Linoleum oder PVC-/Vinylboden: Welcher Bodenbelag ist besser?

Linoleum in der Optik eines Vinylbodens
Linoleum in der Optik eines Vinylbodens

Wer sich dafür entscheidet, einen elastischen Bodenbelag zu verlegen (oder verlegen zu lassen), steht auch vor der Frage, ob es ein Linoleum- oder PVC-Boden sein soll. Beide sind so etwas wie "Klassiker" unter den biegsamen und zugleich strapazierfähigen Bodenbelägen. Sie kommen in vielen gewerblichen und öffentlich genutzten Gebäuden vor und sind auch in Wohnräumen verbreitet. Jeder kennt sie – oder meint sie zu kennen. Denn je mehr elastische Bodenbeläge in den letzten Jahren auf den Markt kamen, umso öfter kommt es nach unseren Erfahrungen zu Verwechslungen: So werden Linoleum und PVC-Boden gleichgesetzt, obwohl ihre jeweiligen Bezeichnungen bereits erkennen lassen, dass die Bodenbeläge aus verschiedenen Materialien bestehen.

  • Linoleum wird aus dem gleichnamigen Kunststoff gefertigt, der überwiegend aus organischen Stoffen besteht.
  • PVC-Boden hat seinen Namen von Polyvinylchlorid – ein Spezialkunststoff, der komplett synthetischen Ursprungs ist.

So unterschiedlich die Materialien, so deutlich können sich auch die Bodenbeläge im Hinblick auf ihre Verlegbarkeit, ihre Anwendungsbereiche und ihr Design unterscheiden. Diese Unterschiede sollten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung auf jeden Fall berücksichtigen!

PVC-Boden – Mehr als Bahnenware!

Bevor wir Linoleum und PVC-Boden näher vergleichen, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass es verschiedene Arten von PVC-Böden gibt. Ursprünglich war PVC-Boden ausnahmslos in Form von Bahnenware auf dem Markt. Seit den Neunzigerjahren gibt es aber auch PVC-Boden im Dielen-, Fliesen- oder Plankenformat. Obwohl beide Belagsarten aus PVC bestehen, gibt es Unterschiede in ihrer Herstellung, Materialzusammensetzung und den Anwendungsmöglichkeiten.

Die traditionellen PVC-Bodenbeläge als Bahnenware haben sich über die Jahre bewährt und sind in vielen Bereichen verbreitet. Sie können homogen aus einer Schicht PVC aufgebaut sein oder heterogen aus einer Schicht PVC, die um eine oder mehrere Schichten aus anderen Materialien ergänzt wird. Dies können z. B. Schaumstoffe oder Textilvliese sein. All diese Beläge werden nach der Herstellung zu Bahnen aufgerollt und dann entweder in ganzen Rollen oder abschnittsweise in laufenden Metern verkauft. Ihr Format ist eher unhandlich und erfordert auf größeren Flächen professionelle Verlegekenntnisse. Eine Verklebung am Untergrund ist meistens obligatorisch. PVC-Bahnen sind bekannt für ihre Strapazierfähigkeit, Haltbarkeit und einfache Reinigung. Allerdings können sie in ihrer Ästhetik nicht mit modernen Designböden mithalten.

Deren beliebtester Vertreter ist ausgerechnet Vinylboden – ursprünglich nichts anderes als PVC-Boden im Dielen-, Fliesen- oder Plankenformat. Mittlerweile werden Vinylböden auch mit anderen Materialien aufgebaut, was ihre breite Palette an Designs, Mustern und Oberflächenstrukturen zusätzlich um Verlegetechniken und Anwendungsbereiche erweitert hat. Im Gegensatz zu PVC-Boden als Bahnenware, kann Vinylboden zum Teil auch schwimmend verlegt werden. Voraussetzung dafür ist ein integriertes Klicksystem, das eine einfache und bequeme Verlegung nach dem Do-it-yourself-Prinzip ermöglicht. Die meisten modernen Vinylböden bestehen aus mehreren Schichten, darunter eine robuste Vinyl-Nutzschicht, eine Trägerschicht und eine rutschfeste Unterseite. Diese Konstruktion verleiht den Belägen eine gute Strapazierfähigkeit und Stabilität.

Wenn Sie sich jetzt fragen, ob es falsch ist, zu Vinylboden auch PVC-Boden zu sagen, können wir Sie beruhigen: Die Verwendung der Begriffe "PVC" und "Vinyl" wird im Handel unterschiedlich interpretiert. Richtig oder falsch gibt es somit nicht. Einige Händler verwenden sie synonym, während andere den Begriff "Vinyl" spezifisch auf moderne Vinylböden beziehen. So handhaben wir es auch. Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, achten Sie am besten darauf, in welchem Format der Bodenbelag erhältlich ist, dann erkennen Sie den Unterschied direkt.

