten. Im besten Fall ist der Messeboden auf die Corporate Identity des Unternehmens abgestimmt und kann dadurch nicht nur den Wiedererkennungswert steigern, sondern auch Ideen oder Grundsätze der Unternehmensphilosophie repräsentieren.
Neben ästhetischen werden auch ganz praktische Anforderungen an einen Messeboden gestellt – etwa, dass er leicht zu installieren und am Ende der Veranstaltung wieder ebenso leicht zu entfernen ist. Sämtliche Klebeböden, die man sonst aus Geschäfts- und Objektbereichen kennt, kommen somit nicht infrage, was die Auswahl stark beschränkt. Außerdem sind Bodenbeläge gefragt, die für einen Besucheransturm gerüstet, geräuscharm zu begehen und schnell zu reinigen sind. In der folgenden Liste haben wir noch einige Anforderungen ergänzt.
Checkliste für Messeboden
- 1 Brandschutz (B1-Zertifizierung)
Messeböden müssen schwer entflammbar sein, um die Sicherheit auf Messen zu gewährleisten. Die entsprechende Angabe der Klasse B1 nach DIN 4102-1, als auch der Klasse Bfl / Cfl-s1 nach DIN EN 13501-1 sollten Sie im technischen Datenblatt des Herstellers finden.
- 2 Einfache Verlegung und Wiederaufnahme
Schnell montierbare Böden ermöglichen eine reibungslose Standeinrichtung und den einfachen Transport zum nächsten Messe-Event.
- 3 Strapazierfähigkeit
Aufgrund der hohen Besucherfrequenz auf Messen sollten Messeböden extrem belastbar sein, um Verschleiß und Beschädigungen zu minimieren.
- 4 Pflegeleichtigkeit
Ein leicht zu reinigender und wartungsfreundlicher Boden spart Zeit und Ressourcen bei der Standbetreuung.
- 5 Ästhetik
Der Bodenbelag trägt wesentlich zur optischen Präsentation Ihres Messestands bei. Ein ansprechendes Design kann die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen.
- 6 Kosteneffizienz
Bei begrenztem Budget ist es wichtig, einen Bodenbelag zu wählen, der sowohl kostengünstig in der Anschaffung als auch in der Pflege ist.
- 7 Rutschfestigkeit
Um die Sicherheit Ihrer Besucher zu gewährleisten, sollten Messeböden eine rutschhemmende Oberfläche aufweisen.
- 8 Antistatische Eigenschaften
Zur Vermeidung elektrostatischer Aufladungen, die empfindliche Messegeräte beeinträchtigen könnten, ist ein antistatischer Bodenbelag von Vorteil (Bild: Edward Howell, Unsplash).
Klassischer Messeteppich: Vor- & Nachteile
Klassische Messeteppiche sind keine Teppichböden im engeren Sinne. Sie werden weder gewebt, noch getuftet. Stattdessen werden ihre Fasern durch Vernadelung zu einem Filz oder Vlies aufbereitet. Im Fachjargon spricht man deshalb von Nadelfilz, Nadelvlies, Messevelours und Strukturvlies. Textilböden dieser Art sind eine bewährte Wahl, um Messeständen einen professionellen und vertrauten Look zu verleihen. Ihre weiche Oberfläche bietet Besuchern einen bequemen Gehkomfort und sorgt für eine angenehme Atmosphäre im Stand. Darüber hinaus wirkt das dichte Vlies schallmindernd, was die Kommunikation am Stand erleichtert.
Zum Verlegen werden Messeteppiche ausgerollt und nur teilweise fixiert. Dafür kann beispielsweise doppelseitiges Klebeband benutzt werden. Alternativ ist eine vollflächige Verklebung möglich, was allerdings Zeit und Arbeitskraft kostet – sowohl beim Verlegen, als auch beim Entfernen. Das bloße Fixieren geht deutlich schneller und hinterlässt keine Rückstände. Beim Zuschneiden ist ebenso wenig zu beachten: Mit Cuttermessern können die schlichten Textilböden präzise geschnitten und auf Maß gebracht werden. Die Schnittstellen fransen nicht aus.
Messeteppiche haben nicht nur Vorteile. Sie sind anfällig für Schmutz und Flecken, was die Reinigung und Instandhaltung erschwert. Zudem erfüllen nicht alle von ihnen die Brandschutzanforderungen von Messen, da sie weniger schwer entflammbar sind. Ein weiterer Minuspunkt sind die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten. So bieten Messeteppiche weniger Flexibilität hinsichtlich Farben und Mustern im Vergleich zu anderen Bodenbelägen. In Umgebungen mit hohem Besucheraufkommen können sich Staub, Schmutz und Keime in den Textilböden ansammeln, was hygienische Bedenken aufwirft. Das Gewicht von Messeteppichen und der Aufwand beim Transport der Rollen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Außerdem müssen sie durch Verschleiß oder Beschädigungen häufiger ausgetauscht werden als hochwertige Messeböden.
Unterm Strich kann man sagen, dass Sie die Entscheidung für oder gegen einen klassischen Messeteppich von den individuellen Anforderungen Ihrer Messepräsentation abhängig machen sollten. Wägen Sie Vor- und Nachteile des Klassikers sorgfältig gegeneinander ab und lassen Sie sich nicht vom günstigen Quadratmeterpreis blenden.
Beliebte Klick-Vinylböden für Messen & Events
4 Alternativen zum Messeteppich
1.) Klick-Vinyl als Messeboden
Vinylboden mit Klicksystem ist eine vielseitige Alternative zu klassischen Messeteppichen. Er wird aus Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt und bietet allein dadurch zahlreiche Vorteile, darunter eine große Auswahl an Designs und Oberflächenstrukturen. So können viele Gestaltungsideen umgesetzt werden, die mit anderen Messeböden nicht realisierbar sind. Ein weiterer Vorteil: Selbst für handwerklich Unerfahrene ist Klick-Vinyl einfach zu verlegen. Seine Verbindungstechnik nach dem Nut-und-Feder-Prinzip ermöglicht ein schnelles Auf- und Abbauen. Ohne Klebstoff, ohne Rückstände. Der Bodenbelag ist strapazierfähig, leicht zu reinigen und erfüllt in der Regel die Brandschutzanforderungen von Messen. Die meisten Klick-Vinylböden verfügen zudem über eine rutschhemmende Oberfläche, sodass sie auch an Messeständen Trittsicherheit gewährleisten.
2.) Selbstliegendes Vinyl als Messeboden
Selbstliegender Vinylboden ist eine äußerst praktische Wahl für Messen und ähnliche Events, insbesondere in Fällen, bei denen die Präsenz selben Tag auf- und abgebaut werden soll. Der Bodenbelag ist aus technischer Sicht mit Klick-Vinyl verwandt und benötigt ebenfalls keine Verklebung, da die Belagsstücke durch ihr hohes Eigengewicht am Boden gehalten werden. Dies spart nicht nur Zeit bei der Installation, sondern ermöglicht auch einfaches Wiederherausnehmen und Weiterverwenden. Selbstliegendes Vinyl ist oft B1-zertifiziert und erfüllt somit die Brandschutzanforderungen von Messen. Es ist leicht zu reinigen und bietet eine strapazierfähige Oberfläche. Die Auswahl an Designs ist vielfältig, aber kleiner als bei Klick-Vinyl, da der Bodenbelag eher ein Nischenprodukt ist.
3.) Laminat als Messeboden
Laminatboden ist für seine Widerstandsfähigkeit und einfache Verlegung mit Klicksystem bekannt. Der Bodenbelag bietet eine breite Palette von Holzoptiken und kann das Erscheinungsbild eines Messestands aufwerten. Laminat ist in der Regel B1-zertifiziert und erfüllt somit die Brandschutzanforderungen von Messen. Seine kratz- und abriebfeste Oberfläche bewahrt ein ästhetisch ansprechendes Aussehen – selbst bei stark frequentierten, mehrtägigen Veranstaltungen. Die Verbindungstechnik ermöglicht eine schnelle Installation und ist daher auch für andere kurzfristige Veranstaltungen wie Firmenfeiern, Hochzeiten oder ähnliches geeignet. Ein weiterer Pluspunkt: Laminatboden lässt sich unkompliziert reinigen und benötigt wenig Pflege. Im Vergleich zu Vinylboden ist er weniger elastisch, was sich negativ auf den Komfort und die Geräuschentwicklung beim Betreten auswirkt.
4.) Selbstliegende Teppichfliesen als Messeboden
Selbstliegende Teppichfliesen sind eine praktische Lösung, die den typischen Komfort von Teppichboden mit einer einfachen Handhabung kombinieren: Sie müssen nicht verklebt werden, sondern lassen sich wie selbstliegendes Vinyl einfach lose verlegen. Die textilen Fliesen sind in verschiedenen Farben und Designs erhältlich, bieten aber keine "echten" Fliesenoptiken nach dem Vorbild von Natur- oder Kunststein. Ihr Materialaufbau sorgt für eine gewisse Isolierung zum Untergrund und eine Minderung von Geh- und Trittschall. Insgesamt sind selbstliegende Teppichfliesen strapazierfähig, unempfindlich und können bei Bedarf rasch ausgetauscht werden. Für Messestände, bei denen Komfort und Vielseitigkeit im Vordergrund stehen sollen, kommen sie stets in die engere Wahl (Bild: Jonny Gios, Unsplash)!
