Vinylboden ohne Weichmacher & Schadstoffe: Geht das?

Nicht schadstofffrei, aber schadstoffgeprüft: Vinylboden im Kinderzimmer
Nicht schadstofffrei, aber schadstoffgeprüft: Vinylboden im Kinderzimmer

Vinylboden erfreut sich bereits seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Der strapazierfähige Bodenbelag aus Polyvinylchlorid (Vinyl oder kurz: PVC) lässt sich nicht nur leicht reinigen und pflegen, sondern wartet auch mit einer vielfältigen Ästhetik, komfortablen Verlegetechniken und einer hohen Strapazierfähigkeit auf. Doch nicht alle Interessenten lassen sich von diesen Vorteilen überzeugen. Hartnäckig halten sich Vorbehalte, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Vinylboden betreffen. Denn seinen wichtigsten Rohstoffen Vinyl und Chlor haftet ein schlechtes Image an.

Woher die Vorbehalte gegenüber Vinylboden kommen

Der Grund dafür liegt weit in der Vergangenheit: Bis zur Jahrtausendwende arbeiteten die Hersteller von PVC-Böden mit Rezepturen und Produktionsabläufen, die sich längst als gesundheitsschädlich entpuppt hatten. Staatliche Institutionen reagierten viel zu spät mit der Einführung verbindlicher Grenzwerte. Bereits seit den Achtzigerjahren war bekannt, dass Produkte aus PVC gefährliche, zum Teil krebserregende Weichmacher enthalten konnten. Hinzu kam das Wissen um flüchtige organische Verbindungen und Schadstoffe, von denen gesundheitlich bedenkliche Emissionen an die umgebende Raumluft ausgehen. Wohlgemerkt stellte nicht das PVC an sich eine nachweisliche Gefahr dar, sondern einige der Zusätze (im Fachjargon: Additive), die bei der Verarbeitung des Kunststoffs seinerzeit alternativlos waren.

Warum sich die Vorbehalte gegenüber Vinylboden überlebt haben

Mittlerweile hat das schlechte Image von Vinyl bzw. PVC aber seine Berechtigung verloren: Auf der einen Seite sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen seit der Jahrtausendwende strenger geworden. Auf der anderen Seite arbeiten die führenden Hersteller nicht nur mit verbesserten Rezepturen, die ohne gefährliche Weichmacher (Phthalate) auskommen, sondern gestalten auch ihre Produktionsabläufe zunehmend umweltfreundlicher und ressourcenschonender. Sie folgen einer Selbstverpflichtung, die unter dem Label VinylPlus® bekannt ist und u. a. dazu führte, dass die Rückgewinnung und Verwertung von Chlor als integraler Bestandteil von Vinylböden vorangetrieben wird. Das Gas wird auch bei der Produktion freigesetzt und ist in konzentrierter Form giftig. Im Zuge der Selbstverpflichtung haben die beteiligten Hersteller die Emissionen von Chlor und Vinylchlorid enorm reduziert.

Was wäre Vinylboden ohne Weichmacher?

Die Frage liegt nahe, warum die Hersteller nicht komplett auf Weichmacher und Chlor verzichten, wenn ihre Vinylböden dadurch umweltfreundlicher und gesünder würden. – Die Antwort darauf ist allerdings ernüchternd: Es geht nicht!

  • Was Chlor betrifft, so gehört das Element zu den Ausgangsstoffen für PVC. Es wird auf elektrochemischem Weg aus Steinsalz gewonnen und dann mit Ethylen im Verhältnis 57 % zu 43 % zu Vinylchlorid verarbeitet. Ohne Chlor gäbe es somit weder VC, noch das daraus resultierende PVC.
  • Ähnlich unentbehrlich für PVC sind seine verschiedenen Zusätze. Ohne sie bliebe der Kunststoff hart und spröde. Er wäre als Bodenbelag und für viele andere Anwendungszwecke unbrauchbar. Erst durch die Beigabe von Weichmachern wird PVC flexibel und zugleich formstabil. Weitere Zusätze wie Füllstoffe, Gleitmittel, Modifier, Pigmente, polymere Hilfsstoffe und Stabilisatoren sorgen dafür, dass der Kunststoff formbar, strapazierfähig und ansehnlich wird.

Vinylboden ohne schädliche Weichmacher – das geht!

Um weiterhin Vinylböden herstellen zu können und dabei zeitgemäßen Standards in puncto Umweltschutz und Wohngesundheit gerecht zu werden, blieb den Herstellern somit nur eine Möglichkeit: Sie mussten die Zusätze reduzieren und zugleich gesundheitlich bedenkliche Zusätze durch unbedenkliche ersetzen. Die daraus resultierende Umstellung der Rezepturen betraf dann vor allem die Stabilisatoren und Weichmacher.

  • Seit 2001 reduzierten die Hersteller die Blei-Stabilisatoren in PVC auf ein Minimum und ersetzten diese u. a. durch Stabilisatoren auf Zinn- und Calcium-/Zink-Basis. Ebenso konnte der Anteil an Thermostabilisatoren verringert werden.
  • Anstelle gesundheitlich bedenklicher und nachweislich schädlicher Weichmacher wie Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP), Dibutylphthalat (DBP) und Benzylbutylphthalat (BBP) verwenden die Hersteller heute Polymerweichmacher auf Adipinsäurebasis, Adipate, Terephthalate, Diisononylphthalat (DINP) und Diisodecylphthalat (DIDP) und andere phthalatfreie Weichmacher wie z. B. 1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisononylester (DINCH).

