Fußboden erneuern: 3 leicht verlegbare Renovierungsböden

Fußboden selbst erneuern ausgleichen
Fußboden selbst erneuern ausgleichen

(Bild rechts: Stefan Lehner, Unsplash) Zu den Renovierungsmaßnahmen, die am häufigsten in Innenräumen ausgeführt werden, gehören das Streichen und Tapezieren von Wänden, der Austausch von Wandverkleidungen und Fliesenspiegeln sowie Lackarbeiten an Türen, Fenstern und Heizkörpern. Schönheitsreparaturen wie das Spachteln von Rissen oder Löchern in Wänden oder der Austausch von Fugen gehen meist einher. Doch was ist mit den Fußböden?

– Je nachdem, wie diese aufgebaut sind, kann ihre Renovierung deutlich aufwendiger sein als die übrigen Maßnahmen. Oft genug gibt es Grenzen: Sowohl Fußbodenbeläge, als auch oberflächenfertige Fußböden aus Materialien wie Sichtbeton, Kunstharz, Mikrozement, Gussasphalt und Ähnlichem sind mitunter nur mit großem Aufwand oder gar nicht renovierungsfähig. Bei konstruktiven Schäden oder starken, störenden Abnutzungserscheinungen müssen sie komplett erneuert werden. Gerade bei oberflächenfertigen Böden sind dazu handwerkliche Kenntnisse und professionelle Werkzeuge erforderlich.

Fußböden als Laie renovieren – geht das?

Wenn Sie handwerklich unerfahren sind, aber trotzdem gerne selbst Hand anlegen möchten, ist dies am ehesten bei renovierungsfreundlichen Bodenbelägen möglich: Dielen- und Parkettböden lassen sich abschleifen und neu behandeln. Korkböden können aufbereitet werden. Haben Sie es dagegen mit einem nicht renovierungsfähigen Belag zu tun, bleibt Ihnen nur eine Neuverlegung als Option. Unter der Voraussetzung, dass sich Unterkonstruktion und Untergrund dafür eignen, können Sie diese selbst durchführen. Im weiteren Verlauf des Beitrags werden wir auf die einzelnen Schritte näher eingehen und Ihnen drei Bodenbeläge vorstellen, mit denen sie Ihren Fußboden stressfrei, zügig und kostengünstig renovieren können.

Zuvor aber noch ein wichtiger Hinweis: Grundsätzlich gilt, dass der Fußbodenaufbau vor einer Renovierung fachmännisch auf seinen Zustand geprüft werden sollte: Ist die Unterkonstruktion noch tragfähig genug? Entsprechen Schall- und Wärmeschutz den aktuellen Anforderungen? Oder muss der Fußboden neu aufgebaut werden? – Wenn Sie diese Fragen nicht klären, besteht die Gefahr, dass sich die Bodenrenovierung bald als Fehlschlag entpuppt, weil sie nicht fachgerecht durchgeführt werden konnte. Zudem wird das Verlegen von Renovierungsböden auf alten Belägen respektive Fußböden aus fachlicher Sicht kritisch bewertet. Lesen Sie im Vorfeld auf jeden Fall die Verlegeanleitung des Herstellers, um festzustellen, ob und für welche Untergründe der neue Bodenbelag freigegeben ist! Für Textilböden und andere weiche Materialien wird in der Regel keine Freigabe erteilt.

Fußboden erneuern: Wann kommt der Zeitpunkt?

Im Vergleich zu Wänden und Decken, nehmen wir Gebrauchsspuren auf Fußböden viel länger hin, ohne gleich an eine Renovierung zu denken. Vielleicht liegt es daran, dass solche Spuren am Boden weniger auffallen? Oder weil wir das Gefühl haben, dass sie zur Ästhetik des Bodens dazugehören? – Gerade bei Holzböden und selbst bei Bodenbelägen in Holzoptik scheinen kleine Makel den natürlichen Charakter der Oberfläche zu unterstreichen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass auch Vermietende sämtliche Schäden, die durch üblichen Verschleiß an einem Fußboden entstehen, laut Gesetzgeber zu tolerieren haben. Sie können deren Beseitigung nicht ihren Mietern anlasten. Umgekehrt haben Mietparteien keinen gesetzlichen Anspruch darauf, dass der Fußboden in ihrem Zuhause erneuert wird, nur, weil seine Nutzungsdauer überschritten wurde. Stattdessen ist sein tatsächlicher Zustand ausschlaggebend.

Renovierungsbedürftig wird ein Fußboden spätestens dann, wenn er ein Unfallrisiko darstellt. Beispielsweise können Fliesenböden mit gebrochenen oder losen Kacheln zur Stolperfalle werden. Gleiches gilt für Holzböden, deren Dielen oder Planken sich vom Untergrund ablösen und gefährliche Kanten entstehen lassen. Aber auch die Ästhetik spielt eine Rolle: Tiefe Dellen und Kratzer in Parkettböden, sichtbare Laufwege auf Textilböden oder matte, blass gewordene Designböden können nicht nur die Wohnqualität eines Raums, sondern auch seine repräsentative Wirkung mindern. Ist ein Boden renovierungsfähig – etwa durch Abschleifen, neu Verfugen oder Verspachteln –, kann der Zeitpunkt eines kompletten Austauschs deutlich hinausgezögert werden. Ist er es nicht, sollten Sie handeln oder, im Falle eines Mietverhältnisses, den Vermietenden einschalten. (Bild rechts: ddp, Unsplash - Bild links: Everest Louis, Unsplash)

Alter Fußboden: Parkett und Fliesen mit Gebrauchsspuren

Fußboden erneuern: Ablauf & Schritte

Damit Sie den Umfang einer Bodenrenovierung einschätzen können, möchten wir Ihnen kurz den Ablauf schildern und darauf eingehen, welche der einzelnen Schritte Sie unter Umständen ohne die Hilfe einer handwerklichen Fachkraft erledigen können:

  1. Sie möchten den alten Bodenbelag als Untergrund nutzen? Dann sollten Sie klären, ob er sich wirklich dafür eignet! Am besten, Sie ziehen für die Einschätzung eine handwerkliche Fachkraft zu Rate. Die Anforderungen an den Untergrund sind in der DIN 18365 "Bodenbelagarbeiten" definiert. Außerdem fassen Hersteller die Anforderungen an Untergründe in der Verlegeanleitung eines Bodenbelags zusammen. Kann der alte Bodenbelag liegenbleiben, sollten Sie prüfen, ob der Fußbodenaufbau zusammen mit dem neuen Bodenbelag insgesamt nicht zu hoch kommt. Türen und Schwellen geben die Höhe vor – oder müssen sonst angepasst werden. Sie können direkt bei dem 7. Schritt weitermachen.
  2. Eignet sich der alte Bodenbelag nicht, sollten Sie ihn entfernen und entsorgen. Beides ist in Eigenleistung möglich. Besteht allerdings Verdacht auf eine Schadstoffbelastung, sollten der Rückbau und die Entsorgung von einem Fachbetrieb übernommen werden.
  3. Den freigelegten Untergrund sollten Sie samt Unterkonstruktion auf seinen Zustand prüfen lassen. Ziehen Sie dazu eine handwerkliche Fachkraft zu Rate!
  • Ergibt die Prüfung, dass der Untergrund sanierungsbedürftig ist? Dann folgt daraus eine Komplettsanierung mit neuem Fußbodenaufbau. So erhalten Sie wahlweise einen neuen Sichtboden – etwa durch Gießen oder Spachteln – oder einen verlegereifen Untergrund, auf dem Sie im 7. Schritt einen neuen Bodenbelag verlegen (lassen) können.
  • Ergibt die Prüfung, dass der Untergrund nicht sanierungsbedürftig ist? Dann muss er zumindest aufbereitet werden, damit er verlegereif für den neuen Bodenbelag ist. Folgende Schritte sind bis dahin zu erledigen:
  1. Untergrund fest und tragfähig machen. Bei altem Fliesenboden sollten lose Kacheln befestigt werden. Bei Holzböden sollten Sie lose Dielen oder Planken mit Schrauben fixieren. Gebrochene Fliesen oder Holzelemente sind gegen intakte zu tauschen. Bei einem Estrichboden sollten Risse und Vertiefungen gefüllt bzw. gespachtelt werden.
  2. Ist der Untergrund nicht eben genug? Dann sollten Sie Holzböden abschleifen und polieren. Bei Fliesen- und Estrichböden hilft ihnen der Auftrag einer geeigneten Ausgleichsmasse. Beachten Sie die damit einhergehende Trocknungszeit!
  3. Der tragfähige und ebene Untergrund sollte nun noch gründlich gereinigt werden, damit er vor dem Verlegen des neuen Bodenbelags auch staub- und fettfrei ist. Denken Sie daran, den Untergrund vollständig trocknen zu lassen!
  4. Der neue Bodenbelag kann verlegt werden. Beachten Sie: Lose und schwimmend verlegbare Bodenbeläge lassen sich eher in Eigenleistung verarbeiten als Klebeböden. Das Verkleben setzt handwerkliche Erfahrungen und Kenntnisse im Umgang mit den speziellen Klebemitteln voraus. Wir empfehlen, damit einen Fachbetrieb zu beauftragen. (Bild links: JiriKraus, Pixabay)

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Klickboden zum Renovieren: Klick-Vinyl und Laminat

Leicht verlegbare Renovierungsböden

Wie angekündigt, möchten wir Ihnen nun drei Bodenbeläge vorstellen, die sich stressfrei, zügig und kostengünstig in Eigenleistung verlegen lassen:

Möglichkeit 1: Klick-Vinylboden

Vinyl-Bodenbeläge sind wie Multitalente: robust, wasserfest, hygienisch und handlich in ihren Formaten. Hinzu kommt ihre Vielseitigkeit in Design und Haptik, dank der sie praktisch mit allen Einrichtungsstilen kombiniert werden können. Im Unterschied zu Fliesen- oder Holzböden sind die Kunststoffböden sehr flach im Aufbau, was ihre Verwendung als Renovierungsböden begünstigt. Türen und Übergänge müssen so gut wie nie angepasst werden. Während handwerkliche Fachbetriebe lieber zu Klebe-Vinylboden greifen, empfehlen wir Laien, sich für einen Klick-Vinylboden zu entscheiden. Diese Beläge lassen sich schwimmend und klebstofffrei verlegen, sodass handwerkliche Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich sind. Die einzelnen Belagsstücke werden nach dem Nut-und-Feder-Prinzip ineinandergesteckt und ergeben einen festen Verband. Für private Wohnbereiche ist diese Verlegetechnik absolut ausreichend. In gewerblichen oder anderweitig öffentlich genutzten Bereichen sollte Vinylboden jedoch lieber verklebt werden, damit er dauerhaft den erhöhten Beanspruchungen gewachsen ist.

  • große Farb- und Designvielfalt und damit auf individuelle Bedürfnisse abstimmbar
  • meist zur Verlegung in Feuchträumen geeignet
  • im Winter fußwarm, im Sommer kühlend
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Beliebte Klick-Vinylböden mit flachem Aufbau

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Möglichkeit 2: Laminat

Als günstige Alternative zu Parkett wurde Laminatboden vor allem deshalb so erfolgreich, weil er schnell, unkompliziert und klebstofffrei zu verlegen ist. Seine Hersteller haben das Nut-und-Feder-Stecksystem von Holzdielen übernommen, aber leichtgängiger gestaltet. Es kann ohne handwerkliche Vorkenntnisse und Spezialwerkzeuge präzise verarbeitet werden. Im Vergleich zu Klick-Vinylboden ist Laminat meist günstiger in der Anschaffung, dafür bietet es im Zweifelsfall nicht die gleiche Brillanz in puncto Grafik und Haptik. Auch die Auswahl der Designvarianten ist nicht ganz so umfangreich. Beide Bodenbeläge sollten mit einer Trittschalldämmung verlegt werden. Allerdings ist Laminat wegen seiner typischen Begehgeräusche grundsätzlich lauter als Vinylboden.

  • ähnlich große Vielfalt wie bei Vinylboden
  • hoher Holzanteil und damit kunststoffarm
  • leicht zu reinigen und anspruchslos in der Pflege

Möglichkeit 3: Teppichboden

Mit Teppichen in rechteckiger oder runder Form können Sie Makel an einem alten Bodenbelag unkompliziert kaschieren. Auf Dauer ist dies jedoch keine schöne Lösung, zumal Teppiche nicht beliebig in einem Raum verlegt werden können. Ihre Position sollte auf die Einrichtung und die Nutzungsgewohnheiten abgestimmt sein. Besser ist es, den schadhaften Bodenbelag zu entfernen und gegen einen Teppichboden von der Rolle zu tauschen. Unter der Voraussetzung, dass der Altbelag mit wenig Aufwand in einen verlegereifen Untergrund verwandelt werden kann, können Sie den Teppichboden auch direkt auf ihm verlegen. Auf kleinen Flächen bis etwa zwanzig Quadratmeter ist dies ohne vollflächige Verklebung möglich. Die meisten Modelle sind heutzutage mit einem Vliesrücken ausgestattet, sodass eine zusätzliche Fixierung mit Klettband möglich ist. Die wichtigsten Argumente für einen Teppichboden lauten:

  • große Farbvielfalt und damit Anpassungsfähigkeit an viele Wohnstile
  • bietet hohen Begehkomfort und Fußwärme
  • reduziert Hall, Geh- und Trittschall

Fazit

Es muss schon vieles passen, damit man als Laie einen Fußboden in Eigenleistung erneuern kann. Stimmen die Voraussetzungen jedoch, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten offen: Unsere Empfehlung Nummer eins ist Klick-Vinyl, weil der Bodenbelag handlich zu verarbeiten, ausgesprochen strapazierfähig und mit leichtgängigen Verschlusssystemen ausgestattet ist. Spezialwerkzeug wird bei seiner Verlegung nicht benötigt. Laminat sehen wir als Alternative, wenn Sie lieber auf einen Bodenbelag mit geringem Kunststoffanteil und ähnlichen Eigenschaften wie Klick-Vinyl setzen. Eine dritte Möglichkeit bietet Teppichboden, allerdings mit dem Nachteil, dass er als Rollenware weniger handlich und schwieriger zu verarbeiten ist. Das präzise Messen und Zuschneiden an seinen Rändern und Ecken liegt nicht jedermann.