Warum sind Messeböden oft erhöht?
Auf vielen Messeständen werden Sie feststellen, dass der Boden erhöht ist. Dies geschieht aus verschiedenen Gründen, um den Messestand funktionaler und ansprechender zu gestalten. Ein häufiger Grund ist die Notwendigkeit, Kabel, Leitungen und Technik unsichtbar zu verlegen, um die Gefahr von Stolperfallen zu minimieren und das Standdesign zu optimieren. Erhöhte Böden schaffen auch zusätzlichen Stauraum, in dem Sie Materialien und Ausrüstung für Ihren Stand verbergen können.
Eine weitere wichtige Überlegung ist die Anpassung an den Messestandort. Da Messehallen und -zentren häufig nicht den gleichen Standard in Bezug auf Bodenqualität und -beschaffenheit haben, bieten erhöhte Böden eine ebenmäßige und saubere Oberfläche für Ihren Stand. Diese erheblichen Vorteile tragen dazu bei, den Messestand professioneller und ansprechender zu gestalten, was die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zieht und den Gesamteindruck verbessert. Zwei gebräuchliche Methoden zur Erhöhung des Messebodens sind Doppelböden und Podestböden:
- Doppelböden bestehen aus zwei Schichten, wobei die obere Schicht die sichtbare Oberfläche bildet. Dieser Aufbau ermöglicht das Verbergen von Kabeln und Leitungen im Raum zwischen den beiden Schichten.
- Podestböden sind Plattformen, die den Messeboden anheben. Sie sind ideal, um den Standbereich von anderen zu trennen, Höhe zu schaffen und die Installation von Bodentechnik zu erleichtern.
Unabhängig davon, ob Sie sich für klassischen Messeteppich, Klick-Vinyl, Laminat oder Teppichfliesen entscheiden, verlängert die Erhöhung die Lebensdauer Ihres Bodenbelags und bewahrt ihn vor Schäden. Wir raten daher, bei der Planung Ihres Messestands einen Doppelboden in Betracht zu ziehen!
Fazit
Vinylböden liegen als Messeböden im Trend. Vor allem ihre einfache Verlegung spielt dabei eine große Rolle. So lässt sich der Bodenbelag mithilfe der integrierten Klicksysteme schnell und unkompliziert – sogar während des Messebetriebs – verlegen und anschließend wieder aufnehmen. Zudem ist der Bodenbelag sofort nach der Verlegung belastbar. Denselben Vorteil bringen selbstliegende Vinylböden mit sich. Sie werden ohne Verklebung oder Klick-Mechanik einfach auf dem Boden verlegt, wo sie dank ihres Gewichts sicher und plan auf dem Untergrund aufliegen. Für kleinere Flächen kann übrigens auch Vinyl-Rollenware verwendet werden. In der Regel ist diese mit dem Untergrund zu verkleben. Bei kleineren Flächen, wie Messeständen, kann jedoch eine Ausnahme gemacht werden. Entsprechende Hinweise liefert Ihnen die Verlegeanleitung des Herstellers.
Laminat und selbstliegende Teppichfliesen sind zwei weitere Alternative zum klassischen Messeteppich. Erstere bieten klassischerweise attraktive Holzoptiken und sind äußerst strapazierfähig. Sie eignen sich selbst für Messestände mit höherer Kundenfrequenz. Allerdings erfordert die Verlegung von Laminat etwas mehr Zeit und Geschick im Vergleich zu selbstliegenden Böden. Teppichfliesen sind eine bewährte Wahl für Messestände, insbesondere wenn es darum geht, den Standbereich gestalterisch zu akzentuieren und Gemütlichkeit zu vermitteln. Diese Textilböden sind in zahlreichen Farben und Mustern erhältlich und ermöglichen vielfältige Designmöglichkeiten. Dennoch sind sie anfälliger für Flecken und Abnutzungsspuren, die bei häufigem Standortwechsel auftreten können.
In jedem Fall sollten Messebodenbeläge, sei es Laminat, Teppichfliesen oder Vinyl, den Anforderungen des jeweiligen Messestands und den individuellen Präferenzen entsprechen. Eine sorgfältige Planung und Auswahl des Bodenbelags kann dazu beitragen, dass Ihr Messestand nicht nur optisch überzeugt, sondern auch funktional den Anforderungen gerecht wird und so zum Erfolg Ihres Messeauftritts beiträgt. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an unsere Kundenberatung!