Im Ergebnis sind Vinylböden der führenden Hersteller heutzutage gesundheitlich unbedenklich, weil sie ohne Phthalat-Weichmacher auskommen und die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffemissionen zum Teil deutlich unterschreiten. Dies gilt übrigens auch für die Emission von flüchtigen bzw. gasförmigen organischen Verbindungen (VOC).

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Wohngesunder Vinylboden, von dem man essen kann

Und was ist mit Schadstoffen in Vinylboden?

Zunächst einmal ist es nicht trivial, Schadstoffe von "unschädlichen" Stoffen oder Stoffgemischen abzugrenzen. Oder anders gesagt: Wann ein Stoff zum Schadstoff wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Deshalb kann man auch nicht pauschal davon sprechen, dass Vinylböden früher Schadstoffe enthielten und heute nicht mehr. Werden die Bodenbeläge beispielsweise unsachgemäß im Wald entsorgt, bilden sie dort per se einen Schadstoff, weil sie nicht wie Papier oder Holz verrotten, sondern eine negative Wirkung auf das dortige Ökosystem haben. An ihren vorgesehenen Verwendungsorten – also in Innenräumen – sollten Vinylböden dagegen keinen Schadstoff bilden, denn negative Auswirkungen auf ihre Umgebung sind für Beläge mit modernen Rezepturen nicht nachweisbar. Erst Recht nicht, wenn sie die Grenzwerte und Kriterien bekannter Prüfsiegel wie "Der Blaue Engel", FloorScore®, TÜV PROFiCERT oder Eurofins Indoor-Air-Comfort® erfüllen.

Früher war das anders: Mit den alten Rezepturen konnten die Hersteller nicht ausreichend verhindern, dass Stoffe oder Stoffgemische aus den Vinylböden in die Umgebung gelangten. Auf diese Weise wurden beispielsweise die damals enthaltenen Phthalate (ungewollt) zu Schadstoffen. In den modernen Vinylböden sind weitaus weniger kritische Stoffe enthalten, wie wir im vorherigen Abschnitt festgehalten haben. Durch die verbesserten Rezepturen und Produktionsverfahren können die Hersteller heute sicherstellen, dass diese nicht oder nur in vernachlässigbaren Mengen in die Umgebung gelangen. So gesehen, bilden sie keine Schadstoffe. Wahr ist aber auch, dass es sich nun mal um keine Naturmaterialien wie Holz oder Kork handelt. PVC bleibt ein Kunststoff. Wird er entflammt, entstehen giftige Dämpfe. Vinylböden als "schadstofffrei" zu bezeichnen, wäre demnach leichtfertig und trügerisch. Für zutreffender halten wir die Formulierung: "schadstoffgeprüft" – vor allem, wenn der betroffene Vinylboden mit den oben erwähnten Prüfsiegeln ausgezeichnet ist.

Kommen ohne Weichmacher & Schadstoffe aus: Bio-Designböden

Dass es Vinylböden nicht ohne Weichmacher und PVC gibt, klingt für Sie ernüchternd? – Das möchten wir keinesfalls so stehenlassen! Denn nicht nur die Rezeptur von Vinylböden hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, sondern auch das Angebot an Bodenbelägen, die vergleichbare Eigenschaften aufweisen: So gibt es mittlerweile eine ganze Palette an umweltfreundlicheren, nachhaltigeren und gesundheitlich unbedenklichen Designböden, die im Handel auch unter der Bezeichnung "Bio-Vinylboden" im Umlauf sind. Sie kommen ohne PVC und die darin enthaltenen Weichmacher aus und dürfen sich auch zu Recht als schadstofffrei bezeichnen.

Der Kniff bei diesen neuartigen Designböden besteht darin, dass die Hersteller zum einen auf kritische Stoffe oder Stoffgemische aus Chlor, Halogenen, Schwermetallen und Lösungsmitteln komplett verzichten. Zum anderen ersetzen sie PVC entweder durch organische Materialien wie Holzwerkstoffe, Kork oder Pflanzenöle oder verwenden weniger bedenkliche Kunststoffe wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyurethan.

Wineo hat als einer der ersten großen Hersteller bereits vor rund zwanzig Jahren einen Designboden auf den Markt gebracht, der auf dem eigens entwickelten Verbundwerkstoff Ecuran basiert. Dieser setzt sich aus mineralischen Komponenten wie Kreide sowie aus einem Mix von Raps-, Rizinus- und weiteren Pflanzenölen zusammen. Einige Hersteller haben sich daran ein Vorbild genommen. Andere wiederum haben schon vorher mit Naturmaterialien wie Holz oder Kork gearbeitet und dann ihr Potenzial für Bio-Designböden entdeckt. Ein Beispiel dafür ist KWG mit seinen mehrschichtigen Belägen mit einer hochdichten Faserplatte als Trägerschicht, die von einer Naturfaserschicht und einer Schicht Presskork ummantelt ist.


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