Obwohl es mittlerweile viele interessante Alternativen gibt, gehört Laminatboden nach wie vor zu den beliebtesten Bodenbelägen – und das aus guten Gründen: Es ist robust, pflegeleicht, optisch vielseitig, kunststoffarm und vergleichsweise günstig. Hinzu kommt, dass sich der dekorative Belag mit seinen Klickverbindungen ohne großes Vorwissen verlegen lässt. Wer einige Regeln beachtet und sauber arbeitet, erhält in kurzer Zeit einen neuen Fußboden, der viele Jahre Freude bereitet!
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Klick-Laminat verlegen – von der Vorbereitung über die Installation bis zum letzten Handgriff.
Checkliste
Generell benötigt man kein großes Repertoire an Werkzeug, um einen Bodenbelag mit Klicksystem zu verlegen. Denn die Stabilität beziehen solche Beläge aus der gegenseitigen Verankerung nach dem Nut- und Feder-Prinzip. Die größte Herausforderung besteht darin, die Belagsstücke an den Rändern der Verlegefläche auf die passende Größe zu schneiden. Je nachdem, wie verwinkelt ein Raum ist, umso mehr Zeit (und Verschnitt) sollten Sie dafür einplanen. Handwerkliches Geschick kann natürlich nicht schaden, ist aber auch kein K.o.-Kriterium.
| Das benötigen Sie zwingend | Das könnten Sie gebrauchen |
| Laminatboden | Unterlegmatte mit integrierter Dampfbremse |
| Trittschalldämmung | Abstandhalter mit Montagehilfe |
| Gummihammer und Schlagholz | Schlagklotz und Zugeisen |
| Hand- oder Stichsäge | Laminatschneider (statt Säge) |
| Bleistift und Zollstock | Übergangsprofile für Türschwellen |
| Sockelleisten |
Vorbereitende Arbeiten
Bevor Sie mit dem Verlegen Ihres Laminats beginnen, sollten Sie sich mit der Herstelleranleitung vertraut machen. In dem Dokument, das zum Lieferumfang jedes Belags gehört, werden nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte bei der Montage zusammengefasst. In der Regel sind auch wichtige Hinweise zum geeigneten Untergrund bzw. zur Vorbereitung des Untergrunds enthalten. Am besten, Sie werfen bereits vor dem Kauf einen Blick in dieses Dokument! Bei BodenFuchs24 können Sie es direkt im Onlineshop, auf der Artikeldetailseite des jeweiligen Belags, herunterladen.
Wenn eine Untergrundvorbereitung notwendig ist und wann nicht, hängt von der Art und Beschaffenheit des Untergrunds ab. Laminat verzeiht kleinere Unebenheiten und kann selbst auf Fliesen und Holzdielen verlegt werden. Was dabei zu beachten ist und was nicht geht, erfahren Sie in dem gesonderten Ratgeberbeitrag zu Laminat-Untergründen.
Zu den ersten Maßnahmen vor der Verlegung gehört das Auspacken des gelieferten Belags. Dies sollte rechtzeitig geschehen und nicht direkt bevor es losgeht. Denn sämtlichen Materialien, aus denen Laminat gefertigt wird, tut eine Akklimatisierung an Temperatur und Luftfeuchtigkeit gut. Am besten, Sie lagern die Belagsstücke im Vorfeld mindestens 48 Stunden am Verlegeort.
Während dieser Zeit können Sie auf dem bestenfalls verlegereifen Untergrund die obligatorische Trittschalldämmung verlegen. Beachten Sie, dass Laminat vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden muss. Daher kann es notwendig sein, unter der Trittschalldämmung eine Dampfbremse zu verlegen. Oder Sie verwenden eine Unterlage, die beide Funktionen übernimmt.
Eine weitere nützliche Vorarbeit besteht darin, die Verlegerichtung für den Laminatboden festzulegen. Aus Erfahrung wissen wir, dass dieses Thema zu Diskussionen führen kann. Grundsätzlich können Sie die Längsrichtung, die Querrichtung oder eine diagonale Verlegung wählen. Wie bei allen dekorativen Bodenbelägen hat die Entscheidung am Ende ein Für und Wider. Eine wirkliche Faustregel für die richtige Verlegerichtung gibt es nicht. (Bild links in Lizenz von VRD - Bild rechts in Lizenz von Janet Word, beide stock.adobe.com)
Laminat verlegen – Schritt für Schritt
Ist alles vorbereitet? Dann kann es losgehen! Am besten, Sie messen nun die Verlegefläche noch einmal aus. So können Sie prüfen, ob die Menge des Laminatbodens tatsächlich reicht, und ermitteln, mit wie viel Verschnitt Sie auskommen müssen. Wir drücken Ihnen die Daumen, dass Sie möglichst viel Spielraum haben!
