Von unserer Kundschaft hören wir immer wieder, dass Viele erst bei der Suche nach einem neuen Bodenbelag auf Vinylboden aufmerksam geworden sind. Sie dachten bis dahin, dass Laminat die einzige preiswerte und zugleich ansprechende Alternative zu Fliesen und Parkett sei. Kommt Ihnen das bekannt vor? Haben auch Sie bislang keine Erfahrungen mit Vinylboden gemacht? – Dann möchten Sie nun bestimmt wissen, welche Argumente für und welche gegen den Belag sprechen. Um Ihnen nicht nur die Stichpunkte zu präsentieren, die Sie ohnehin schon gelesen oder im Fachhandel gehört haben, fassen wir in diesem Beitrag alle uns bekannten Vor- und Nachteile von Vinylboden zusammen.
Vorteile von Vinylboden
Beginnen möchten wir mit den Vorteilen, die für alle Vinylböden gelten – ohne Rücksicht darauf, für welche Anwendungsbereiche sie geeignet, mit welchen Schichten sie aufgebaut und aus welchen zusätzlichen Materialien sie gefertigt sind. Falls Ihnen gerade auffällt, dass Sie erst wenig über die technischen Eigenheiten von Vinylboden wissen, empfehlen wir Ihnen, zuerst unsere Kaufberatung für Vinylboden zu lesen. Darin stellen wir u. a. die wichtigsten Vorteile des Bodenbelags vor. Die nachfolgende Liste ist ausführlicher:
- 1 Vinylboden ist ein strapazierfähiger Bodenbelag, der sich nicht nur für alle privaten Wohnbereiche, sondern auch für gewerbliche und öffentlich genutzte Objekte eignet.
- 2 Vinylboden bleibt dauerhaft pflegeleicht. Staub und Schmutz können problemlos durch Kehren, Saugen und feuchtes Wischen mit einem Neutralreiniger entfernt werden.
- 3 Als elastischer Bodenbelag gibt Vinylboden beim Begehen leicht unter den Schuhsohlen nach, was sich schonend auf Knie und Gelenke auswirkt. Außerdem dämpft er den Raumschall sowie Trittgeräusche, die sonst über den Untergrund weitergeleitet werden.
- 4 Vinylboden besitzt eine geringe Aufbauhöhe. Dadurch eignet er sich hervorragend als Renovierungsboden: Zum einen kann der alte Bodenbelag in vielen Fällen liegen bleiben. Zum anderen ist das Kürzen von Türzargen meist nicht notwendig.
- 5 Ein weiterer Vorteil, der aus der geringen Aufbauhöhe von Vinylboden resultiert, ist seine gute Wärmeleitfähigkeit. Somit können Sie die Beläge auf Unterkonstruktionen mit integrierter Fußbodenheizung verlegen. Voraussetzung ist, dass es sich um eine Standard Warmwasserheizung handelt. Andere Heizsysteme könnten ungeeignet sein. Details entnehmen Sie der Verlegeanleitung des Herstellers!
- 6 Vinylboden ist in handlichen Formaten erhältlich: Vinylfliesen, Vinyldielen und Vinylplanken, deren Abmessungen an echte Fliesen und Dielen angelehnt sind. Im Vergleich zu Auslegewaren kann Vinylboden somit einfach transportiert und verlegt werden. Für die professionelle Verlegung gibt es allerdings auch Vinylboden zum Ausrollen. Dieser wird in großen, mehrere Meter breiten Bahnen hergestellt.
- 7 Vinylboden kann wahlweise mit glatter oder mit strukturierter Oberfläche gestaltet sein. Die strukturierten Oberflächen tragen nicht nur dazu bei, dass die Dekore plastischer aussehen. Sie sorgen auch dafür, dass sich Holz- oder Steinnachbildungen realistisch anfühlen.
- 8 Vinylboden lässt sich dank seiner vielfältigen Dekore mit den meisten Einrichtungsstilen und -materialien kombinieren. Neben Holz- und Steinnachbildungen stehen auch Fliesenimitate sowie Dekore mit abstrakten Mustern und textilen Texturen zur Auswahl.
- 9 Vinylboden unterliegt strengen Auflagen und wird gründlich auf seine gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft. Gefährliche oder giftige Phthalate (Weichmacher) sind in den Belägen, die Sie beim Fachhändler erhalten, längst nicht mehr enthalten.
Nachteile von Vinylboden
Es folgt eine Liste mit allen uns bekannten Nachteilen, die Vinylboden generell mit sich bringen kann:
- 1 Wegen seiner geringen Aufbauhöhe und Elastizität setzt Vinylboden eine gründliche Untergrundvorbereitung voraus. Besonders Unebenheiten sollten ausgeglichen werden, ansonsten können sie dem Bodenbelag auf Dauer schaden. Beachten Sie die Hinweise in der Verlegeanleitung! Eventuell schließt der Hersteller eine Verlegung auf bestimmten Untergründen oder Altbelägen aus.
- 2 Vinylboden ist und bleibt ein Kunststoffboden, auch wenn viele Hersteller mittlerweile den Anteil von Polyvinylchlorid (PVC) reduzieren. Sein Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung ist somit ressourcenintensiv. Bislang haben nur wenige Hersteller Beläge entwickelt, die den Kriterien der Kreislaufwirtschaft entsprechen.