Linoleum – PVC-frei & nachhaltig

Wie bereits erwähnt, wird Linoleum ohne PVC hergestellt. Es ist ein natürlicher Bodenbelag, der hauptsächlich aus organischen Materialien besteht – dazu gehören Leinöl, Kork- oder Holzmehl, Jute und Naturharze. Diese nachwachsenden Rohstoffe machen Linoleum zu einer geeigneten Wahl für Umweltbewusste mit einem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Einrichtungsstil.

Linoleum hat produktionsbedingt eine typische Textur, die an eine Marmorierung erinnert. Sie ist je nach Ausführung mal mehr, mal weniger deutlich zu erkennen. Abgesehen von seiner Textur, ist Linoleum recht vielseitig in seiner Farbgestaltung und zudem robust, langlebig und leicht sauber zu halten. Durch seine antistatischen Eigenschaften zieht es auch weniger Staub und Schmutz als viele andere Bodenbeläge an.

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Gewerbeboden aus Linoleum und PVC im Vergleich

Linoleum und PVC-/Vinylboden im Vergleich

  1. 1 Verlegung

Ebenso wie herkömmlicher PVC-Boden, wird auch Linoleum klassischerweise in Bahnen produziert. Daraus folgt, dass seine Verlegung ähnlich anspruchsvoll ist: Auf großen Flächen muss es am Untergrund verklebt werden, damit es stabil liegen bleibt und einer hohen Beanspruchung standhalten kann. Hinzu kommt, dass parallel verlegte Bahnen in angrenzenden Kantenbereichen thermisch verfugt werden sollten. Bei PVC-Bahnen ist dagegen das Kaltverschweißen obligatorisch. Beide Verlegetechniken erfordern entsprechende Werkzeuge und praktische Vorkenntnisse, sodass sie von Laien schwer umzusetzen sind. Wesentlich einfacher geht es mit Vinylboden, der – bei entsprechender Ausführung – auch ohne Vorkenntnisse mit Klicksystem verlegt werden kann.

  1. 2 Formate & Ästhetik

Zum Glück ist die Entwicklung auch bei Linoleum nicht stehengeblieben: Als Alternative zur herkömmlichen Bahnenware bieten einige Hersteller auch Beläge im Fliesen- und Plankenformat an, die teils lose, teils schwimmend verlegt werden können. Hinzu kommen modulare Beläge mit einer Dekorschicht auf dem Linoleum-Träger. Sie erreichen eine vergleichbare Ästhetik wie Vinylböden und andere Designböden, weil sie auf dieselbe Art mit vielfältigen Motiven bedruckt werden können. Das Linoleum als solches ist bei diesen Belägen nicht mehr zu erkennen. Bei den Bahnenwaren haben die PVC-Böden deutliche Vorteile gegenüber Linoleum, weil auch sie in der Regel eine bedruckte Dekorschicht aufweisen. Dadurch können diese Beläge deutlich kreativer und vielseitiger gestaltet werden. Selbst reine, einfarbige Dekore sind umsetzbar, während herkömmliches Linoleum immer eine gewisse Mehrfarbigkeit und Textur aufweist.

  1. 3 Komfort

Sowohl Linoleum als auch PVC- und Vinylboden bieten einen angenehmen Gehkomfort. Durch ihren elastischen Materialaufbau sind die Bodenbeläge stets weich und fußwarm, was besonders in Wohnräumen und Bereichen, in denen viel Zeit mit Stehen verbringt, ein wichtiges Kaufargument ist. Am nachgiebigsten unter den Füßen sind Linoleumböden mit hoher Belagsstärke und PVC-Böden mit geschäumtem Vinyl (kurz: CV). Beide Bodenbeläge wirken grundlegend schallabsorbierend und sorgen so für eine bessere Raumakustik als harte Bodenbeläge wie Fliesen oder Parkett.

  1. 4 Pflege

Linoleum- und PVC-Böden sind pflegeleichte Bodenbeläge, die wenig Aufwand erfordern, um sie sauber zu halten. Beide können regelmäßig mit einem Besen oder Staubsauger von Schmutz und Staub befreit werden. Für die Reinigung können Sie einen feuchten Mopp oder einen Wischmopp mit einem milden Reinigungsmittel verwenden. Es ist jedoch wichtig, auf scharfe oder aggressive Reinigungsmittel zu verzichten, da diese die Oberflächen der Beläge beschädigen könnten. Ein regelmäßiges Wischen hält sie in gutem Zustand und beugt Verschleißerscheinungen vor.

