Sie möchten einen neuen Vinylboden kaufen und fragen sich, ob er den Beanspruchungen am Verlegeort gewachsen ist? Dann sollten Sie sich informieren, wie dick seine Nutzschicht ist! Sie finden die entsprechende Angabe zum einen auf der Artikeldetailseite des gewünschten Belags, zum anderen in dem technischen Datenblatt, das sein Hersteller zur Verfügung stellt. Die Nutzschicht eines Vinylbodens bildet gleichzeitig seine Oberfläche. Sie schützt die darunterliegenden Schichten vor äußeren Einflüssen, bleibt selbst aber transparent und nahezu unsichtbar. Dadurch gibt sie den Blick auf die Dekorschicht frei, die für das Erscheinungsbild eines Vinylbodens ausschlaggebend ist.
Nicht verwechseln: Nutzschichtdicke ≠ Belagsstärke!
Je dicker die Nutzschicht ist, umso stärker und ausdauernder kann sie strapaziert werden. Dabei geht es nicht um Zentimeter, sondern nur um wenige Millimeter: Die dünnsten Nutzschichten bei Vinylböden messen gerade einmal 0,20 mm, während die dicksten um 1,00 mm stark sind. Insgesamt macht die Nutzschicht nur einen kleinen Teil eines Vinylbodens aus. Der gesamte Belagsaufbau kann je nach Modell zwischen 1,50 bis 11,00 mm stark sein. Aus einer höheren Belagsstärke folgt aber nicht zwangsläufig, dass ein Vinylboden strapazierfähiger ist. Entscheidend bleibt die Dicke seiner Nutzschicht. Nach ihr richtet sich auch, für welche Nutzungsklasse(n) ein Vinylboden zugelassen ist. Nach DIN EN ISO 10874:2012-04 "Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Klassifizierung" legen diese Klassen fest, für welche Räume und Verlegeorte ein Vinylboden zugelassen ist. Die entsprechende Angabe finden Sie ebenfalls im technischen Datenblatt des Herstellers.
Unabhängig von den genauen Nutzungsklassen, möchten wir Ihnen im Folgenden eine Orientierung geben, welche Nutzschichtdicken für welche Anwendungsbereiche erforderlich sind.
Räume mit normaler Beanspruchung: Schlafzimmer und Arbeitszimmer
Bodenbeläge in Schlafzimmern und Arbeitszimmern werden in der Regel nur normal beansprucht. Selbst bei größeren Familien und einem Homeoffice sind Beläge in diesen Räumen keiner höheren Beanspruchung ausgesetzt. Daher können Sie hier Vinylböden mit Nutzschichten von 0,20 mm und 0,30 mm verlegen. Beläge mit diesen Nutzschichten halten problemlos den Beanspruchungen in diesen Anwendungsbereichen stand. Auch bei Haustieren im Haushalt lassen sich Vinylböden mit einer Nutzschicht ab 0,30 mm ohne weiteres verwenden!
BodenFuchs24 empfiehlt für Schlaf- und Arbeitszimmer:
- FoxFloors Profi Click (mit integriertem Trittschall)
- Gerflor Collection 30
- JOKA Design 340
- Project Floors - floors@home /30
Räume mit hoher Beanspruchung: Wohnzimmer, Kinderzimmer, Flur und Küche
Von den Wohnräumen sind vor allem Küchen, Wohnzimmer, Kinderzimmer und Flure höheren Beanspruchungen ausgesetzt. Ein Bodenbelag im Kinderzimmer muss nicht nur den Tobereien der Kleinsten standhalten. Er muss außerdem gesund und pflegeleicht sein, dass auch eventuelle malerische Kunstwerke der Kinder wieder entfernt werden können. Darüber hinaus muss der Vinylboden auch den mechanischen Einwirkungen von Stuhlrollen und Spielzeugen standhalten.
Auch in Flur, Küche und Wohnzimmer sind Bodenbeläge hohen Belastungen ausgesetzt. Straßenschmutz, kleine Steinchen und ein stetige Frequentierung können hier bei dünnen Nutzschichten schnell ihre Spuren hinterlassen. Bei solchen Beanspruchungen sind Vinylböden mit einer Nutzschicht ab 0,40 mm bis 0,55 mm zu empfehlen. So sind sie besonders gut geschützt und damit strapazierfähig und langlebig. Zusätzlich erleichtern polyurethan-vergütete Nutzschichten die alltägliche Reinigung und Pflege eines Vinyl-Bodenbelags.
In den Bereichen von Flur, Küche und Bad kommt noch ein anderer Vorteil von Vinylböden zum Tragen, da hier eine besondere Eigenschaft gefragt ist: Feuchtigkeitsbeständigkeit. Da Vinylböden meist überwiegend aus Kunststoff bestehen, eignen sie sich hervorragend für den Einsatz in Feuchträumen und Bereichen mit höherem Wassereintrag. Ein typisches Beispiel dafür sind Schneereste, die an Schuhsohlen kleben und im Flur liegenbleiben. Wichtig für den Erhalt eines Bodenbelags in Feuchträumen ist eine wasserdichte Verlegung! Besonders in Badezimmern sollten Vinylböden daher vollflächig verklebt und rundherum abgedichtet werden.
BodenFuchs24 empfiehlt für Wohnzimmer, Kinderzimmer, Küche und Flur:
- FoxFloors Skala Rigid Click 55 mit SPC-Kern
- Gerflor Collection 55 Click
- Project Floors - floors@work /55
- Project Floors CLICK Collection /55
- Wineo 600 Klick
Räume mit starker Beanspruchung: Büros, Praxen, Verkaufsräume und Lager
Bodenbeläge in Gewerberäumen und öffentlich zugänglichen Objekten sind im täglichen Betrieb starken Belastungen ausgesetzt. Vinylböden sollten hier mit sehr dicken Nutzschichten ausgestattet sein. Ideal sind hier Beläge mit einer Nutzschicht ab 0,70 mm. Nur derart dicke Nutzschichten halten der Beanspruchung durch Kundenverkehr, Bürostuhlrollen und schwere Einrichtungsgegenstände dauerhaft stand. Selbst Stuhlrollen hinterlassen auch nach längerer Benutzung kaum Spuren auf solchen Vinylböden. Modelle mit einer Nutzschicht ab 1,00 mm können sogar in leicht industriell genutzten Räumen und extrem stark frequentierten Bereichen verwendet werden.
BodenFuchs24 empfiehlt für Büros, Verkaufsräume und Lager:
- Tarkett iD Inspiration 70
- Gerflor Collection 70 Clic
- Forbo Allura 70
- Gerflor GTI Max Industriefliesen
- Wala Walastic Industriefliesen
Für Räume mit erhöhten hygienischen Anforderungen sind Vinylböden nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Worauf es in solchen Anwendungsbereichen ankommt, erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag über Bodenbelag in Praxisräumen.
Wann ist die Belagsstärke relevant?
Wie bereits erklärt, kann die Stärke des gesamten Belagsaufbaus nicht in Relation zu seiner Strapazierfähigkeit gesetzt werden. Diese hängt vor allem von seiner Nutzschichtdicke und dem Materialaufbau der Trägerschicht ab. Außerdem erhöht sich die Belastbarkeit eines Vinylbodens, wenn er vollflächig verklebt statt schwimmend verlegt wird. Seine Belagsstärke ist für Sie vor allem dann interessant, wenn es darum geht, eine gewisse Höhe des Fußbodenaufbaus einzuhalten: Nehmen wir an, Sie möchten einen Vinylboden auf einem vorhandenen Boden verlegen. Dann sollten Sie vorher messen, wie dick der Vinylboden höchstens sein darf, damit Sie keine Anpassungen an Türschwellen, Türzargen, bodentiefen Fenstern, Heizungsrohren, Treppenantritten oder anderen Übergängen vornehmen müssen. Je nachdem, wie viel Spielraum Sie haben, finden Sie in unserem Sortiment den passenden Belag: BodenFuchs24 bietet Vinylböden in den verschiedensten Stärken an.