Bisher prägten vorwiegend Fliesen das Bild in Feuchträumen wie Küche und Bad. Verwunderlich ist das nicht, sind sie doch leicht zu reinigen und halten die Feuchtigkeit ab. Sie haben allerdings einen Nachteil: Die Auswahl in Haptik und Optik ist eher beschränkt. Darüber hinaus wirken Fliesen als Bodenbelag oft kalt und ungemütlich. Eine gute Alternative bieten moderne Vinylböden. Der Bodenbelag bietet nicht nur zahlreiche Haptiken und Dekore, z. B. abstrakte Fantasie-Mustern, Holzoptik und Steinfliesen-Nachbildung, sondern auch handfeste Vorteile wie Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit. Nicht zuletzt dadurch ist Vinylboden für die Verlegung in Küchen prädestiniert.
Küche als Mittelpunkt des Hauses
Die Küche ist in vielen Wohnungen und Häusern der soziale Mittelpunkt. Hier findet tagein, tagaus das Zusammenleben statt: Essen vorbereiten, gemeinsam essen, kochen, abwaschen etc. gehören in vielen Familien und Wohngemeinschaften zum Tagesablauf. Bis auf das Wohnzimmer, wird wohl kaum ein Raum häufiger aufgesucht. Dementsprechend robust und pflegeleicht sollte ein Küchenboden sein. Missgeschicke wie verschüttete Flüssigkeiten oder heruntergefallene Speisen dürfen nicht gleich Spuren hinterlassen. Und für den Wohlfühlfaktor zwischen Herd und Küchentisch sollte er auch mit einem wohnlichem Erscheinungsbild überzeugen.
Natürlich ist auch ein Teppichboden sehr gemütlich, er eignet sich allerdings kaum für den Feuchtraum. Auch Holzböden verleihen durch die Wärme des Holzes eine gemütliche Atmosphäre. Sie eignen sich aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften nicht gerade für Feuchträume. Sobald Feuchtigkeit in Holz eindringt, kann es aufquellen und unter Umständen sogar schimmeln. Einem Vinylboden macht Feuchtigkeit nichts aus. Sehen wir uns den Vinylbodenbelag mal genauer an:
Vinylboden – attraktiv, strapazierfähig & pflegeleicht
Vinylbodenbeläge bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC) – ein Material, das vor allem in den Achtzigerjahren einen schlechten Ruf hatte. Vor allem die enthaltenen Weichmacher standen in der Kritik und führten zwischenzeitlich zu einem Einbruch des Vinylboden-Marktes. Für die Hersteller war das Anlass genug, grundsätzlich umzudenken. Mittlerweile gibt es immer mehr Bio-Vinyl, bei dem PVC und Weichmacher weitgehend durch organische oder mineralische Substanzen ersetzt werden.
Doch warum sind Vinylböden tatsächlich so beliebt? Im Jahr 2019 machte ihr Anteil von Designbelägen und Vinylparkett immerhin 25,4 % des gesamten Herstellerumsatzes aus. Damit hatten sie den Spitzenplatz unter allen Bodenbelägen inne.1
- 1 Bodenbelag aus Vinyl ist pflegeleicht. Saugen und feuchtes Wischen genügen völlig, um den Bodenbelag zu reinigen. Eine Nachbehandlung mit Öl oder Wachs ist ebenfalls nicht notwendig.
- 2 Seine Unempfindlichkeit ist sein Hauptmerkmal. Die Oberfläche des Vinylbodens ist strapazierfähig. Mit einer Nutzschicht von 0,30 mm bis 1,00 mm halten Vinylböden auch starken Belastungen stand. Verschiedene Nutzungsklassen geben an, für welche Räume der Bodenbelag aus Vinyl geeignet ist. Die Nutzungsklasse 23/32 ist die verbreitetste, da sie sich für alle Wohnräume eignet. Herunterfallendes Geschirr hinterlässt damit keine Spuren auf dem Bodenbelag.
- 3 Vinylboden ist leise und fußwarm. Aufgrund seiner elastischen Eigenschaften entstehen im Vergleich mit Holzböden weniger Gehgeräusche. Darüber hinaus ist Vinylboden fußwarm und damit wärmer als Fliesen oder andere Laminat.
- 4 Die wichtigste Eigenschaft für Feuchträume ist die Wasserdichte. Hier punktet vor allem Massiv-Vinyl, das sich für die Verlegung in Feuchträumen am besten eignet. Auch seine Vielseitigkeit erlaubt eine Realisierung von fast allen Designs – von Stein-, über Holz- bis hin zu abstrakten Mustern ist fast alles möglich. Für Feuchträume ist vor allem Vinylboden in Fliesenoptik sehr beliebt.
Vorteile von Vinylboden
- leicht und schnell verlegbar
- fußwarm
- angenehmes Laufgefühl
- geräuscharm
- pflegeleicht (kein Polieren, kein Ölen und leichte Reinigung)
- feuchtraumgeeignet als Massiv-Vinyl
- für Fußbodenheizung geeignet
- große Auswahl an Optiken und Haptiken (Holz-, Stein- und Designböden)
- geringe Aufbauhöhe
Nachteile von Vinylboden
- schwere Gegenstände können Druckstellen hinterlassen
- verklebter Vinylboden ist schwer zu entfernen
- für die Verlegung sehr ebener Untergrund nötig
- kann nicht auf Altbodenbelag verlegt werden
- kann schädliche Weichmacher enthalten, wenn dieser nicht in der EU hergestellt wurde oder nicht zertifiziert ist
Vinylboden kann schwimmend oder klebend verlegt werden. Eine Küchenzeile sollte nur auf verklebtem Vinylboden stehen, da diese zu schwer für schwimmend verlegte Bodenbeläge sind. Schwimmend verlegter Vinylboden arbeitet – genau wie ein Holzboden – nach. Eine schwere Küchenzeile würde das Arbeiten verhindern und den Bodenbelag beschädigen. Wer also mit dem Gedanken spielt, Vinylboden in der Küche zu verlegen, sollte auf Klebevinyl zurückgreifen. Der Vorteil: Bei Klebevinyl mit einer geringen Aufbauhöhe kann dieser bei der Verlegung eines neuen Bodenbelags in der Küche als Untergrund liegenbleiben und muss nicht entfernt werden.
1 Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1059225/umfrage/marktanteile-von-bodenbelaegen-und-parkett-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 05.08.2021