Vinyl-Wandfliesen verlegen: Was geht? Und was geht nicht?

Vinyl-Wandfliesen in Steinoptik in Küche & Bad
Vinyl-Wandfliesen in Steinoptik in Küche & Bad
Christian Thierfelder

Gleich mehrere Bodenbeläge in Fliesen- und Steinoptik haben sich in den letzten Jahren als Alternativen zu echten Fliesen etabliert: Designboden mit Vinyl, Designboden ohne Vinyl, Laminat und jüngst auch Linoleum im modularen Format. Sie alle lassen sich leichter verlegen als ihre Vorbilder aus Keramik, Steinzeug und Naturstein, ohne wesentliche Nachteile im Hinblick auf Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit aufzuweisen. Während Laminat und Linoleum Schwächen bei der Wasserfestigkeit haben und in Feuchträumen nicht mit Fliesen konkurrieren können, haben sich verschiedene Designböden auch hier einen festen Platz erobert.

Besonders Vinylboden in Fliesenoptik überzeugt in Küchen, Bädern, Toiletten und Co. mit seinem wasserfesten Materialaufbau und ist äußerlich oft nicht von echten Fliesenbelägen unterscheidbar. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit mit den Kacheln: Auf Grund seiner geringen Belagsstärke und eines Gewichts, das jenes von Fliesen in der Regel nicht übersteigt, kann Vinylboden auch an Innenwänden verarbeitet werden. Welche Möglichkeiten Ihnen dabei offenstehen und wie sich die Verarbeitung konkret gestaltet, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

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Was ist Vinyl?

Das Hauptmaterial von Vinylboden ist das namensgebende Vinyl – auch bekannt als Polyvinylchlorid (PVC). Der Spezialkunststoff ist im Ausgangszustand hart und wird erst durch den Zusatz von Weichmachern elastisch. Diese Zusatzstoffe sind nicht harmlos. Alle führenden Hersteller vermeiden jedoch den Einsatz gesundheitlich bedenklicher Weichmacher und erfüllen damit nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern auch die Richtlinien international anerkannter Prüfsiegel.

Vinyl ermöglicht es, strapazierfähige, leicht zu verarbeitende Bodenbeläge herzustellen, die günstiger als klassische Bodenbeläge wie Parkett und Naturstein sind, aber deren Aussehen authentisch nachempfinden. Das vielseitige Material kann durch zusätzliche Schichten aus Verbundstoffen versteift und annähernd so starr wie seine Vorbilder werden. Dadurch erreicht es eine hohe Dimensionsstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber unebenen Untergründen. Da Vinyl in alle erdenklichen Formate gebracht werden kann, sind neben Boden- auch Wandbeläge aus dem Material erhältlich – so genannte Vinylpaneele.

Vorteile von Vinyl gegenüber Fliesen

Sowohl Vinylböden, als auch Vinylpaneele sind auf Grund ihres Kunststoffanteils wasserfest. Einzelne Ausnahmen gibt es, deshalb sollten Sie vorsichtshalber noch einmal in das technische Datenblatt des jeweiligen Produkts schauen. Haben Sie die Feuchtraumeignung geprüft, können Sie Vinylböden und -paneele als vollwertigen Fliesenersatz in Bad, Toilette und anderen Feuchträumen verlegen. Im direkten Vergleich sehen Sie, dass Vinyl sogar mehrere Vorteile bietet:

Vinyl Fliesen
leicht zu verarbeiten aufwendig zu verarbeiten
elastisch und formstabil starr und bei Belastung brüchig
schalldämpfend schallfördernd
geringe Aufbauhöhe hohe Aufbauhöhe
robust und langlebig robust und langlebig
pflegeleicht und hygienisch pflegeleicht und hygienisch
hitzeempfindlich temperaturunempfindlich
Kunststoff ohne Naturmaterialien aus Naturmaterialien gefertigt

Wenn Sie grundsätzlich von Vinyl überzeugt sind, sollten Sie sich vor dem Kauf eines Belags fragen, ob Vinylboden oder Vinylpaneele besser für Ihren Anwendungsfall geeignet sind. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf beide Möglichkeiten werfen!