- 3 Je höher ihr PVC-Anteil, umso sensibler reagieren Vinylböden auf Temperaturveränderungen: Sie dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Je nachdem, wie sich ein Belag verhält, muss er bei der Verlegung entweder nur mit Rand- oder auch mit Dehnungsfugen verlegt werden. Die entsprechenden Hinweise finden Sie in der Verlegeanleitung! Eventuell schließt der Hersteller eine Verlegung in Bereichen mit besonders hohen Temperaturen aus.
- 4 Als elastischer Bodenbelag ist Vinylboden anfällig gegenüber punktueller physikalischer Beanspruchung. Konkret heißt das: Schwere Möbel können auf Dauer Abdrücke in den Belägen hinterlassen – insbesondere, wenn sich ihr Gewicht nur auf einer geringen Standfläche verteilt. Dies gilt auch für Stühle, bei denen sich das Körpergewicht der Personen auf kleine Standbeine oder harte Stuhlrollen überträgt.
- 5 Abdrücke durch Möbel, aber auch andere Gebrauchsspuren wie tiefe Kratzer oder Löcher können bei Vinylboden meist nicht mithilfe von Reinigern oder Reparatursets beseitigt werden. Dann hilft nur der Austausch der betroffenen Belagsstücke. Wurden diese vollflächig verklebt, ist die Maßnahme kniffliger als bei einem schwimmend verlegten Belag. Wer über keinerlei handwerkliche Erfahrung verfügt, kann dabei mehr Schaden als Nutzen anrichten!
Die Hersteller sind sich dieser Nachteile natürlich bewusst. Seit der Markteinführung von Vinylboden gibt es bei ihnen vielseitige Bestrebungen, den Materialaufbau und die technischen Eigenschaften der Beläge entsprechend zu verbessern. Resultat dieser Bestrebungen sind einerseits so genannte Multilayer-Vinylböden mit mehrschichtigem Aufbau, andererseits PVC-freie Bio-Vinylböden, die mit verbesserter Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit überzeugen. Auf die spezifischen Vor- und Nachteile dieser Vinylboden-Arten möchten wir im Folgenden eingehen.
Beliebte Vinylböden im Überblick
Vor- und Nachteile von Vinyllaminat
Vinylboden, der um eine hochdichte Faserplatte (HDF) herum aufgebaut ist, wird von Herstellern und Händlern auch als Vinyllaminat bezeichnet. Diese Wortschöpfung rührt daher, dass auch Laminat im Wesentlichen aus HDF gefertigt wird. Gegenüber herkömmlichem Vinylboden weist Vinyllaminat folgende Vorteile auf:
- Es ist weniger elastisch und damit auch weniger temperaturanfällig.
- Es kann schwimmend und ohne Klebstoff verlegt werden.
- Es gleicht kleinere Unebenheiten des Untergrunds aus.
Wegen des Holzanteils im HDF ist Vinyllaminat meist nicht zur Verlegung in Feuchträumen geeignet, selbst wenn man es vollflächig verkleben würde. Das HDF kann bei eindringender Nässe aufquellen. Einige Hersteller bieten zwar Beläge mit entsprechenden Versiegelungen an. Dennoch raten wir davon ab, Vinyllaminat in Bädern oder anderen Räumen zu verlegen, in denen es zu stehender Nässe kommen kann.
Vor- und Nachteile von Rigid-Vinyl
Anstelle von HDF setzen immer mehr Hersteller auf kompaktere, stabilere und feuchtigkeitsunempfindliche Verbundwerkstoffe. Der bekannteste darunter ist die Mineral-Kunststoff-Verbindung SPC. Sie steht für den englischen Begriff: "Stone-Plastic-Composite" und setzt sich aus Gesteinsmehl oder Kalk in Kombination mit Kunststoff zusammen. Diese Verbundwerkstoffe sind noch steifer als HDF, weshalb die daraus gefertigten Vinylböden bezeichnenderweise als Rigid-Vinyl vermarktet werden. Manche von ihnen sind zur Verlegung in Wintergärten zugelassen. Im Vergleich zu herkömmlichem Vinylboden ist Rigid-Vinyl strapazierfähiger, dimensionsstabiler, aber auch lauter. Das heißt, dass es unbedingt mit einer trittschalldämmenden Unterlage verlegt werden sollte, sofern diese nicht bereits werksseitig integriert ist.
Vor- und Nachteile von Bio-Vinyl
Sie können davon ausgehen, dass Vinylboden umso umweltfreundlicher und wohngesunder ist, je weniger PVC er enthält. Deshalb geht der Trend dahin, den Kunststoff teilweise oder komplett durch organische Materialien zu ersetzen. Der notwendige Entwicklungsaufwand, aber auch die höheren Materialkosten wirken sich auf den Quadratmeterpreis von Bio-Vinyl aus: Sein Einstiegspreis von ca. 35 Euro/m² liegt bei BodenFuchs24 rund zwanzig Euro über dem Einstiegspreis von herkömmlichem Vinylboden.
Vinylboden im Vergleich mit anderen Bodenbelägen?
Sie haben nun alle Vor- und Nachteile von Vinylboden kennen gelernt und fragen sich, wie der Bodenbelag im Vergleich mit Parkett oder Laminat abschneidet? Dann empfehlen wir Ihnen, sich folgende Beiträge in unserem Ratgeber anzusehen: