Hersteller, Händler und handwerkliches Fachpersonal gehen mit vielen Begriffen anders um als Außenstehende. Und nicht selten verwenden sie auch Abkürzungen, ohne diese zu erläutern. Ein Beispiel dafür ist LVT. Wenn Sie nach einem neuen Bodenbelag recherchiert haben, ist Ihnen diese Buchstabenkombination bestimmt schon einmal begegnet. In diesem Beitrag erfahren Sie, wofür LVT steht und welche Bodenbeläge damit gemeint sind.
Wofür steht LVT?
LVT ist die Abkürzung für "Luxury Vinyl Tiles", was auf Deutsch so viel bedeutet wie: "Luxus Vinyl Fliesen". Bodenbeläge, die als LVT bezeichnet werden, gehören zur Gruppe der elastischen Kunststoffbeläge. Sie werden mithilfe chemischer Bindemittel wie Vinylchlorid (VC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethan (PU) oder Ethylen hergestellt. Diese Bindemittel sorgen dafür, dass LVT-Böden dehnbar, biegsam und flexibel sind, selbst wenn sie mit einer integrierten Trägerplatte stabilisiert werden. Für ihr äußeres Erscheinungsbild ist eine spezielle Dekorschicht verantwortlich, auf die werksseitig entweder ein abstraktes Muster oder die Nachbildung einer Holz-, Stein- oder Metalloberfläche gedruckt wird. LVT-Böden sind auf diese Weise frei gestaltbar, was ihnen die Bezeichnung "Designboden" eingebracht hat. Doch LVT können nicht mit Designböden gleichgesetzt werden! Vielmehr handelt es sich dabei um einen Oberbegriff für verschiedene elastische Beläge. Darunter fallen auch solche, die mit geringem Kunststoffanteil oder komplett aus recycelten oder organischen Rohstoffen produziert werden.
Beliebte LVT im Überblick
LVT als Image-Retter für PVC-Bodenbeläge
Im Gegensatz zu derlei Bio-Designböden sind LVT-Böden jedoch nichts anderes als moderne PVC-Bodenbeläge. Ihre klangvolle Bezeichnung als "Luxury Vinyl Tiles" haben sie Herstellern zu verdanken, die ihre Produkte vom schlechten Ruf des PVC befreien wollten. Seit in den Achtzigerjahren bekannt wurde, dass der Kunststoff gesundheitsschädlich sein kann, ging die Nachfrage nach PVC-Böden lange Zeit drastisch zurück. Dieser Entwicklung wirkten führende Hersteller entgegen, indem sie die Rezeptur der Bodenbeläge veränderten und ihre Eigenschaften verbesserten. Um die gesundheitlich unbedenklichen und umweltfreundlicheren Nachfolger von ihre Vorläufern zu unterscheiden, gaben sie ihnen den neuen Namen: LVT. LVT-Bodenbeläge sind also weiterentwickelte PVC-Böden und mit Vinylböden gleichzusetzen.
Was macht LVT zum Designbelag?
Laien erkennen den Unterschied zu früheren PVC-Böden in erster Linie daran, dass LVT nicht als Rollen- oder Meterware angeboten wird. Wie der Name erahnen lässt, bestehen die Böden aus fliesenförmigen Belagsstücken; auch längliche Dielen oder Planken sind üblich. Welches Format die Hersteller wählen, ist abhängig davon, ob sie ihre Beläge als Fliesen-, Stein- oder Holznachbildungen gestalten. Manche Beläge sind auch in länglichen und Kachel-Formaten erhältlich, beispielsweise wenn sie unifarbene oder abstrakt gestaltete Dekore aufweisen.
Übrigens: Zur Herstellung der authentischen Fliesen-, Stein- oder Holzdekore werden fototechnische Reproduktionen der Materialien mittels Druck- oder Prägetechniken auf die Dekorschichten der LVT-Böden aufgebracht. Auf diese Weise lassen sich auch realistische Haptiken schaffen, bei denen sich scheinbar natürliche Unebenheiten von Stein- und Holzoberflächen auf den Belagsoberflächen abzeichnen. Eine transparente Nutzschicht schützt diese "Meisterwerke" vor äußeren Einflüssen – oft ergänzt um eine hauchdünne Versiegelung, damit die Beläge im Alltag leicht sauber zu halten sind.
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Vorteile der "Luxury Vinyl Tiles"
Die Vorteile von LVT-Designbelägen haben schon viele unserer Kunden überzeugt! Im Folgenden fassen wir die wichtigsten davon für Sie zusammen:
- 1 Umweltfreundlich – LVT-Bodenbeläge sind oft CO2-neutral. Sie lassen sich problemlos recyceln.
- 2 Langlebig – Ihre Nutzschicht macht die Designbeläge unempfindlich gegenüber Abrieb und Kratzern. LVT ist daher perfekt für Objekte mit starker Beanspruchung geeignet.
- 3 Problemlos erneuerbar – LVT-Böden sind modulare Bodenbeläge. Einzelne Fliesen, Dielen oder Planken können problemlos angehoben und ausgetauscht werden. Auf diese Weise lassen sich nicht nur beschädigte Belagsstücke entfernen, sondern auch neue Optiken schnell umsetzen – ohne aufwendige Renovierungsarbeiten.
- 4 Bessere Qualität der Raumluft – LVT entspricht den gesetzlichen Anforderungen an die Raumluftqualität. Vor der Markteinführung werden die Beläge nach europäischen und globalen Standards getestet und bieten somit die nötige Sicherheit. Viele von ihnen sind mit dem "Blauen Engel" zertifiziert.
- 5 Hervorragende Raumakustik – Wie alle elastischen Bodenbeläge reduzieren auch LVT-Böden sehr gut Lärm und Trittschall. Damit eignen sie sich auch für die Verlegung in öffentlichen Gebäuden.
- 6 Ausdrucksvolles Design – LVT gibt es in vielen verschiedenen Designs. Diese Designs können beliebig miteinander kombiniert werden. Auf diese Weise setzen Sie tolle Akzente und prägen Ihren individuellen Wohnstil.
- 7 Kombination mit anderen Bodenbelägen – Weil sich LVT ein Vorbild an Fliesen und Parkett nimmt, können die Bodenbeläge auch in einem Raum oder auf angrenzenden Belagsflächen kombiniert werden. Gleiches gilt für viele Teppichfliesen und LVT-Böden.
- 8 Einfache Verlegung – LVT lässt sich unkompliziert verlegen; sogar ohne Übergangsschienen. Auch die Verlegung um Türschwellen oder Leitungen herum ist kein Problem, da der Zuschnitt präzise und ohne großen Kraftaufwand möglich ist.
LVT-Boden verlegen – auch ohne Profiwissen
LVT-Designbeläge lassen sich aufgrund ihres praktischen Formats als Fliesen und Planken in unterschiedlichen Größen einfach verarbeiten. Darüber hinaus besitzen sie eine geringe Aufbauhöhe und können dadurch fast überall verlegt werden. Allerdings verlangt diese geringe Höhe nach einem vorbereiteten Untergrund. Denn größere Unebenheiten oder Fugen kann LVT nicht ausgleichen! Als Verlegetechniken stehen Ihnen die vollflächige Verklebung und die schwimmende Verlegung per Klicksystem zur Auswahl. Zusätzlich gibt es einige selbstliegende LVT-Böden. Allerdings sind diese am wenigsten zur dauerhaften Nutzung geeignet, sondern eher für Mieträume, Messestände und Veranstaltungsorte zu empfehlen.