Vinylpaneele als Wandgestaltung im Schlafzimmer

Möglichkeit 1: Vinylboden als Wandfliesen

Vinylboden ist zwar zur Verarbeitung an Wänden geeignet, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es er als Boden- und nicht als Wandbelag entwickelt wurde. Dieser kleine, aber feine Unterschied macht sich besonders bei Klick-Vinylboden bemerkbar. Seine verschiedenen Verbindungssysteme sind zur schwimmenden Verlegung am Boden geeignet, aber nicht zur Befestigung an Wänden. Das heißt, dass Sie Klickbeläge an Wänden unbedingt ankleben sollten! Nur so sind Stabilität und dauerhafter Halt gewährleistet.

Möchten Sie dagegen einen Klebe-Vinylboden als Wandbelag nutzen, fallen alle Trockenkleber und klebenden Unterlagen, die gegebenenfalls zur Befestigung am Boden zugelassen sind, als Klebemittel weg. Es kommt nur eine Verklebung mit Kontaktkleber oder im Nassbett-Verfahren infrage. Für Letzteres sollten Sie einen Vinylkleber auf Polymerbasis verwenden, der zum Auftrag auf senkrechten Flächen vorgesehen ist. Entsprechende Kleber weisen eine hohe Anfangsklebekraft in Verbindung mit einer zähflüssigen Konsistenz auf. Entsprechende Angaben finden Sie in den Begleitdokumenten der Hersteller. Im Zweifel fragen Sie am besten bei unserem Serviceteam nach!

Ästhetische Vorteile gegenüber Vinylpaneelen

Während die Verlegetechnik also eher gegen Vinylboden als Wandverkleidung spricht, gibt es einen gewichtigen Grund, sich dennoch für den Bodenbelag zu entscheiden: seine Ästhetik. Die Designvielfalt ist bei Vinylboden eindeutig größer als bei Vinylpaneelen. Es stehen viel mehr Hersteller und Kollektionen zur Auswahl. Wenn Ihnen also ein Vinylboden in einer bestimmten Stein- oder Holzoptik gefällt, werden Sie diese kaum unter den Vinylpaneelen wiederfinden. Die Paneele decken nur die grundlegenden Fliesen- und Steinoptiken ab – z. B. Beton, Marmor, Kalk- und Sandstein –, ohne viele Varianten davon zu bieten.

Ein weiterer ästhetischer Aspekt, der gegen Vinylpaneele spricht, ist die Möglichkeit, Boden und Wände mit ein und demselben Belag zu gestalten. Da Vinylpaneele nicht zur Verlegung als Bodenbelag geeignet sind, können Sie solche fließenden Übergänge nur mit Vinylböden verwirklichen. Besonders in kleinen Räumen – vor allem Gäste-WCs – macht es Sinn, den Bodenbelag in einzelne Richtungen als Wandbelag "auslaufen" zu lassen, weil dies zu einer optischen Weitung führt und die Räume größer wirken lässt.

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Vinylboden an Wand kleben – Praxistipps