- 1 Erstes Belagsstück verlegen
Beginnen Sie in einer Raumecke. Platzieren Sie die Abstandhalter oder vergleichbare Hilfsmittel entlang der Wand, sodass Sie eine um 10 mm breite Dehnungsfuge erhalten. Nehmen Sie das erste Belagsstücke und legen Sie es so hin, dass seine Federseite zur Wand zeigt.
- 2 Erste Reihe verlegen
Legen Sie das zweite Belagsstück danach mit einer Stirnseite an die freie Stirnseite des ersten. Winkeln sie es schräg an und klicken sie beide ineinander. Je nach Laminat werden Sie es hierbei mit einem anderen Klicksystem zu tun haben. Die Funktionsweise ist aber stets vergleichbar. Mit Hammer und Schlagholz gehen Sie sicher, dass die Belagsstücke fugendicht schließen. Anschließend können sie das dritte und alle weiteren Belagsstücke der ersten Reihe verlegen. Beachten Sie, dass ein präziser Abschluss zur Wand entsteht!
- 3 Laminat schneiden
Am Reihenende muss das letzte Belagsstück auf Maß geschnitten werden. Dazu drehen Sie das Belagsstück und legen es auf der ersten Reihe an, sodass es mit seiner Stirnseite nicht ganz die Wand berührt. (Die Dehnungsfuge ist auch hier einzuhalten.) Markieren Sie dann die benötigte Länge für das fehlende Stück in der ersten Reihe mit dem Bleistift. Ziehen Sie eine gerade Linie und sägen Sie das überstehende Stück ab. Dieses können Sie vielleicht für den Anfang der zweiten Reihe nutzen.
- 4 Zweite Reihe anschließen
Verwenden Sie das abgeschnittene Stück der ersten Reihe, sofern es mindestens 30 cm lang ist, um die zweite Reihe zu starten. So wird ein Versatz erreicht, der für Stabilität sorgt und optisch ansprechend wirkt. Winkeln Sie das Belagsstück mit der Kopfseite schräg in das bereits liegende Anfangsstück der ersten Reihe ein und senken Sie es vorsichtig ab. Danach klopfen Sie die Nut mit einem leichten Schlag per Schlagholz und Gummihammer in die Federseite der ersten Reihe, sodass sich ein dichter Fugenschluss ergibt. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis die gesamte zweite Reihe fertig ist. Achten Sie darauf, dass neben den Stirn- auch die Längsfugen dicht schließen. (Bild links: Kelly, Pexels - Bild rechts: Possessed Photography, Unsplash)
- 5 Weitere Reihen verlegen
Setzen Sie die Verlegung nun Reihe für Reihe fort. Beginnen Sie jede Reihe mit einem ausreichend langen Reststück oder einem zugeschnittenen Anfangsstück, um den Fugenversatz zu wahren. Prüfen Sie regelmäßig, ob das Muster gleichmäßig wirkt und die Fugen dicht bleiben.
- 6 Türdurchgänge und schwierige Stellen zuschneiden
An Türrahmen, Heizungsrohren oder anderen festen Hindernissen muss das Laminat individuell zugeschnitten werden. Markieren Sie die Ausschnitte sorgfältig mit Bleistift und schneiden Sie diese mit einer Stichsäge aus. Eine Lochsäge könnte hierbei auch hilfreich sein. Vergessen Sie nicht, auch hier eine kleine Dehnungsfuge einzuhalten.
- 7 Letzte Reihe anschließen
Irgendwann kommen Sie auf der gegenüberliegenden Seite der ersten Reihe an. Messen Sie nun den verbleibenden Abstand zur Wand genau aus. Denken Sie auch hier an die 10 mm Dehnungsfuge. Schneiden Sie die Belagsstücke der letzten Reihe längs auf die passende Breite zu. Um sie einzusetzen, benötigen Sie meist ein Zugeisen, da hier kein normales Einklicken von oben mehr möglich ist.
Abschließende Arbeiten
Nachdem der Laminatfußboden fertig verlegt ist, entfernen Sie rundherum die Keile oder sonstige Abstandhalter. Die freien Dehnungsfugen können Sie nun mit Sockelleisten kaschieren oder an Durch- oder Übergängen zu anderen Bodenbelägen mit entsprechenden Profilen ausstatten. Eine Einpflege ist bei Laminat nicht erforderlich. Allerdings sollten Sie zuletzt eine grundlegende Reinigung des Belags durchführen, damit er wirklich gebrauchsfertig ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Schmutz gleich beim ersten Betreten Spuren in der Belagsoberfläche hinterlässt.