(Bild: Uzin Utz AG) Sie haben sich für einen Klebe-Vinylboden entschieden und möchten wissen, wie Sie den Bodenbelag verlegen? Dann erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie das Verkleben im Nassbett funktioniert. Zu dieser klassischen Verlegetechnik gibt es zwei "trockene" Alternativen, auf die wir kurz eingehen möchten:
- Verklebung mit Trockenklebern: Hierbei handelt es sich um Spezialfolien, die beidseitig mit einem Klebstoff beschichtet sind. Sie werden zuerst auf dem Untergrund verlegt. Anschließend werden die Belagsstücke des Klebevinyls nach und nach auf ihnen verlegt.
- Verklebung auf klebenden Unterlagsmatten: Die speziellen Unterlagsmatten verfügen nur über eine Klebefläche auf ihrer Oberseite. Diese ist für die Befestigung der Belagsstücke vorgesehen. An der Unterseite sind die Matten klebstofffrei, weshalb sie unbefestigt auf dem Untergrund liegen. So ist es später möglich, das Klebevinyl schnell und rückstandslos zu entfernen!
Beide Alternativen haben ihre Vor- und Nachteile gegenüber der Verklebung im Nassbett. In den meisten Anwendungsfällen geben wir aber dem klassischen Verfahren den Vorzug, weshalb wir im Folgenden auch näher darauf eingehen werden.
Checkliste
Das benötigen Sie zwingend | Das könnten Sie gebrauchen |
Vinylboden | Grundierung |
Bodenbelagskleber | Ausgleichsmasse |
Cuttermesser | Schlagschnur und Abstandhalter |
Zahnspachtel | Andrückwalze |
Sockelleisten | |
Abschluss-/ Übergangsprofile |
Sie haben Ihr Klebevinyl bestellt, aber noch keinen Klebstoff parat? – Dann raten wir Ihnen dringend davon ab, zum erstbesten Kleber im nächsten Baumarkt zu greifen oder gar Restbestände zu verwenden! Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dann an den Falschen geraten, ist groß. Richtig ist es, sich beim Hersteller des Klebevinyls nach den von ihm empfohlenenen Klebstoffen zu erkundigen. Im Idealfall finden Sie im Lieferumfang oder innerhalb der Verlegeanleitung eine Klebstoffempfehlung. Oder Sie suchen online auf der Website des Herstellers.
Klebstoffempfehlungen sind unbedingt zu beherzigen, weil die Hersteller am besten wissen, welche Klebstoffe die Herausforderungen, vor die sie ihr Klebevinyl stellt, am besten bewältigen. Ein ungeeigneter Klebstoff kann beispielsweise dazu führen, dass sich der Bodenbelag wieder aus dem Kleberbett löst. In so einem Fall kommen Sie meist nicht um eine komplette Neuverlegung herum.
Vorbereiten des Untergrundes
Der Untergrund, auf den Sie Ihren Vinylboden verkleben, muss fest, planeben, trocken und sauber sein. Bei Unebenheiten von mehr als 2 mm je laufenden Meter werden Ausgleichsarbeiten notwendig. Ausführliche Informationen dazu finden Sie hier im Ratgeber
Vor der Verlegung
Ihr neuer Vinylboden benötigt Zeit zur Akklimatisierung. Legen Sie daher die Platten in den Raum, in dem der Bodenbelag verlegt werden soll. Ideal ist ein Zeitraum von ein bis zwei Tagen. Dabei sollte die Temperatur zirka 18 °C und die Luftfeuchtigkeit 40 % bis 60 % betragen.
Die Lagerung der Pakete sollte übereinander erfolgen, stellen Sie jedoch nicht mehr als acht davon übereinander.
Vinylboden kleben – Schritt für Schritt
- 1 Vermessen Sie den Raum vor der Verlegung des Bodenbelags und planen Sie die optimale Flächenaufteilung. Spannen Sie mit einer Schlagschnur zwei Markierungslinien, die sich mittig auf der Verlegefläche kreuzen. Wenn Sie daran zupfen, entsteht die Markierungslinie auf dem Untergrund. Anhand der Linien können Sie sich bei der Verlegung orientieren und die ersten Vinyldielen ausrichten. Beachten Sie dabei, dass an den äußeren Seiten der Verlegefläche ein Randabstand von 5 bis 10 mm eingehalten wird!
- 2 Tragen Sie den Bodenkleber auf die Bodenfläche auf. Halten Sie sich an die Herstellerangaben, um eine hervorragende Haftfähigkeit des Bodenbelags zu erreichen. Achten Sie darauf, dass Sie den Kleber so auftragen, dass Sie es zeitlich auch schaffen, den Vinylboden zu verlegen, bevor der Kleber getrocknet ist.
- 3 Legen Sie nun die erste Vinyldiele in das Kleberbett. Richten Sie die Diele an der Markierungslinie aus. So gewährleisten Sie, dass auch die weiteren Vinyldielen gerade liegen.
- 4 Manche Vinyldielen besitzen eine Laufrichtung. Ist auf Ihrem Boden auf der Rückseite der Diele ein Pfeil aufgedruckt, dann zeigt Ihnen das die Verlegerichtung an.
- 5 Verlegen Sie die Dielen immer in der gleichen Richtung. Sinnvoll ist es, einen Stapel Vinyldielen so vorzubereiten, dass die Laufrichtung identisch ist.
- 6 Verlegen Sie nun die nächsten Vinyldielen in Richtung Wand.
- 7 Schneiden Sie nun die letzte Vinyldiele der Reihe der Länge nach zu. Legen Sie sie dazu deckungsgleich auf die zuletzt verlegte Diele. Darauf legen Sie nun eine dritte Vinyldiele bis an die Wand. Diese dient als Schneidekante und als Maß für den korrekten Abstand.
- 8 Ritzen Sie nun die mittlere Diele mit einem Teppichmesser am Ende der obersten Diele an. Legen Sie die oberste Diele beiseite und knicken Sie nun die angeritzte Diele ab. Danach können Sie die Diele mit dem Teppichmesser komplett durchschneiden. Verlegen Sie danach alle weiteren Abschnitte im Raum.
- 9 Versetzen Sie dabei jede zweite Reihe um 15 bis 18 cm, so ergibt das Endbild einen schönen Versatz. Fertigen Sie dann zur Wandseite hin die Zuschnitte und verlegen Sie diese.
- 10 Die letzte Vinyldiele in Richtung Wand müssen Sie ebenfalls schneiden. Dabei sollte die Schnittkante zur Wand zeigen. Auch hierzu legen Sie am besten eine Diele deckungsgleich auf die zuletzt verlegte Diele. Gehen Sie nun wie in Schritt 7 und Schritt 8 vor.
- 11 Zeitnah nach der Verlegung sollten Sie die Belagsstücke mit einer Walze andrücken. Achten Sie dabei auf die Fugen. Diese verschieben sich eventuell leicht. Korrekturen sind in diesem Zustand aber noch möglich. Kleberückstände auf dem Belag sollten Sie gleich entfernen.
- 12 Danach können Sie noch die Sockelleisten und Übergangsprofile installieren.
- 13 Das Klebevinyl ist fertig verlegt und nach Ablauf der Trocknungszeit nutzbar. Wie lange das dauert, hängt vom verwendeten Klebemittel ab.
Hinweis: Unsere Anleitung zeigt allgemein die einzelnen Schritte bei der Verlegung auf. Bitte beachten Sie stets die jeweils vom Hersteller vorgegebene Verlegeanleitung!