  1. 1 Wie bereits angedeutet, erleichtert ein geeigneter Klebstoff die Verarbeitung von Vinylboden an Wandflächen ungemein. Infrage kommen schnell abbindende Spezialkleber mit kompakter Konsistenz und sehr guten Hafteigenschaften. Etwas günstiger kommen Sie mit handelsüblichen Kontaktklebern weg. Allerdings sollten Sie diese nicht in Feuchträumen verwenden! Für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und eventuellem Spritzwasser sind Klebstoffe auf Polymerbasis zu bevorzugen.
  2. 2 Halten Sie sich bei der Verarbeitung des Klebstoffs an die Anleitung des Herstellers bzw. an die Verlegeanleitung Ihres Vinylbodens. Dieses Dokument beinhaltet auch die wichtigen Hinweise zur Untergrundvorbereitung, die natürlich bei Wandflächen ebenso zu beherzigen sind. Ganz wichtig: Unebenheiten müssen so gut wie möglich beseitigt bzw. ausgeglichen werden. In der Regel sollte es ausreichen, wenn Sie eine Spachtelmasse aufziehen, die auf den Klebstoff abgestimmt ist.
  3. 3 Beim Verspachteln der Wand sollten Sie auch an Fliesenprofile bzw. Aluschienen denken, die als Randabschluss für Ihre Wandfliesen aus Vinyl dienen. Ist die Masse getrocknet, schleifen Sie Ihre Oberfläche gründlich ab, damit auch die kleinsten Unebenheiten verschwinden und der Klebstoff auf eine saubere Oberfläche aufgetragen wird. Bevor Sie damit beginnen, können Sie die ersten Reihen der Wandfliesen schon einmal anhalten und die Randstücke abmessen und zuschneiden. Auch die Öffnungen für Rohre und Elektrik sollten bereits ausgeschnitten werden.
  4. 4 Tragen Sie nur so viel Klebstoff auf, wie Sie in kurzer Zeit verarbeiten können. Die Vinyl-Wandfliesen sollten auf keinen Fall auf trockenen Kleberstellen angebracht werden! Beim Ankleben der einzelnen Belagsstücke sollten keine Fugen bleiben, sie müssen Stoß an Stoß ausgerichtet sein. Ausnahme: Falls Sie Klick-Vinylboden als Wandbelag nutzen, sollten Sie die vorgeschriebenen Dehnungsfugen einhalten.
  5. 5 Wenn Sie die ersten Reihen angeklebt und angedrückt haben, können Sie etwaige Fugen noch beseitigen, indem Sie die Belagsstücke zurechtschieben. Zum Andrücken benötigen Sie keine Walze. Ein Kunststoffspachtel reicht aus. Austretenden Klebstoff sollten Sie danach sorgfältig abwischen. Beachten Sie auch, dass die Randprofile verunreinigt sein können.
Wand spachteln und für Vinyl-Wandfliesen vorbereiten

Möglichkeit 2: Vinylpaneele als Wandfliesen

(Bild links: Tom, Pixabay - Bild rechts: O_V, Pixabay) Vinylpaneele entsprechen in ihrem Materialaufbau weitgehend Vollvinylböden und sind daher sehr elastisch und flach. Ihre Dekorschichten können grundsätzlich genauso hochwertig gestaltet werden, allerdings beschränken sich die Hersteller aktuell noch auf begrenzte Paletten an Fliesen-, Stein- und Abstraktoptiken. Hinzu kommen vereinzelte Holznachbildungen, die allerdings in Konkurrenz zu den beliebten und ähnlich leicht zu verarbeitenden Echtholzpaneelen stehen.

Abgesehen davon, dass Vinylpaneele den Nachteil eines Nischenprodukts haben, spricht nichts dagegen, sie zur Wandgestaltung heranzuziehen. Mit ihren kleineren Abmessungen sind sie noch handlicher als die Belagsstücke von Vinylböden und auch leichter zu schneiden und an der Wand auszurichten. Hinzu kommt, dass die Paneele in puncto Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit mit ihren Pendants für den Boden absolut auf Augenhöhe sind.

Während Vinylboden an der Wand ausnahmslos verklebt werden muss, gibt es bei Vinylpaneelen zwei verschiedene Befestigungsarten: Je nach Hersteller sind sie entweder vollflächig zu verkleben oder selbsthaftend. Im Sortiment von BodenFuchs24 finden Sie nur selbsthaftende Paneele. Für ihre Haftung sorgen spezielle Tesa-Streifen, die rückseitig in den Kantenbereichen angebracht sind. Dass diese Streifen ausreichen, um die Vinylpaneele zu befestigen, liegt daran, dass die Paneele deutlich leichter sind als die Belagsstücke von Vinylböden. Zusätzlichen Halt beziehen die selbsthaftenden Paneele aus ihrem Nut-und-Feder-Verbindungssystem, über das sie ineinander verankert sind. Nach dem gleichen Prinzip wie bei Klick-Vinylboden entsteht ein fester Verband – nur eben an der Wand und nicht auf dem Boden.