  1. 5 Renovierbarkeit

PVC- und Vinylböden sind insofern renovierbar, als dass ihre Versiegelung bei Bedarf ausgebessert werden kann. Spezielle Pflegemittel sind im Fachhandel erhältlich. Eine komplette Neuversiegelung ist auch möglich, allerdings sollten Sie diese Maßnahme einer handwerklichen Fachkraft überlassen! Bei den modularen Vinylböden können einzelne beschädigte Belagsstücke ausgetauscht werden. Hierzu muss das betroffene Belagsstück bei Klebevinyl aus seiner Verklebung gelöst werden, während es bei Klick-Vinyl aus der Verriegelung zu lockern ist.

Linoleum-Bahnen sind grundlegender renovierbar als PVC- und Vinylböden, ohne dass ein Austausch notwendig ist. Durch das Abschleifen ihrer Oberfläche und das Auftragen einer neuen Versiegelung können Kratzer und Gebrauchsspuren entfernt werden. Den Aufwand sollten Sie jedoch nicht unterschätzen! Sie benötigen auf jeden Fall professionelle Hilfe, die entsprechende Kosten mit sich bringt. Bei den modularen Belägen verhält es sich ähnlich wie mit den Vinylböden: Einzelne Belagsstücke sind austauschbar – auch in Eigenleistung.

Vinylboden statt Linoleum und PVC-Boden in der Gastronomie
Eigenschaften Linoleum PVC-/Vinylboden
Verlegbarkeit Verklebung oder schwimmende Verlegung (mit Klicksystem) Verklebung, schwimmende Verlegung (mit Klicksystem) oder lose Verlegung
Formate & Ästhetik Bahnenware mit begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten,
nur modulare Beläge mit vielfältigen Designs
Bahnenware und modulare Beläge (Dielen, Fliesen, Planken) bieten große Designvielfalt
Komfort hohe Elastizität als Basis für angenehmen Begehkomfort,
fußwarm im Winter - kühlend im Sommer
grundsätzlich schallabsorbierend
hohe Elastizität als Basis für angenehmen Begehkomfort,
fußwarm im Winter - kühlend im Sommer
grundsätzlich schallabsorbierend,
modulare Beläge sind mit integrierten Dämmschichten erhältlich
Pflege vergütete Oberflächen mit geringem Pflegebedarf,
losen Schmutz mit Besen oder Staubsauger entfernen,
Nassreinigung mit Neutralreiniger
vergütete Oberflächen mit geringem Pflegebedarf,
losen Schmutz mit Besen oder Staubsauger entfernen,
Nassreinigung mit Neutralreiniger
Renovierbarkeit kann mit hohem Aufwand abgeschliffen und neu versiegelt werden kann nicht abgeschliffen, sondern nur neu versiegelt werden
Feuchtraumeignung mangelnde Feuchtigkeitsresistenz,
als Feuchtraumboden eingeschränkt verwendbar
in der Regel wasserfest und für Feuchträume geeignet,
wasserdichte Verlegung vorausgesetzt
Kosten ab 25 bis 30 Euro/m² Bahnenware ab 10 bis 15 Euro/m²,
Vinylboden ab 15 bis 25 Euro/m²

Die Tabelle soll Ihnen dabei helfen, die Unterschiede zwischen Linoleum und Vinylboden in Bezug auf verschiedene Eigenschaften schnell und übersichtlich zu erkennen. Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Informationen allgemeiner Natur sind und je nach Hersteller und Produktvariante variieren können. Es ist daher ratsam, weitere Informationen von spezifischen Herstellern und Fachleuten einzuholen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Fazit

Der Vergleich zwischen Linoleum und PVC-/Vinylboden zeigt, dass beide Bodenbeläge in Bezug auf Komfort, Pflege und Renovierbarkeit gute Eigenschaften bieten. Linoleum punktet mit seinem natürlichen und nachhaltigen Charakter sowie seiner Unverwüstlichkeit. PVC-/Vinylboden überzeugt dagegen mit einer breiten Auswahl an Farben, Designs und einer haltbaren, wasserbeständigen Oberfläche. Die Entscheidung zwischen den beiden hängt letztendlich von den individuellen Vorlieben, Anforderungen und dem Budget ab.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Ratgeber bei der Entscheidung zwischen Linoleum und PVC- bzw. Vinylboden weiterhilft. Wenn Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen unsere Kundenberatung gerne zur Verfügung. Nutzen Sie dafür unsere Kontaktmöglichkeiten, also Telefon, E-Mail oder Kontaktformular.