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(Selbsthaftende) Vinylpaneele an Wand befestigen – Praxistipps

  1. 1 Es sind nicht alle Wandmaterialien zum Befestigen von selbsthaftenden Vinylpaneelen geeignet. Werfen Sie unbedingt einen Blick in die Verlegeanleitung, bevor Sie loslegen! Meist haften die Belagsstücke nur auf Holz und Gips sowie auf Zement bzw. Zementspachtel und Fliesen als Altbelag. Feuchte, unsaubere und unebene Wandoberflächen sowie Wände mit stellenweisen Silikon- oder Teflonbeschichtungen sind für selbsthaftende Vinylpaneele ungeeignet.
  2. 2 Mit dem Verlegen der ersten Reihe beginnen Sie am besten immer unten an einer Wand. Hier richten Sie das erste Vinylpaneel an zwei angezeichneten Linien aus. Verwenden Sie zum Anzeichnen einen Bleistift und eine Wasserwaage: Die erste Linie ziehen Sie 1 bis 3 cm über dem Boden. Die zweite Linie ziehen Sie von der ersten Linie ausgehend in vertikaler Richtung zur Wandmitte hin. Sie stoßen die Linien in einem rechten Winkel aufeinander. An diesem Schnittpunkt richten Sie das erste Paneel aus.
  3. 3 Damit die einzelnen Paneele ineinandergesteckt werden können, müssen Sie sie immer mit der Feder nach oben und der Nut nach unten verlegen. Wichtig: Bevor Sie ein Paneel an die Wand kleben, prüfen Sie besser, ob sein Nut-und-Feder-System vollständig intakt ist. Danach entfernen Sie die Schutzfolie von den Tesa-Streifen auf der Rückseite, damit das Paneel an der Wand kleben kann. Das Einstecken eines Paneels in ein bereits angeklebtes Paneel gelingt am besten in einem Winkel von etwa 30 Grad.
  4. 4 Aufeinanderfolgende Reihen sollten etwa um die Hälfte eines Vinylpaneels zueinander versetzt werden. Beim Zuschneiden von Vinylpaneelen kann es sein, dass einer der Tesa-Streifen mit dem abgeschnittenen Rest "verloren" geht. In so einem Fall müssen Sie den Streifen ersetzen, indem Sie einen neuen neben der Schnittkante an dem Paneel anbringen.
  5. 5 Wenn Sie alle Vinylpaneele angebracht haben, empfiehlt es sich, die Oberfläche der Wandverkleidung mit einem feuchten Tuch zu reinigen, um Staub und Fingerabdrücke zu beseitigen.

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Fazit

Sie haben nun die beiden Möglichkeiten kennengelernt, Vinyl als Wandbelag und Fliesen-Ersatz zu nutzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nur einzelne Wandflächen oder alle Wände in einem Raum verkleiden möchten. Sowohl Vinylboden, als auch Vinylpaneele sind dafür geeignet – nicht zuletzt auch in Feuchträumen, für die das wasserfeste Material geradezu prädestiniert ist. Vor dem Kauf eines Belags sollten Sie sich mit seiner Verlegung vertraut machen und die Voraussetzungen in Erfahrung bringen, die die Wandfläche erfüllen muss. Eventuell sind Vorbereitungen zu treffen – in den meisten Fällen handelt es sich um Spachtelmaßnahmen. Gerne können Sie sich mit unserer Kundenberatung in Verbindung setzen, wenn Sie Fragen zur Verlegepraxis haben!